1. FC Köln: Die Neuzugänge Leart Paqarada (FC St. Pauli, im Bild) und Jacob Christensen (FC Nordsjaelland) im Check

Foto: © imago images / Claus Bergmann
Die Transfersperre des 1. FC Köln wurde ausgesetzt. Die lange feststehende Verpflichtung von Jonas-Hector-Ersatz Leart Paqarada kann somit genauso vollzogen werden wie die des Ellyes-Skhiri-Nachfolgers Jacob Christensen. Können sie die Fußstapfen der FC-Helden ausfüllen? Der Comunio-Check.

Leart Paqarada (Abwehr, 2.950.000, vom FC St. Pauli)

Position und bisherige Karriere: Der FC St. Pauli verliert einen echten Leistungsträger und zudem seinen Kapitän, denn nach abgelaufenem Vertrag schließt sich Leart Paqarada dem 1. FC Köln an. Der Linksverteidiger ist extrem offensivstark und somit am besten eingesetzt, wenn er zu einer Dreier-Abwehrkette spielt. Doch auch als Viererketten-Linksverteidiger ist Paqarada eine gute Option.

Aus der Jugend von Bayer Leverkusen gekommen brauchte der heute 28-Jährige eine etwas längere Anlaufzeit, um sich tatsächlich in die Bundesliga zu spielen. Im Alter von 20 Jahren schloss er sich dem SV Sandhausen an, bei dem er zunächst lange nicht unumstritten war. Erst seit seiner vierten Saison 2017/18 war er Stammspieler des SVS. Nach insgesamt sechs Jahren entschied er sich zu seinem nächsten Schritt: Den Hamburgern. Beim FCSP war Paqarada von Beginn an gesetzt und gab in seinen drei Jahren starke 26 Torvorlagen.

 

Situation: Mit Jonas Hector geht der ehemalige Kapitän des FC – und zudem ein wichtiger Leistungsträger der Kölner – auf der Linksverteidiger-Position. Diese Lücke soll Paqarada als Stammkraft füllen. Der im Sommer 2022 verpflichtete Kristian Pedersen wird wohl als Herausforderer für den 28-Jährigen in die Vorbereitung gehen, denn seit seinem Wechsel von Birmingham City in die Domstadt überzeugte er kaum. 

Marktwert und Entwicklung: Leart Paqarada stieg mit einem Marktwert von zwei Millionen bei Comunio ein. Nach einem ersten Peak bei 3,25 Millionen stieg er nochmal auf 3,19 Millionen – doch dann die bittere Nachricht: Der neue Kölner hat sich im Testspiel des Kosovo am Montag verletzt und musste früh raus! Eine kleine Entwarnung gibt es jedoch: Er wurde am Dienstag bereits in Köln gesichtet, wie er bei den Ärzten ohne offensichtliche Probleme die Praxis verlässt.

Gut für seine Comunio-Manager – eine kleine Verletzung ließe sich verkraften. Der FC startet ohnehin erst am 7. Juli in die Sommervorbereitung. Wird er wieder fit und zeigt sich auch in der Vorbereitung so Assist-freudig wie noch beim FCSP, könnte sein Marktwert richtig abgehen. Denn im Zweitliga-Ableger holte Paqarada in der abgelaufenen Saison starke 179 Zähler und war zum Schluss 7,7 Millionen wert. Das könnte sich durchaus als Zielwert herausstellen, denn die Topleistungen sind keine Ausnahme: 2021/22 holte er mit 182 Punkten sogar noch etwas mehr.

Jacob Christensen (Mittelfeld, 2.590.000, vom FC Nordsjaelland)

Position und bisherige Karriere: Ganz anders lief die Karriere von Jacob Christensen. Der erst 21-jährige Däne kommt zwar ebenfalls ablösefrei zum 1. FC Köln, mit dem FC Nordsjaelland verlässt er jedoch seinen Jugendklub und vollzieht somit seinen ersten Wechsel. Das ist definitiv ein Grund, wieso man ihm etwas mehr Anpassungszeit zugestehen sollte, als einem Paqarada – auch wenn der Bedarf im defensiven Mittelfeld nicht weniger dringend ist.

Denn Christensen ist ein klassischer Sechser. Häufig agierte er beim FCN hinter einer Doppel-Acht als alleiniger defensiver Mittelfeldspieler. Dabei ist er sehr zweikampfstark und scheut keinen Zweikampf. Er läuft jede Lücke zu und klaut seinen Gegenspielern die Bälle. 

Situation: Mit Ellyes Skhiri sind die Fußstapfen riesengroß, in die Jacob Christensen treten soll. Der Tunesier war in den abgelaufenen Saisons der stärkste Kölner und hinterlässt eine riesige Lücke. Doch anders als Paqarada muss Christensen sie nicht alleine ausfüllen. Mit Eric Martel spielte ein starke Sechser bereits in der abgelaufenen Saison an Skhiris Seite, der sich entwickeln und einige von Skhiris Aufgaben übernehmen wird.

Zudem können mit Dejan Ljubicic, Denis Huseinbasic und Matias Olesen drei weitere Spieler auch im defensiven Zentrum agieren, die in der abgelaufenen Saison hauptsächlich offensiver agierten. Für Christensen ist ein Stammplatz also kein Selbstläufer – zudem Steffen Baumgart auch gerne mal mit nur einem Sechser spielen lässt. Andererseits liegt so auf ihm auch weniger Druck.

Marktwert und Entwicklung: Für Comunio-Manager wird es also noch spannender, sich das zentrale Mittelfeld des 1. FC Köln in der Sommervorbereitung anzuschauen. Mit zwei Millionen eingestiegen scheint Jacob Christensen bei 2,63 Millionen zunächst seinen Peak gefunden zu haben. Alles weitere muss er sich nun erkämpfen – auf dem Platz und damit auch bei Comunio.

Wenn er sich durchsetzen kann und zeigt, dass er auch nur annähernd ein Skhiri-Ersatz ist, hat auch er gutes Potenzial für ordentliche Sofascore-Werte. Trotz einer für einen DM eher schwächeren Zweikampfquote von genau 50 Prozent schaffte er es bei Nordsjaelland durch seine spielerischen Anteile immer wieder, sich gute Ergebnisse zu erspielen – mit einem 7,1er Sofascore-Schnitt würde er vier Punkte pro Spiel holen. Setzt er sich durch, ist ein Marktwert zwischen vier und fünf Millionen gut möglich.