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Nach dem sensationellen Viertelfinaleinzug bei der Europameisterschaft hat sich Island auch noch für die WM qualifiziert. Die goldene Generation will weitere Erfolge feiern – in einer schweren Gruppe. Klappt’s?
Qualifikation:
Zum allerersten Mal fährt Island zu einer Weltmeisterschaft. Das Ticket haben die Jungs aus dem Norden absolut nicht geschenkt bekommen: In einer komplizierten Qualifikationsgruppe ließ Island neben der Türkei und der Ukraine auch Kroatien hinter sich und sprang direkt in die Endrunde. Die Türkei bezwang Heimir Hallgrimssons Mannschaft sogar auswärts mit 3:0.
Islands Kader gehört zur günstigeren Hälfte bei Comunio2018. Lediglich sieben Spieler kosten mehr als eine Million, nur einer knackt die Zwei-Millionen-Marke. Das heißt auch: Mindestens vier potenzielle Stammspieler sind aktuell zum Schnäppchenpreis zu haben. Mit einem Marktwert von 2,55 Millionen ist Premier-League-Star Gylfi Sigurdsson der teuerste Akteur seiner Mannschaft.
Player to watch:
Wir Comunio.de-Spieler sind vorgeprägt: Alfred Finnbogason trifft eigentlich immer. Deswegen entscheiden wir uns für den Mittelstürmer, der – anders als 2016 – diesmal als Stammspieler ins Turnier gehen dürfte. Bei Comunio2018 ist Finnbogason zudem deutlich günstiger als in der Bundesliga-Variante: Aktuell kostet er kaum mehr als 1,5 Millionen.
Youngster to watch:
Albert Gudmunsson hat Startelf-Chancen – und das, obwohl er erst 20 Jahre alt ist. Für die zweite Mannschaft von PSV Eindhoven ging der Flügelspieler in dieser Saison mit neun Toren und acht Assists in nur 15 Einsätzen durch die Decke, inzwischen kommt er häufiger für die Profis zum Einsatz. Sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr. Vielleicht kann er sich durch die WM ins Schaufenster spielen.
Trainer:
Mit freundlicher Unterstützung des erfahrenen Lars Lagerbäck trainiert Heimir Hallgrimmsson die Isländer. Seit 2013 sitzt der inzwischen 51-Jährige am Ruder; er ist der Mann hinter dem Erfolg der Strakarnir okkar. Zuvor war er zwei Jahre lang der Co-Trainer Islands, ansonsten hat er lediglich Erfahrung als Coach seines Heimatklubs IBV Vestmannaeyja, für den er bereits das Männer- und Frauenteam trainiert hat.
Erfolge:
Erfolge? Traditionell geht bei den Isländern gar nichts. Erst im Jahr 2013 deutete sich an, dass diese Zeit ein Ende nehmen würde: Erst in den Playoffs zur WM 2014 scheiterte Island an Kroatien. 2016 folgte die erste Qualifikation für eine Europameisterschaft, in der Hallgrimssons Mannschaft sensationell England bezwang und ins Viertelfinale einzog. Der Höhenflug nahm anschließend kein Ende. Jetzt folgt die erste Weltmeisterschaft – der größte Erfolg in der Geschichte des isländischen Fußballs.
Kuriositäten:
„Huh!“ Jeder kennt ihn, den isländischen Jubel. Weltkulturerbe! Im Sommer 2016 herrschte ein riesiger Hype um die einmalige Darbietung. Und wie das mit Hypes so ist – man reizt sie aus, bis sie nerven. Als die Franzosen nach ihrem Halbfinalsieg über Deutschland ebenfalls den „Huh!“ auspackten, zeigte sich die Fangemeinde genervt. Auch in Darts-Hallen wird immer wieder angestimmt, was den Isländern eigentlich vorbehalten sein sollte. „Mittlerweile sind die Spieler schon ein bisschen genervt davon“, sagt der Experte Brynjar Ingi Erluson im Comunioblog-Interview. Schade, aber leider auch verständlich.
Prognose:
Fußballwunder wiederholen sich selten. Island ist diesmal nicht mit Österreich und Ungarn, sondern mit Argentinien und Kroatien in der Gruppe – und Nigeria ist auch nicht gerade Futter. Allerdings zeigten die Nordmänner bereits in der Qualifikation, dass sie es mit Kroatien aufnehmen können. Auf ein Weiterkommen Islands würden wir dennoch nicht wetten.