Die Sommerpause bietet den Spielern die Möglichkeit, sich für die Saison in Position zu bringen. Wir haben uns die positivsten Überraschungen der Vorbereitung angeschaut. Besonders im Offensivbereich sind dabei einige Schnäppchen zu finden.
Abwehr
In Mönchengladbach hat sich Julian Korb einen Vorsprung vor WM-Fahrer Johnson erarbeitet. Der Mönchengladbacher Youngster ist auf der rechten Abwehrseite vorerst gesetzt und wird gegen Stuttgart in der Startelf stehen. Bei den Innenverteidigern machte besonders Holger Badstuber von sich reden, der nach knapp zwei Jahren Verletzungspause aufgrund des Ausfalls von Javi Martinez gegen Wolfsburg wohl in der Dreierkette beginnen wird.
Ein weniger beachteter Kollege hat sich beim 1. FC Köln in der Abwehrzentrale festgespielt: In der Innenverteidigung von Trainer Stöger hat sich Dominic Maroh zum Abwehrchef gemausert. Wimmer, Mavraj und Chelsea-Leihgabe Kalas streiten um den Platz neben dem 27-jährigen Slowenen.
Mittelfeld
Trotz hochkarätiger Neueinkäufe hat sich Eigengewächs Nico Schulz bei Hertha BSC einen Status als taktitisch-disziplinierter Allrounder erspielt. Ob auf der linken Abwehrseite oder weiter vorne, der 21-jährige Linksfüßer scheint gute Karten auf einen Platz in der Startelf zu besitzen. Bei einem Marktwert von 370.000 durchaus einen Kauf wert.
In Frankfurt machte Takashi Inui unter neuem Trainer und in Abwesenheit des angeschlagenen Alex Meier als Taktgeber im Mittelfeld auf sich aufmerksam. Wie befreit agierte der in der letzten Saison unglücklich wirkende 26-jährige unter Thomas Schaaf. Zum Auftakt gegen Freiburg wird der quirlige Japaner deshalb wohl in der Startelf stehen.
Beim FC Augsburg setzt man gezwungener Maßen auf unbekanntere oder entwicklungsfähige Akteure. Aus der eigenen Jugend kam dabei in der jüngeren Vergangenheit allerdings niemand – bis Erik Thommy auf der Bildfläche erschien. Der Youngster hat sich in der Vorbereitung mit frischen Auftritten in den Vordergrund gespielt und stand auch im DFB-Pokal in der Startelf. Bei der Niederlage in Magdeburg gehörte er zu den wenigen Lichtblicken und kann sich somit Hoffnungen auf weitere Einsätze machen – zunächst allerdings nur als Einwechselspieler.
Sturm
Im Sturm sind die meisten Gewinner der Vorbereitung zu finden. In Bremen dribbelte sich Eljero Elia in den Vordergrund. Der hochveranlagte Offensivspieler hat Nils Petersen vorerst verdrängt und seinen Platz neben Franco di Santo im Zweier-Sturm aktuell sicher.
In Berlin hat sich ein Japaner überraschend schnell ins Rampenlicht gespielt. Genki Haraguchi ließ in der Vorbereitung Allagui, Ben-Hatira und WM-Fahrer Stocker hinter sich und spielte sich nah an die Startelf. Einzig ein Einsatz von Nico Schulz in der Offensive könnte den für eine Viertelmillion verpflichteten, in Europa noch unerfahrenen 23-jährigen um sein Startelf-Debüt bringen. Als Einwechselspieler ist der dreimalige Nationalspieler definitiv eine Option.
Trotz starker Konkurrenz hat sich Tarik Elyounoussi (oben im Bild) vor dem ersten Spieltag in die Startelf der Hoffenheimer gespielt. Hatte der Norweger in seiner Premieren-Saison noch Probleme mit den taktischen Gepflogenheiten von Trainer Gisdol, so scheint der 26-jährige das System der Hoffenheimer nun verinnerlicht zu haben. Mit 440.000 ist Elyounoussi immer noch ein Comunio-Schnäppchen.
Auch Aubameyang, Bellarabi und Hrgota mit guten Aussichten
Bei den Champions-League Anwärtern stehen in der Offensive überraschend Pierre-Emerick Aubameyang und Karim Bellarabi im Mittelpunkt. Während der gabunische Spiderman Dortmunds Spielstil immer besser anzunehmen scheint und seine Rolle als Edelreservist abgelegt hat, stellte auch Bellarabi in Leverkusen seine Aufnahmefähigkeit im Hinblick auf die Anforderungen von Roger Schmidt unter Beweis. Bellarabi, der in der Gunst des Trainers aktuell vor Julian Brandt und Josip Drmic agiert, ist mit rund drei Millionen immer noch recht günstig zu haben.
Bei Borussia Mönchengladbach ist Branimir Hrgota überraschend Stürmer Nummer eins. Aufgrund des Ausfalls von Max Kruse hat der Schwede die Möglichkeit, sich in den ersten Pflichtspielen der Saison zu beweisen. Im DFB-Pokal klappte dies ganz gut: Hrgota erzielte einen Doppelpack und avancierte in der Folge zum beliebtesten Comunio-Einkauf der Woche.
Der unbekannteste Gewinner der Vorbereitung kommt – wie sollte es anders sein – aus Freiburg. Christian Streich hat in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen, dass er Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu passablen Bundesligaspielern formen kann. Maximilian Philipp ist dabei die neueste Entdeckung des Freiburger Trainers. Wie im DFB-Pokal dürfte der 20-jährige auch gegen Eintracht Frankfurt in der offensiven Dreierreihe beginnen.