Sven Ulreich zurück ins Tor, Roman Weidenfeller auf die Bank. In den Toren der Bundesligisten tut sich derzeit so einiges. Wir geben eine Übersicht.
Borussia Dortmund: Nach seinem schweren Patzer gegen Eintracht Frankfurt, der den BVB auf Platz 18 abstürzen ließ, machte Jürgen Klopp am Freitagabend tatsächlich das wahr, was sich bereits am Morgen angedeutet hatte: Roman Weidenfeller musste auf die Bank, Australiens Nummer zwei Mitch Langerak durfte zwischen die Pfosten.
Langerak agierte solide und unaufgeregt wie bei all seinen bisherigen Einsätzen im Tor der Dortmunder – wurde von der Offensive der TSG aus Hoffenheim allerdings auch nicht einmal wirklich gefordert. Nach dem Zu-null-Spiel gegen 1899 wird der Australier aber sicher nicht direkt wieder an die Seitenlinie zurückkehren müssen. In Berlin wird Langerak erneut den Vorzug vor Weidenfeller bekommen – und solange er nicht patzt, dürfte sich dies so schnell auch nicht wieder ändern.
FC Augsburg: Nach zwölf Spielen auf der Augsburger Bank feierte Alexander Manninger beim 3:1-Sieg gegen den Hamburger SV sein Comeback in der Startelf des FCA. Eine Wachablösung stellte die Partie dennoch nicht da. Manninger ist und bleibt die Nummer zwei der Fuggerstädtet – die vorerst dennoch zwischen den Pfosten stehen wird. Denn: Stammkeeper Marwin Hitz zog sich vor zwei Wochen einen Teilriss des Kreuzbandes zu und fällt somit erstmal aus. Da die Verletzung konservativ behandelt wird, ist eine Prognose bezüglich der Rückkehr des Schweizers nahezu unmöglich. Die Hinrunde wird für Hitz aber in jedem Fall gelaufen sein.
Eintracht Frankfurt: Seit dem sechsten Spieltag fehlt Kevin Trapp der Eintracht nun bereits. Gegen Mainz zog sich der Keeper einen Syndesmosebandriss zu und fällt seitdem aus. Vor zwei Wochen nahm Trapp das Training mit dem Ball wieder auf, dämpfte Hoffnungen auf eine schnelle Rückkehr des Frankfurter Kapitäns aber: „Es war ein tolles Gefühl, aber ich habe immer noch einen weiten Weg vor mir.“ Eine Rückkehr in der Rückrunde erscheitn derzeit realistischer.
Trapps Vertreter Kevin Wiedwald machte seinen Job im Frankfurter Tor bislang solide und erklärte gegenüber dem Hessischen Rundfunk: „Ich habe Blut geleckt. Ich will im Tor drinbleiben.“ Die Chancen sich gegen einen fitten Trapp durchsetzen zu können, stehen beim 24-Jährigen aber wohl nicht allzu gut. Spätestens in der Rückrunde wird Wiedwald wieder auf der Bank Platz nehmen müssen.
VfB Stuttgart: Sven Ulreich spielte im letzten Spiel von Armin Veh. Sven Ulreich spielte im ersten Spiel von Huub Stevens. Und dies wird vorerst wohl auch so bleiben. Nachdem der Stuttgarter Publikumsliebling seinen Stammplatz unter Veh an Thorsten Kirschbaum verlor, hat Ulreich diesen nun vorerst wieder sicher – auch aufgrund von schwachen Leistungen seines Konkurrenten.
Gegen Freiburg machte Ulreich allerdings auch keine sonderlich gute Figur, ließ einen harmlosen Schuss vor die Füße von Sebastian Freis prallen und sah auch beim Gegentor durch Vladimir Darida nicht besonders gut aus. Zahlreiche solcher Auftritte wird sich der ehemalige Juniorennationalkeeper nicht leisten können.
Hamburger SV: Seit dem dritten Spieltag hütet Jaroslav Drobny das Tor des Hamburger SV. Ex-Nationalkeeper Rene Adler wurde erst zum Ersatzkeeper degradiert und fiel dann aufgrund einer Kapselverletzung wochenlang aus. Die Befürchtungen eines erneuten Bandscheibenvorfalls bestätigten sich nun allerdings nicht, sodass Adler bald wieder ins Training einsteigen können wird. In der Hinrunde wird Adler in jedem Fall zurückkehren – allerdings nicht zwingend auf den Platz. Der HSV zeigt sich zufrieden mit den Leistungen von Keeper Jaroslav Drobny. Mit 44 Punkten ist er der fünfbeste Comunio-Rückhalt der laufenden Saison. Sogar eine Vertragsverlängerung ist nun möglich. „Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen,“ kündigte Peter Knäbel anfang der Woche an.
SC Paderborn: Lukas Kruse spielt bislang eine eher durchwachsene erste Bundesliga-Saison. Der 31-Jährige sah schon bei so manchem Gegentreffer unglücklich aus, bei Comunio sammelte er bislang nur 24 Zähler.
Aber: Bisher stand Kruse in jedem Spiel der Paderborner zwischen den Pfosten. Backup Daniel Lück bekam bisher noch keine Minute Spielzeit. Dies könnte sich gegen Freiburg allerdings womöglich ändern. Hinter Kruses Einsatz steht nach einer Augenverletzung im Training ein Fragezeichen. Bei einer starken Leistung könnte Lück womöglich längerfristig die Nummer eins werden. Dieses Szenario erscheint aktuell aber eher unwahrscheinlich.