Die Erwartungshaltungen vor dem Rückrundenstart waren völlig verschieden. Nach zwei Spielen im neuen Jahr überrascht Schalke mit sechs Punkten und Wolfsburg mit einer Niederlagenserie. Ein Vergleich.
Das einzige, was beide Teams vor dem Ende der Hinrunde gemeinsam hatten, war, dass sowohl der FC Schalke 04 als auch der VfL Wolfsburg mit einem Unentschieden in die Winterpause gingen. Ansonsten trennten die beiden Vereine zwar im Tableau nur zwei Punkte, in der Wahrnehmung aber schon beinahe Welten. Bei Schalke hatte man Angst um die internationalen Plätze, Trainer Jens Keller stand immer wieder in der Kritik und die andauernden Verletzungen von Kevin-Prince Boateng sorgten für Kopfschmerzen.
Beim VfL Wolfsburg war dagegen alles gut. Immerhin war man neun Bundesliga-Spiele in Folge ungeschlagen (sechs Siege) und hatte sich sogar an die Champions-League-Plätze gekämpft. Mit Diego, Olic und Arnold hatte man eine starke Offensive. In der Abwehr sorgten Naldo und Rodriguez für enorm viele Comunio-Punkte. Dann kam noch die Verpflichtung von Chelsea-Spieler Kevin de Bruyne dazu. Ein Statement an die Bundesliga-Konkurrenz. Der finale Angriff auf die Tabellenspitze sollte folgen.
Unerwartet: Zwei Niederlagen in Folge
Mit de Bruyne und Diego in der Startelf ging es zum Rückrundenauftakt ins Derby mit Hannover 96. Eigentlich eine klare Sache, oder? Immerhin konnten die Roten in der Hinrunde kein einziges Auswärtsspiel gewinnen. Doch unter Neu-Trainer Korkut zeigte 96 ein anderes Gesicht und trumpfte in der VW-Stadt groß auf. Mit 1:3 unterlag der VfL Wolfsburg. Es sollte der erste Rückschlag seit der Braunschweig-Niederlage für Dieter Hecking und seine Spieler sein.
Eine Woche später kam es dann zum direkten Duell mit dem FC Schalke 04. Es sollte ein richtungsweisendes Spiel werden – und Wolfsburg verlor erneut. Sollte am Wochenende gegen Mainz 05 die nächste Niederlage folgen, wäre es die dritte in Folge und damit eine Premiere für Wolfsburg unter Hecking. Comunio-Punktetechnisch sah das im Spiel gegen Schalke zwar nicht sehr schlecht aus. Immerhin holte man als Team 22 Zähler. Und auch Neuzugang de Bruyne weiß mit acht Punkten aus zwei Spielen durchaus zu überzeugen.
Doch im Spiel gegen Hannover waren es lediglich 13 Zähler. Dabei konnte auch nur Olic im Sturm mit einem Tor und immerhin vier weiteren Punkten (insgesamt 7 Zähler) glänzen. Ansonsten fiel die Punkteausbeute mager aus. Und auch gegen Schalke waren es die Offensivspieler de Bruyne und Arnold, die Punkten konnten. Die in der Hinrunde starke Defensive der Wolfsburg lässt allerdings punktetechnisch nach. Und auch im defensiven Mittelfeld regnete es zuletzt Minuspunkte (D. Caligiuri -10 Punkte und Medojevic -6).
Schalke durch die Bank stark
Königsblau zeigte sich vor allem zum Rückrundenstart gegen den Hamburger SV stark. Dabei überstrahlte ein Spieler alle: Klaas-Jan Huntelaar. Beim Comeback des niederländischen Stürmers sah man, wie wichtig er – nicht nur in Tore gemessen – für Schalke 04 ist. An Huntelaar richten sich die Mitspieler auf. Zudem konnten Boateng und Meyer auf ihren angestammten Positionen spielen.
Das zeigte sich auch in den Comunio-Punkten. Huntelaar holte zwar „nur“ neun Zähler. Dafür glänzten Farfan (15) und Meyer (12) an der Seite des Niederländers. Mit insgesamt 36 Comunio-Punkten holte die offensive Dreierreihe von S04 mehr als die Hälfte aller Punkte im Spiel gegen den HSV (insgesamt 60 Punkte). Insgesamt zeigte sich aber die ganze Mannschaft von Schalke stark. Bis auf Fuchs holte jeder mindestens zwei Punkte.
Beim knappen 2:1-Erfolg war es dann nicht die Offensive, sondern die Defensive, die für den Sieg sorgte. Boateng (12) und Santana (9) waren die punktbesten Schalker. Aber auch Keeper Fährmann (4), Neustädter (4) und Meyer (4) überzeugten. Genau 99 Comunio-Punkte holte Schalke in den beiden Rückrundenspielen. Bei Wolfsburg waren es nur 35. Zum Vergleich: Dortmund holte nur 66 Zähler. Jetzt muss Schalke beweisen, dass man auch gegen die bisher starken Hannoveraner Punkten kann. Sollte man diese starke Form bestätigen, rückt man auch dem BVB auf die Pelle. Das werden die Schalker sicher gerne hören.