Werder Bremen: Neuzugänge Naby Keita (Bild) Und Dawid Kownacki im Check.

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Werder Bremen spielte eine starke Aufstiegssaison und setzte sich in der Bundesliga fest. Nun gilt es, mögliche Leistungsträger-Abgänge zu ersetzen und sich auf Problempositionen zu verstärken. Werden die Neuzugänge Naby Keita vom FC Liverpool und Dawid Kownacki von Fortuna Düsseldorf einschlagen? Der Comunio-Check.

Naby Keita (Mittelfeld, 10,140.000, vom FC Liverpool)

Position und bisherige Karriere: Dem SV Werder Bremen ist ein echter Transfer-Coup gelungen: Sie haben Naby Keita vom FC Liverpool ablösefrei verpflichtet. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Leipzig wollte der Mittelfeldmann offenbar gerne nach Deutschland zurückkehren, bot sich selbst bei einigen Klubs an und hat dann bei Werder ein neues Zuhause gefunden. Um dort zu spielen, soll der ehemalige Reds-Star auf mächtig Gehalt verzichten. Über den FC istres und RB Salzburg kam Keita ursprünglich aus seiner Heimat Guinea nach Deutschland.

Naby Keita ist ein zentraler Mittelfeldspieler. Er agierte bei Liverpool und Leipzig vornehmlich auf der Doppel-Sechs, nahm hier jedoch meist eine offensivere Rolle ein. Beim SVW dürfte er für die Doppel-Acht vorgesehen sein. Einsätze auf der Sechser-Position sind ebenfalls möglich, jedoch wäre das untypisch für den dort eher konservativ agierenden Ole Werner, Keita so defensiv aufzustellen.

 

Situation: Werder hat auf der Achter-Position mit Jens Stage, Leonardo Bittencourt, Romano Schmid und Niklas Schmidt vier Profis für zwei Personalstellen. Vor allem Stage kam nach Startschwierigkeiten zum Saisonende immer besser in Tritt. Generell dürfte Keita mit seinem Profil als Spielgestalter viel besser auf die rechtshalbe Position passen – hier konkurriert er am ehesten mit Bittencourt und Schmid um die Startelf. Klar ist jedoch: Mit Keitas Qualitäten dürfte er gesetzt sein – WENN er fit bleibt. Und das war in seiner Vergangenheit das große Problem.

Marktwert und Entwicklung: Naby Keita stieg mit gerade einmal sieben Millionen bei Comunio ein, machte dann aber einen einen krassen Sprung auf 10,59 Millionen. Ein Schritt, der die meisten Manager offenbar abschreckte, erneut zu investieren:Jetzt fiel Keita etwas auf einen aktuellen Wert von 10,14 Millionen. Das ist bereits jetzt ein saftiger Marktwert, bei dem zwar nach oben noch einiges offen ist, der sich spielerisch aber wohl auf keinen Fall rentieren wird. Hier könnte es jetzt wieder bergab gehen.

Bei Liverpool holte er in acht Einsätzen der vergangenen Saison nur einen erschreckenden Sofascore-Wert von gerade einmal 6,47 – ein Schnitt von einem Punkt pro Spiel. In der Vergangenheit war das aber deutlich mehr, hier zeigte er regelmäßig Durchschnittswerte über 7,0 – in seiner Bundesliga-Debütsaison kam er sogar auf starke 7,34. Damit hätte er wohl 150 Sofascore-Punkte geholt – plus 32 Zusatzpunkte für seine acht Treffer. Insgesamt also 182. Kommt er da wieder ran, wäre sein Marktwert gerechtfertigt – es ist jedoch eher von einem Mittelding auszugehen. Sein Wert könnte sich bei fünf bis sechs Millionen einpendeln im Sommer.

Dawid Kownacki (Sturm, 4.220.000, von Fortuna Düsseldorf)

Position und bisherige Karriere: Dawid Kownackis Vertrag bei Fortuna Düsseldorf lief aus. Unter vielen Interessenten hat sich Werder Bremen beim polnischen Angreifer durchgesetzt und konnte ihn daher ablösefrei verpflichten. Kownacki ist Mittelstürmer, kann jedoch auch auf den Flügeln agieren. Bei Werder dürfte er für die Doppelspitze geplant sein.

Aufgewachsen ist der Pole bei Lech Posen. Von dort wechselte er mit 20 Jahren nach Italien zu Sampdoria Genua, wo er sich jedoch nur bedingt durchsetzen konnte. Deshalb wurde er 2019 zu Fortuna Düsseldorf verliehen, die ihn nach starken Leistungen zum Toptransfer machten (Leihgebühr + Kaufsumme von kolportierten acht Millionen Euro). Doch dann stagnierte er wieder und so wurde er in der Rückrunde 21/22 zu Posen verliehen. Das brachte Kownacki richtig in Form, er schoss in der abgelaufenen Zweitliga-Saison 14 Tore und legte neun weitere auf. 

Situation: Werder Bremen betonte bei Kownackis Verpflichtung, dass dieser nicht als Ersatz für Niclas Füllkrug oder Marvin Ducksch gesehen werde. Er soll also zusätzlich kommen. Das bedeutet, dass es auf jeden Fall einen Dreikampf um die zwei Sturmplätze geben wird – die Konkurrenz: Noch unklar. Gegen Ducksch und Füllkrug hätte Kownacki wohl vorerst das Nachsehen, müsste sich mit Einwechslungen zufrieden geben. Wechseln einer oder beide, könnte er sich gegen den oder die Nachfolger direkt durchsetzen.

Marktwert und Entwicklung: Dawid Kownacki stieg mit 2,5 Millionen in den Comunio-Markt ein – und seitdem steigt er rapide an. Aktuell steht er bei 4,22 Millionen und es könnte weiter bergauf gehen. Denn Comunio-Manager spekulieren natürlich darauf, dass er für einen aus Ducksch und Füllkrug übernehmen wird. Es könnte gut sein, dass Kownacki auf sechs bis sieben Millionen steigt. 

Seine tatsächlichen Leistungen bei Comunio waren aber ernüchternd: 2018/19 holte er 34 Punkte, 2019/20 nur noch 23. Selbst mit seinem Top-Wert aus der vergangenen Zweitliga-Saison von rund 7,2 wäre er „nur“ bei 170 Punkten gelandet – und das wird er in der Bundesliga so voraussichtlich nicht fortsetzen, zumal er aktuell noch nicht gesetzt ist. Davon dürfte vieles abhängen. Spielt er, ist ein konstanter Wert von sechs bis sieben Millionen auch langfristig zu erwarten. Setzt er sich nicht durch, geht es wohl eher ein Richtung ein bis zwei Millionen.