Endlich wieder WM! Damit ihr auch bei Comunio2014 den Durchblick habt, stellen wir euch täglich die Nationalmannschaften vor. Diesmal: Darum gehört Kroatien in Gruppe A zu den heißesten Favoriten nach Brasilien.
Qualifikation
Kroatien stolperte ein wenig durch die europäische Qualifikation, endete aber noch als abgeschlagener Gruppenzweiter hinter Belgien. Nach der zweiten Pleite gegen Außenseiter Schottland sollte es schließlich ein neuer Trainer richten. Mit Übungsleiter Niko Kovac überstand Kroatien schließlich auch die Play-Offs, hatte aber mit Island auch nicht unbedingt einen starken Herausforderer.
Comunio-Kader
Die „Karierten“ sind gespickt mit einigen Topspielern. Darijo Srna ist Rechtsverteidiger beim ukrainischen Spitzenklub Shakhtar Donetsk, Innenverteidiger Dejan Lovren wird angeblich gerade vom FC Liverpool gejagt. Und in der Zentrale hat Kroatien mit Ivan Rakitic und Luka Modric wohl zwei der besten Dirigenten der spanischen Liga im Team. Aus der Bundesliga sind drei Spieler vertreten: Mittelfeldspieler Ivan Perisic und Stürmer Ivica Olic haben mit dem VfL Wolfsburg gerade erst knapp einen Platz für die CL-Quali verpasst und Torjäger Mario Mandzukic hat sich mit dem FC Bayern das Double gesichert.
Die teuersten Spieler
Ivan Rakitic ist nicht nur der teuerste Kroate, sondern auch im allgemeinen Comunio2014-Ranking einer der teuersten Mittelfeldspieler. Sein Sieg der Euro League mit dem FC Sevilla hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Zusammen mit dem frisch gekrönten Champions-League-Gewinner Luka Modric bildet er das Herzstück in der Zentrale, zwei solche Strategen im Team zu haben, ist beinahe unbezahlbar. Spielmacher Luka Modric, aktuell der zweitteuerste Player im kroatischen Kader, ist der Motor im Mittelfeld, wie er auch bei Real Madrid immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Unter den teuersten Spielern findet sich auch Mario Mandzukic. Der Bayern-Stürmer hat in der letzten Saison in sämtlichen Wettbewerben für die Münchner insgesamt 26 Tore geschossen, 10-Mal leistete er Vorarbeit, in der Nationalelf kommt er auf 13 Treffer. Einziger Wermutstropfen: Der Angreifer ist in der ersten Partie gesperrt.
Comunio-Schnäppchen
Noch recht erschwinglich ist momentan Mateo Kovacic. Das 20 Jahre junge Talent hat sich bei Inter Mailand immer wieder in der Zentrale oder im offensiven Mittelfeld bewährt. Im Nationalteam könnte er zusammen mit Luka Modric und Ivan Rakitic das Dreieck im Mittelfeld bilden. Ob und wie oft er schlussendlich aber zum Einsatz kommen wird, bleibt abzuwarten.
Trainer
Eigentlich nur als Interimstrainer gedacht, fährt Niko Kovac mit seinem Team jetzt zur WM nach Brasilien. Der erst 42-Jährige war selbst 12 Jahre Spieler in der Nationalmannschaft und spielte auch erfolgreich in der Bundesliga, ist unter anderem für Bayer Leverkusen, den HSV und den FC Bayern München aufgelaufen. Die kroatische Nationalmannschaft ist übrigens die erste Profimannschaft, die er trainiert. Davor coachte er nur die U21-Auswahl und war bei RB Salzburg Co-Trainer.
Erfolge
Die Länderspielgeschichte Kroatiens ist vergleichsweise kurz. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Land in Jugoslawien eingegliedert, ist erst seit 1991 offiziell wieder unabhängig. Ein erstes Länderspiel fand im Oktober 1990 wieder statt. Die Liste der EM- und WM-Teilnahmen ist dementsprechend kurz. Erst 1998 durfte Kroatien erstmals wieder an einer WM teilnehmen, 1994 waren alle Ex-jugoslawischen Länder gesperrt. Just in diesem Jahr wurde man auch Dritter – der bisher größte Erfolg für die Elf.
Kuriositäten
Im WM-Play-off-Rückspiel gegen Island benahm sich Josip Simunic ziemlich daneben – und drückte seine Freude über den 2:0-Sieg auf ungewöhnliche Weise aus. Er zeigte den faschistischen Ustascha-Gruß (auch kroatischer Gruß). Er selbst wollte damit seine „Liebe zum Heimatland“ zeigen, die FIFA fand aber „dass dieser Gruß diskriminierend sei und die Würde einer Gruppe von Personen unter anderem in Bezug auf Rasse, Religion oder Herkunft verletze“. Simunic musste für seinen Fauxpas teuer bezahlen. Die WM ist für ihn gelaufen, nicht einmal als Zuschauer darf er sich dort im Stadion aufhalten. Blöder kann man kaum sein. Vor allem da Teamkollege Mario Mandzukic schon ein Jahr zuvor in einem Bundesligaspiel gegen Nürnberg mit einem militärischen Gruß für Aufregung sorgte. Er kam aber noch einmal glimpflich davon.
Prognose
In Gruppe A hat Kroatien eigentlich nur mit Brasilien einen ernstzunehmenden Konkurrenten und wird gegen den WM-Gastgeber auch chancenlos bleiben. Ein Problem könnte besonders die behäbige Abwehrkette werden. Kamerun sollte keinerlei Probleme bereiten, gegen Mexiko muss sich Kovacs Elf zumindest anstrengen. Die Gruppenphase wird Kroatien überstehen – das Viertelfinale ist aber nicht drin, denn im Achtelfinale wird Kroatien wahrscheinlich auf Spanien oder die Niederlande treffen.