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Der VfL Wolfsburg bastelt weiter am künftigen Kader und hat den nächsten Abwehrspieler verpflichtet. Von Internacional Porto Alegre kommt Olympiasieger William in die Bundesliga. Wie stehen die Chancen des 22-Jährigen? Comunioblog schätzt es ein.
Position: Rechtsverteidiger. William ist auf der rechten defensiven Seite zuhause. Dort absolvierte er fast alle seine Profispiele. Vereinzelt agierte der 22-Jährige aber auch mal offensiv auf der rechten Seite. Die Spielweise des brasilianischen Olympiasiegers wird als „europäisch“ beschrieben, was nicht bedeutet, dass er keinen Offensivdrang besitzt. William besticht dabei vor allem durch seine Schnelligkeit.
Bisherige Karriere: Der Verteidiger kommt aus der Jugend von Internacional Porto Alegre. Sein Debüt bei den Profis gab er im Mai 2015. Ein Jahr später stieg er dann allerdings mit dem Traditionsklub in die Serie B ab. Bei Olympia 2016 kam er in der Vorrunde für die Selecao zu drei Kurzeinsätzen, in der Ko-Phase blieb er ohne Einsätze.
Einstiegsmarktwert: Drei Millionen. Damit bewegt sich William auf einem Niveau mit Werders Theo Gebre Selassie oder Schalkes Coke. In der Abwehr der Wölfe ist er damit aktuell hinter dem anderen Neuzugang John Anthony Brooks der teuerste Verteidiger.
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Situation: Eins ist klar, die Rechtsverteidigerposition war in der abgelaufenen Saison eine der größten Baustellen. Weder Jakub Blaszczykowski noch Christian Träsch, Vierinha oder Sebastian Jung konnten dort überzeugen. So dürfen auch die zwei Erstgenannten den Verein verlassen. Auch der offensivere Vierinha liebäugelt mit einer Rückkehr nach Griechenland, wo der Portugiese einen Karriereabschnitt verbrachte und seine Frau kennenlernte. Bleibt also noch der lange verletzte Jung als Konkurrent für William.
Der Ausgang dürfte da relativ offen sein. Bei Brasilianern stellt sich natürlich immer die Frage, wie schnell sie sich an das neue Umfeld gewöhnen können. Die Kulturen sind nun mal schon sehr unterschiedlich. Die Portugiesisch oder Spanisch sprechende Fraktion dürfte im Sommer sehr schrumpfen. Da auch Diego Benaglio und Luiz Gustavo vor dem Abschied stehen, bleibt womöglich nur noch Mario Gomez übrig. Wer auf Nummer sicher gehen will, holt sich für 710.000 Jung gleich dazu.
Marktwertpotenzial: Schwierig. Auf der einen Seite gibt es häufig einen nicht zu erklärenden Hype um Brasilianer, der um Neuzugänge ist ohnehin bekannt. Auf der anderen Seite waren die Leistungen der Wolfsburger aber zu enttäuschend. Ein Konzept, wie es besser laufen könnte, ließ auch Trainer Andries Jonker bislang vermissen. Dazu kommt die ungeklärte Personalsituation. Im Grunde stehen ein halbes Dutzend Stammspieler und noch mehr Reservisten vor dem Abgang. Wie das Gesicht des VfL künftig aussehen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht abzuschätzen. Daher kann man allenfalls auf eine minimale Steigerung hoffen.