In der „besten 2. Bundesliga aller Zeiten“ spielen enorm viele junge, talentierte Spieler. Wir beleuchten fünf von ihnen und zeigen, wer bald aus dem Unterhaus den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse schaffen kann.
Mathew Leckie
FSV Frankfurt
22 Jahre, Mittelstürmer
6.540.000 Millionen Euro Martkwert, 72 Punkte
Seit Sommer 2011 spielt der australische Mittelstürmer in Deutschland. Damals wechselte Leckie von Adelaide United zu Borussia Mönchengladbach. Mit vier Toren in 13 Spielen konnte der 1,81 Meter große Angreifer keine wirklich tolle Bilanz aufweisen. Und so durfte Leckie damals überwiegend bei den kleinen Fohlen in der Regionalliga spielen. Immerhin dreimal traf der Australier dort (in zehn Spielen). In 125 Bundesliga-Minuten schaffte Leckie weder Treffer noch Vorarbeit. Nach nur einem Jahr fand Leckie den Weg in die 2. Bundesliga zum FSV Frankfurt. Auch dort gelang ihm zunächst nicht der Durchbruch.
Erst seit dieser Spielzeit blüht der flinke Angreifer richtig auf. Für 300.000 Euro von Gladbach verpflichtet, für den FSV Frankfurt ein gehöriger Batzen Geld, zeigt er starke Leistungen. In 13 Spielen erzielte Leckie bereits fünf Treffer und bereitete drei weitere vor. Vor allem am achten Spieltag gegen den FC Ingolstadt glänzte er. Zwei eigene Tore und eine Vorlage beim wichtigen 4:1-Sieg gegen die Schanzer. Inzwischen setzt Leckie seine ohne Zweifel vorhandene Schnelligkeit gut ein. Denn der Australier ist kein klassischer Strafraumstürmer mit gerade einmal 1,81 Meter. „Mathew versucht sich durchzusetzen, wenn auch etwas unorthodox. Und vieles ist verbesserungsfähig“, war zu Beginn der Saison die Meinung von Benno Möhlmann. Aber Leckie gab niemals auf, wollte sich durchsetzen und schafft nun in seiner dritten Spielzeit in Deutschland den Durchbruch im Unterhaus. Mit 72 Punkten ist er gemeinsam mit Marc Zoller zweitbester Akteur in der 2. Bundesliga.
Marc Rzatkowski
FC St. Pauli
23 Jahre, Offensives Mittelfeld
3.740.000 Euro Marktwert, 44 Punkte
In der insgesamt eher schlechten vergangenen Saison beim VfL Bochum, war Marc Rzatkowski einer der wenigen Lichtblicke. Mit drei Toren und satten elf Vorlagen war der junge Mittelfeldspieler bester Vorbereiter beim VfL. Sein wohl bestes Spiel im Trikot der Bochumer absolvierte Rzatkowski am 32. Spieltag der vergangenen Saison, als er zwei Tore beim 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Köln vorbereitete. Durch den Sieg war der Klassenerhalt besiegelt. Zur laufenden Saison wechselte der im Mittelfeld vielseitig einsetzbare 23-Jährige zum FC St. Pauli – und brauchte etwas Anlaufzeit.
Vom Papier her sind die Werte von Rzatkowski nicht gerade imposant. 13 Spiele, ein Tor, zwei Vorlagen. Doch der junge Mittelfeldspieler, der bei St. Pauli überwiegend im zentalen offensiven Mittelfeld eingesetzt wird, besticht durch eine hohe Spielintelligenz, Ballsicherheit und kluge Pässe – die seine Anspielstationen nicht immer verwerten können. Aber ausgerechnet bei seinem ersten Treffer für die Kicker vom Millerntor, am siebten Spieltag gegen den FSV Frankfurt, war Pierre Littbarski im Stadion – als Scout des VfL Wolfsburg. Insgesamt fehlt es dem gebürtigen Bochumer aber noch an der nötigen Effektivität, um in der Bundesliga mithalten zu können. Ohne Zweifel, fußballerisch hat der 23-Jährige das Potential für höhere Aufgaben, aber innerhalb der nächsten zwei Jahre kommt ein Wechsel zu früh.
Jonas Acquistapace
VfL Bochum
24 Jahre, Innenverteidigung
580.000 Euro, 16 Punkte
Seit über sechs Jahren spielt Jonas Acquistapace bereits beim VfL Bochum. Der gebürtige Hammer mit dem durchaus exotischen Namen ist seit der Spielzeit 2011/12 Stammspieler beim Revierklub. Seitdem absolvierte er über 50 Spiele in der 2. Bundesliga. Kein schlechter Wert für einen 24-Jährigen. Der 1,90 Meter große Innenverteidiger besticht durch eine hohe Spielintelligenz und starkes Kopfballspiel. Wirkt in manchen Situationen aber noch zu unerfahren und lässt sich oftmals zu leicht abkochen.
Im letzten Saisonspiel stand der gelernte Innenverteidiger als linker Außenverteidiger auf dem Platz. Ausgerechnet gegen die offensivstarken Kölner. Doch Acquistapace gab sich in der Defensive keine Blöße und bereitete durch einen unnachahmlichen Flankenlauf sogar den Siegtreffer der Bochumer vor. „In ihm schlummert großes Potenzial“, sagte schon sein damaliger Trainer Nico Michaty von der U 19 des VfL Bochum.
Konstantinos Fortounis
1. FC Kaiserslautern
21 Jahre, Offensives Mittelfeld
460.000 Euro, 8 Punkte
Der beidfüßige griechische Offensivspieler steht schon seit Sommer 2011 in Diensten der Roten Teufel. In der Bundesliga avancierte Fortounis bereits zum Stammspieler. In 28 Spielen bereitete er immerhin acht Treffer vor – und das mit 19 Jahren. Ein Bundesliga-Treffer sollte ihm allerdings nicht gelingen. Insgesamt war der Grieche zu verspielt vor dem Tor. Aber an ihm lag es sicher nicht, dass der 1. FC Kaiserslautern den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten musste. Eine Spielzeit später knüpfte der inzwischen 20-Jährige an seine guten Leistungen an. Zwei eigene Treffer und vier Vorlagen lassen sich sehen. Dennoch: Ausbaufähig sind die Leistungen ohne Zweifel.
Nichtsdestotrotz weckte Fortounis bereits das Interesse von Werder Bremen. Und auch andere Bundesligisten waren nicht abgeneigt, den jungen Griechen unter Vertrag zu nehmen. Überwiegend auf der zehner Position eingesetzt, kann Fortounis auch im linken oder rechten Mittelfeld auflaufen. Aber noch geht dem Griechen die nötige Kaltschnäutzigkeit in seinem Spiel ab. Zu kompliziert und etwas zu übermotiviert agiert der 21-Jährige im Offensivspiel.
Simon Zoller
1. FC Kaiserslautern
22 Jahre, Mittelstürmer
5.780.000 Euro, 72 Punkte
Mit Simon Zoller haben die Roten Teufel ein echtes Schnäppchen gemacht. Der 22-jährige Mittelstürmer wechselte vor der Saison vom Drittligisten VfL Osnabrück an den Betzenberg. Für 300.00 Euro wechselte der 1,79 Meter große Angreifer von den Veilchen in die Pfalz. 15 Tore in 36 Spielen in der dritten Liga sprechen für sich. Und auch in Kaiserslauter, die sicher keine Sturmprobleme mit Spielern wie Mo Idrissou oder Albert Bunjaku haben, schlägt der flinke Angreifer ein. 72 Comduo-Punkte in 13 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache. Damit liegt Zoller noch vor den erfahrenen Idrissou oder Mattuschka.
Der junge Offensivspieler, der wegen seines markanten Kinns mit Formel-1-Fahrer Michael Schumacher verglichen wird, bleibt bei acht Saisontoren allerdings bescheiden: „Wer die Tore macht, ist egal“, sagt er in der „Bild“. Vor allem im Verfolger-Duell gegen den FC St. Pauli war es aber Zoller, der das Spiel zugunsten seiner Mannschaft entschied. Mit zwei Toren und einer starken Leistung war er maßgeblich am 4:1-Erfolg beteiligt. Sollte Zoller nicht schon mit dem 1. FC Kaiserslautern in dieser Spielzeit aufsteigen, wäre er definitiv bei der bisher gezeigten Leistung ein Kandidat für einen Aufsteiger in die Bundesliga.