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Mit dem französischen Linksverteidiger Jerome Roussillon hat sich der VfL einen sehr schnellen Mann geholt. Bei den Wölfen will er Nationalspieler werden. Ob ihm das gelingt? Der Comunio-Check.
Position: Roussillon ist ein Spieler für die linke Seite, in erster Linie ein Außenverteidiger. Aufgrund seiner Schnelligkeit kann er aber auch als Linksaußen agieren oder als linker Mittelfeldspieler, wenn mit Dreierkette verteidigt wird.
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Bisherige Karriere: In seiner bisherigen Profilaufbahn spielte der 25-Jährige bislang für Sochaux und Montpellier, bestritt dabei in Frankreich 117 Erstliga- und 24 Zweitliga-Spiele. Gerade in den letzten Jahren bei Montpellier wurde Roussillon auch zunehmend torgefährlicher, war etwa in der abgelaufenen Saison an sechs Treffern in 22 Spielen direkt beteiligt. In jungen Jahren wurde Roussillon auch öfter in U-Nationalmannschaften berufen, spielte dort etwa an der Seite von Paul Pogba und Samuel Umtiti. Und da will er auch wieder hin: „Ich möchte Nationalspieler werden“, so Roussillon ganz selbstbewusst gegenüber der „Bild“. Wolfsburg soll der geeignete Karriereschritt hierfür sein. Europapokal-Erfahrung hat er indes nicht vorzuweisen.
Die teuersten Abwehrspieler im August
Einstiegsmarktwert: Mit drei Mio. kommt er Mannschafts-intern schon in Dimensionen von Maxi Arnold. Ähnlich teuer ist in etwa auch Leverkusen-Zugang Mitchell Weiser, falls man einen Außenverteidiger gegenüberstellen möchte.
Situation: Eine gute Zweikampfführung und ein „überragendes Tempo“ (Labbadia) machen Roussilon zu einem modernen Außenverteidiger. „Mit ihm haben wir eine weitere Option für die linke Abwehrseite“, ergänzt Jörg Schmadtke. Das hört sich jetzt nicht unbedingt so an, als wäre der Franzose unbestritten gesetzt. Seine Konkurrenten sind der Youngster Gian-Luca Itter, unter Bruno Labbadia zuletzt nur noch selten eingesetzt und Yannik Gerhardt. William indes wird nach den Eindrücken der Vorbereitung wohl eher auf der rechten Abwehrseite eingeplant.
Ob die Eingewöhnung aber so reibungslos funktioniert, ist eine andere Frage. Das Tempo im Training, so Roussillon, der im Testspiel gegen Neapel einen gelungenen Einstand gab, sei in Deutschland schon wesentlich höher. Die Franzosen-Connection der Niedersachsen dürfte die Integration aber erleichtern. Er bleibt ein Kandidat für die erste Elf.
Marktwertpotenzial: Nach einer Woche konnte Roussillon gut eine halbe Mio. zulegen. Nicht besonders viel für einen Neuzugang mit Potenzial. Zum Saisonstart wird die Aktie dann ein wenig abfallen, sollte der Franzose nicht unmittelbar durch die Decke gehen, was ein wenig wahrscheinliches Szenario ist.