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Margreitter, Mühl, Valentini: Der 1. FC Nürnberg bringt neue Comunio-Stars mit in die Bundesliga. Aber was kann der Club abseits der Abwehr? Lohnen sich auch Mittelfeldspieler und Stürmer im Managerspiel? Die Kaderanalyse.
Die Abwehr: Exzellent – und bald überfüllt
Nürnbergs Viererkette hat einen tollen Saisonstart erwischt. Enrico Valentini (18 Punkte), Georg Margreitter (22 Punkte), Lukas Mühl (18 Punkte) und Tim Leibold (14 Punkte) gehören zu den besten Punktehamstern der ersten Wochen. Alle kosten zwischen zwei und drei Millionen, das erstgenannte Trio mit klar steigender Tendenz.
Nicht nur nach Comunio-Zahlen lesen sich die Abwehrspieler des Clubs wie Top-Verteidiger. Nürnberg ist gleichauf mit Dortmund und Mainz die Mannschaft mit den zweitwenigsten Gegentoren (drei), nur die Bayern haben eins weniger kassiert. Mit diesen Werten im Gepäck muss die Viererkette doch unantastbar sein, oder?
Für Ewerton, einen Stammspieler der Aufstiegssaison, wird der Weg zurück jedefalls nicht ganz einfach. Nach einem Syndesmosebandteilriss befindet sich der Brasilianer im Lauftraining. Sobald er wieder ganz fit ist, was voraussichtlich im Laufe des Oktober sein soll, wird er Mühls Platz attackieren. Den Heilprozess wird aber sicher keiner beim Club überstürzen, solange die Abwehr auch ohne Ewerton so gut funktioniert.
Auch für Robert Bauer sind regelmäßige Einsätze aktuell nicht verfügbar. Am 1. Spieltag vertrat der ehemalige Bremer den Rechtsverteidiger Valentini zwar gut (4 Punkte), sein Status als Nummer drei der defensiven Außenbahn hat sich dadurch aber nicht verändert. Bauer spielt, sobald Valentini oder Leibold ausfällt.
Das Mittelfeld: Zwei sicher, einer im Kommen
Kapitän Hanno Behrens (12 Punkte) war natürlich schon vor Saisonbeginn unangefochten, auch Ondrej Petrak (12 Punkte) hat sich inzwischen im defensiven Mittelfeld der Clubberer festgespielt. Petrak hat damit das Duell mit Patrick Erras (2 Punkte) vorerst für sich entschieden – Letzterer kam bislang lediglich zweimal für Kurzeinsätze aufs Feld.
Den dritten Platz im Nürnberger 4-3-3 hat sich vorerst Alexander Fuchs (6 Punkte) gesichert. Der 21-Jährige überzeugte in der Vorbereitung und setzte sich überraschend gegen Eduard Löwen (2 Punkte) durch, einen der Leistungsträger der Vorsaison. Allerdings wurde Löwen in den letzten drei Spielen früh eigewechselt – er drängt auf Fuchs‘ Platz. Ein offenes Duell.
Für Neuzugang Timothy Tillman hat es bislang noch nicht zu einem Einsatz gereicht,auch Sebastian Kerk muss noch warten. Der ehemalige Freiburger laboriert immer noch an einer seiner zahlreichen Verletzungen und wird vermutlich nicht vor Ende Oktober auf den Platz zurückkehren – November ist wohl realistischer.
Der Sturm: Plötzlich voller Optionen
Noch am 18. August war die Offensive eine große Problemzone des Aufsteigers. Tags darauf wurde Yuya Kubo (12 Punkte) verpflichtet, am Deadline Day kamen Virgil Misidjan (7 Punkte) und Matheus Pereira (4 Punkte) dazu. Drei Spieler mit der Qualität, sich sofort ins Stammteam zu spielen.
Kubo gelang dies auf Anhieb, Misidjan hat sich vorläufig gegen Pereira durchgesetzt – und für Edgar Salli (0 Punkte) und Federico Palacios Martinez (4 Punkte) geht es nun darum, sich Joker-Einsätze zu erarbeiten, anstatt gemeinsam die Flügelzange zu bilden. Kubo kann auch als Zehner spielen, phasenweise stellt Trainer Michael Köllner dann auf ein 4-3-1-2 um.
Als Mittelstürmer ist Aufstiegsheld Mikael Ishak (13 Punkte) gesetzt, Backup Törles Knöll (13 Punkte) empfahl sich vor allem mit zwei Torbeteiligungen beim ersten Saisonsieg gegen Hannover. Denkbar ist auch, dass in einem 4-3-1-2-System beide zum Einsatz kommen und der Flügel geopfert wird. Adam Zrelak (0 Punkte) kämpft nach gesundheitlichen Problemen darum, wieder Anschluss zu bekommen.