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Nachdem Serbien die letzten drei Turniere verpasste, sind sie nun wieder qualifiziert. Das liegt auch an der Goldenen Generation, die im Jugendbereich alles gewann und nun erstmals die große Bühne betritt. Doch in Russland wäre das Erreichen des Achtelfinals schon ein Erfolg.
Qualifikation: Erstmals seit 2010 hat sich Serbien wieder für eine WM qualifiziert. Damals schlug man in der Gruppenphase sogar das deutsche Team. Aber kommen wir zur Qualifikation. Dort ließ man Österreich, Irland und Wales hinter sich, entließ aber trotz des Erfolgs Trainer Slavoljub Muslin. Es gab Unstimmigkeiten mit dem Verband.
Comunio2018-Kader: Der teuerste Spieler im serbischen Kader ist Nemanja Matic von Manchester United mit gut vier Millionen. Damit ist er günstiger als Jonas Hector, der im deutschen Kader der Stammspieler mit dem geringsten Marktwert ist. Danach kommt Sergej Milinkovic-Savic. Der Mittelfeldspieler von Lazio Rom kostet rund 3,5 Millionen. Hamburgs Filip Kostic ist für aktuell rund 1,6 Millionen zu haben.
Player to watch: Sergej Milinkovic-Savic. Der Spielmacher war im Juniorenbereich überragend und wurde mit Serbien U19-Europameister und U20-Weltmeister. Im Nationalteam zündetet er bislang noch nicht so richtig, genießt aber unter Trainer Mladen Krstaic alle Freiheiten. Die WM wäre doch ein guter Zeitpunkt durchzustarten.
Youngster to watch: Luka Jovic ist der jüngste Spieler im Kader der Serben. Der Angreifer der Eintracht zeigte eine gute Saison und sprang somit noch auf den WM-Zug auf. Da die Serben im zentralen Sturm jetzt nicht gerade vor Hochkarätern strotzen, könnte Jovic durchaus Joker-Minuten bekommen. Die gilt es dann zu nutzen.
Trainer: Mladen Krstajic. Der ehemalige Innenverteidiger von Werder Bremen und Schalke 04 war während der Qualifikation Assistent von Nationaltrainer Muslin. Da der aber aufgrund von Querelen mit dem Verband gefeuert wurde, übernahm Krstajic erst interimsmäßig und dann fest. Und der 44-Jährige scheut sich nicht, das Team nach seinen Vorstellungen umzubauen – trotz der erfolgreichen Quali. Das von Muslin praktizierte 3-5-2 wandelte er in ein 4-3-3 um. Dazu setzte er Routinier Branislav Ivanovic als Kapitän ab und gab die Binde an Aleksandar Kolarov.
Erfolge: Der größte Erfolg liegt bereits 88 Jahre zurück. Bei der WM 1930 scheiterte das fast ausschließlich aus Serben bestehende Team des Königreichs Jugoslawien erst im Halbfinale am späteren Sieger Uruguay. Die Regionalverbände aus Kroatien und anderen Teilen des Reichs weigerten sich ihre Meisterschaft für das Turnier zu unterbrechen, da sie darüber erbost waren, dass der Sitz des Verbands von Zagreb nach Belgrad verlegt wurde. In jüngster Zeit feierte Serbien aber auf Juniorenebene Erfolge. 2013 wurde man U19-Europameister, 2015 U20-Weltmeister. Rund eine Handvoll Spieler aus der Generation haben mittlerweile den Sprung in die A-Mannschaft geschafft.
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Kuriositäten: Den einzigen WM-Sieg seit sie nicht mehr als Jugoslawien antreten, fuhr die Mannschaft ausgerechnet bei der WM 2010 gegen Deutschland ein. Miroslav Klose sah schon in der 32. Minute die Gelb-Rote-Karte, nur wenig später sorgte Milan Jovanovic für die Führung der Serben. In der zweiten Halbzeit scheiterte dann noch Lukas Podolski vom Elfmeterpunkt. Die restlichen fünf WM-Spiele gingen allesamt verloren.
Prognose: Viel wird vom ersten Spiel gegen Costa Rica abhängen. Hier ist ein Sieg Pflicht und dann entscheidet es sich wohl im direkten Duell gegen die Schweiz, wer sich den zweiten Platz hinter Brasilien in der Gruppe sichern kann. So zumindest die Theorie. Im Achtelfinale könnte dann das DFB-Team warten. Für Trainer Krstajic geht es in erster Linie darum, sich gut zu verkaufen. Die Schweiz dürfte aber leicht favorisiert sein.