Eintracht Frankfurt: Daichi Kamada, Evan Ndicka, Randal Kolo Muani, Sebastian Rode, Makoto Hasebe

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Es sind nur noch zwei Spieltage zu spielen, das Saisonende rückt unaufhörlich näher. Zeit, einen Blick in die Zukunft zu werfen: Wer bleibt und wer geht bei Eintracht Frankfurt? Die Adlerträger erwartet eine Kompletterneuerung im Sommer. Die SGE im Transfer-Check.

Wer bleibt bei Eintracht Frankfurt?

Im Tor wird es bei der SGE wenig Veränderung geben. Kevin Trapp ist weiterhin die klare Nummer eins, verlängerte im Februar seinen Vertrag langfristig und wird nicht gehen. Backup Diant Ramaj könnte zwar für Spielpraxis wechseln, aktuell hat Frankfurt aber keine Alternative als Nummer zwei, das ist also ebenfalls unwahrscheinlich. Auch Jens Grahl und Simon Simoni haben langfristige Verträge.

Defensiv hat Routinier Makoto Hasebe seinen Vertrag verlängert. Winterneuzugang Philipp Max, für den im Sommer eine Kaufpflicht greift, wird wohl genauso bleiben wie Aurelio Buta. Auch Oldie Timothy Chandler wird den Verein nicht verlassen. Bei Hrvoje Smolcic gibt es derzeit keine Gerüchte über Angangswüsche, auch wenn er zuletzt nicht immer gesetzt war. Youngster Dario Gebuhr wird mit der U21-Mannschaft in die Regionalliga aufsteigen und ebenfalls bleiben.

Im Mittelfeld wird natürlich Kapitän Sebastian Rode bleiben. Ein erneuter Wechsel weg von seiner Eintracht ist unwahrscheinlich. Kristijan Jakic war zwar nie gesetzt, bewies sich aber als wertvoller Allrounder, der zudem bei den Fans beliebt ist. Eric Junior Dina Ebimbe wird nach seine Leihe von Paris Saint-Germain aller Voraussicht nach (Kaufoption/-pflicht) fest in Frankfurt bleiben. Auch Youngster Paxten Aaronson dürfte an die SGE gebunden sein. Ebenso wie Mehdi Loune, der wie Gebuhr bei der U21 zum Einsatz kommen wird.

Im Sturm ist bei der Eintracht eigentlich alles offen. Youngster Nacho Ferri zerschoss in der vergangenen Saison bei der U21 die Liga und wird wohl in den Profikader integriert werden, dabei hauptsächlich in der Reserve spielen. Bei allen anderen ist die Zukunft offen.

 

Welche Adlerträger werden sicher gehen?

Der Vertrag von Abwehrjuwel Evan Ndicka läuft aus. Auch wenn ein Abgang noch nicht offiziell kommuniziert wurde, ist sein Abgang ein offenes Geheimnis. Die Eintracht verkündete sogar schon einen Ersatz als Neuzugang. Auch Nebenmann Almamy Toure dürfte auf jeden Fall gehen. Auch sein Vertrag läuft aus – er hat sich bei der SGE einfach nicht für mehr empfohlen, auch wenn er in entscheidenden Momenten (etwa im Europa-League-Finale) starke Leistungen zeigte.

Bei Daichi Kamada wurde bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Der Japaner wird die Hessen auf jeden Fall verlassen, nachdem er das Vertragsangebot zur Verlängerung abgelehnt hat. Mit seinen starken Leistungen in der laufenden Saison wird er eine große Lücke hinterlassen. 

Diese Frankfurter könnten die Eintracht verlassen

Das große Interesse erweckte natürlich Superstürmer Randal Kolo Muani. Manchester United, Bayern München, Paris Saint-Germain – die Gerüchte um Top-Klubs, die den Franzosen gerne verpflichten würden, reißen nicht ab und werden immer prominenter. Ohne Ausstiegsklausel hat Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche das Ruder in der eigenen Hand. Ab einer gewissen Ablösesumme wird es aber nicht mehr möglich sein, bei einem Nein zu bleiben.

Rafael Borré zeigte sich schon häufiger unzufrieden mit seiner Backup-Rolle. Die Frage ist, ob ein Kolo-Muani-Abgang ihn von einem Verbleib überzeugen könnte – in seiner Debütsaison vor dessen Ankunft war er gesetzt und glücklich. Auch Lucas Alario dürfte mit seiner Spielzeit nicht zufrieden sein. Was passiert mit Mario Götze? Ein Wechsel nach einem Jahr scheint ungewöhnlich. Doch die SGE spielt möglicherweise nicht international – und Götze will sich für die EM 2024 empfehlen. Ein Wechsel könnte also möglich sein.

Unklar ist auch, wie es bei Ansgar Knauff weitergeht. Die Hessen wollen ihn offenbar langfristig verpflichten, Dortmund aber eine hohe Summe für ihn haben. Derzeit sieht es aber nach einer bevorstehenden Einigung aus, da auch Knauff bleiben möchte. Bei Faride Alidou ist unklar, ob eine Leihe für mehr Spielzeit möglich wird – ein Fixtransfer ist wohl unwahrscheinlich.

Wie Kolo Muani erweckte auch Frankfurts Däne Jesper Lindström enormes Interesse, wird mit vielen Topklubs in Verbindung gebracht. Beim richtigen Angebot könnte es Bewegung geben. Dasselbe gilt für Djibril Sow, dessen Vertrag zudem 2024 ausläuft und der offenbar nicht verlängern möchte. Unklar ist, wie es mit Marcel Wenig weiter geht, er hatte sich wohl mehr Profi-Spielzeit erhofft. Vielleicht kommt auch hier eine Leihe in Frage.

In der Abwehr war Tuta eigentlich fast immer gesetzt, die große Frage wird aber sein, ob der neue Trainer in Frankfurt ebenfalls so wenig begeistert von seinen Leistungen ist, wie es Glasner war, der ihn öffentlich anzählte („Qualität kann man nicht trainieren“ bei einem Tuta-Fehler, bezogen aber auf die gesamte Defensive). Ein Wechsel scheint möglich, trotz langer Verlängerung vor der Saison. Christopher Lenz spielte zuletzt ebenfalls viel, könnte aber nach der Max-Verpflichtung mit 2024 auslaufendem Vertrag ebenfalls ein Verkaufskandidat sein.

Wer wechselt zu Eintracht Frankfurt?

Ein Ndicka-Nachfolger steht bereits fest. Die Eintracht hat den linksfüßigen Innenverteidiger Willian Pacho von Royal Antwerpen verpflichtet. Der Ecuadorianer erfüllt ein ähnliches Profil, auch abseits des starken Fußes, und dürfte als direkter Ersatz eingeplant sein.

Zudem verkündete Eintracht Frankfurt kürzlich die ablösefreie Verpflichtung von Omar Marmoush. Der Vertrag des vielseitigen Angreifer beim VfL Wolfsburg läuft im Sommer aus, im Gegensatz zu Pacho wurde hier also keine Ablösesumme fällig. 

Zudem ist klar: Es muss ein weiterer Innenverteidiger her, um hier mehr Qualität und Breite herstellen zu können, auch als Toure-Ersatz. Ansonsten müssen vor allem die Abgänge ersetzt werden. Gerüchte gibt es vor allem um Stürmer, so soll die Eintracht mit PSG an einem Deal arbeiten, der Hugo Ekitike für Kolo Muani nach Frankfurt schickt. In der Abwehr scheint Stuttgarts Konstantinos Mavropanos eine Option zu sein. Auch im Mittelfeld wurden einiges Namen gehandelt – so beispielsweise Schalkes Tom Krauß, Leverkusens Nadiem Amiri oder Düsseldorfs Ao Tanaka.