Was für ein Spieltag: Raphael Schäfer hält zwei Elfmeter, Hakan Calhanoglu hämmert einen 40-Meter-Strafstoß in die Maschen und drei Akteure kommen aus dem Nichts in eine HSV-lastige Comunio-Top-Elf des 22. Spieltags!
Tor: Ein Matchwinner, wie er im Buche steht
Skurrile Statistik: Von 2001 bis zum 21. Februar 2014 parierte Raphael Schäfer gerade einmal zwei Elfmeter – ebenso viele wie einen Tag später im Spiel gegen Eintracht Braunschweig. Der 35-jährige hielt seinen Club in der ersten Halbzeit im Spiel und verhinderte später den Ausgleich. Gegen drückende Braunschweiger war der Kapitän mehrmals zur Stelle und wie schon in Augsburg der Matchwinner. Eigentlich müsste er die Note 1 bekommen – dass dem ersten Elfmeter ein Foul des Keepers vorausging, verhinderte die Bestnote jedoch.
Abwehr: Rajkovic from Zero to Hero
Ebenfalls ein starker Kapitän ist Augsburgs Paul Verhaegh. Der 30-jährige spielte in Freiburg groß auf, stand defensiv sehr sicher und schaltete sich immer wieder gefährlich ins Offensivspiel ein. In der 78. Minute erzielte der Flügelverteidiger in Robben-Manier das wichtige 2:2, ehe der FCA das Spiel vollends drehte und einen 4:2-Endstand herstellte. Dabei gab Verhaegh die Vorlage zum 3:2 durch Altintop. In dieser Form ist der Niederländer ein Kandidat für die WM!
Trotz eines Tores war es ein bitterer Nachmittag für Tony Jantschke. Als er in der 18. Minute das 2:0 für Borussia Mönchengladbach gegen Hoffenheim erzielt hatte, sah es nach einem entspannten Nachmittag für die Fohlen aus. Doch die TSG berappelte sich und zeigte eine gewohnt starke Offensivleistung – am Ende teilten sich die Teams die Punkte. Jantschkes Schuld war es nicht: Der Innenverteidiger spielte auch hinten solide und erhielt die Note 2,5.
Aus dem Nichts in die Startelf, from Zero to Hero: Mit Slobodan Rajkovic hatte vor Slomkas Amtsantritt niemand gerechnet, war der Serbe doch in keinem der ersten 21 Saisonspiele auf dem Platz gestanden. Doch Mirko Slomka ist dafür bekannt, jedem Spieler eine Chance zu geben, und beim 25-jährigen traf er ins Schwarze. Rajkovic räumte alles weg, was ihm in den Weg kam, spielte eine außergewöhnlich gute Partie. Note 1,5!
Mittelfeld: Slomka zaubert Jiracek aus dem Hut
What a shot! Die Krönung einer starken Leistung von Hakan Calhanoglu war sein direkt verwandelter Freistoß aus 40 Metern kurz vor Schluss. Die Dortmunder bemühten sich gar nicht erst, eine Mauer zu stellen, also hielt Calhanoglu einfach drauf – und wie! Der Ball kam direkt auf Weidenfeller zu, änderte jedoch kurz vor dem Tor seine Richtung und wurde damit für den BVB-Keeper unhaltbar. Dieses Tor werden wir in jedem Jahresrückblick sehen.
Den HSV-Kantersieg leitete jedoch ein anderer ein: Petr Jiracek, wie Rajkovic von Slomka aus dem Hut gezaubert, köpfte zur 1:0-Pausenführung für den Dino ein. Zum ersten Mal seit dem 6. Spieltag stand der Tscheche in der Startelf und nutzte seine Chance auf beeindruckende Art und Weise. Jiracek beackerte das Mittelfeld 90 Minuten lang mit hoher Intensität und war ein wichtiger Faktor für den ersten HSV-Sieg im Jahr 2014.
Letzte Woche forderten wir noch mehr Konstanz von Roberto Firmino, nun steht er zum zweiten Mal in Folge in der Elf des Tages – als hätte er es gelesen, drehte der Brasilianer in der zweiten Halbzeit in Mönchengladbach auf und erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2. Seine Entwicklung ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, aber inzwischen bringt der 22-jährige sein Potenzial schon häufig auf den Platz: elf Saisontore!
Nach zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt sind die Wölfe bissig geworden. Beim 3:1-Sieg über Leverkusen, dem dritten Dreier in Folge, erzielte Luiz Gustavo einen Treffer und hielt seinen Bereich im Mittelfeld weitgehend sauber. Der dritte Saisontreffer des defensiven Mittelfeldspielers brachte Wolfsburg in der 58. Minute auf die Siegerstraße; Gustavo erhielt die Note 2,5 und zehn Comunio-Punkte.
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Sturm: Joker Pekhart sticht sofort
In London traf er von der Bank kommend einmal, in Hannover von Beginn an spielend gleich doppelt. Thomas Müller ist und bleibt einer der effektivsten Spieler des FC Bayern, kann aus scheinbar ungefährlichen Situationen Tore herstellen. Am Sonntag ebnete der Raumdeuter mit zwei Toren den Weg zum Sieg, ehe er in der 62. Minute ausgewechselt wurde – vielleicht hätte er sonst noch ein drittes geschafft. Eine ganz starke Woche des Nationalspielers!
Ähnlich stark spielte Pierre-Michel Lasogga am Samstag gegen den BVB. Ihm gelang zwar nur ein Tor, doch noch wichtiger als dieses war seine Aktion vor dem 1:0, als er zwei Dortmunder Verteidiger aussteigen ließ und mustergültig auf Petr Jiracek vorlegte. Lasogga ist unverzichtbar für den HSV: Sein Tor zum 2:0 war bereits das elfte in dieser Saison! Allerdings traf er erst zweimal zu Hause – diese Statistik muss er noch verbessern.
Das kuriose Duell zwischen Nürnberg und Braunschweig wurde nicht nur durch Raphael Schäfer entschieden, sondern auch durch Trainer Gertjan Verbeek, der in der Halbzeit den Sieg einwechselte: Tomas Pekhart kam für Adam Hlousek, leitete den Ausgleich in der 46. Minute mit ein und traf kurz darauf zum 2:1. Als wäre das nicht genug, holte der Tscheche noch einen Elfmeter heraus, der im Sinne des Spiels verschossen wurde. Ein fantastischer Auftritt des 24-jährigen, der zum ersten Mal seit Mitte 2012 in der Elf des Tages steht.
Im Überblick:
Schäfer (10P)
Verhaegh (13P) – Jantschke (11P) – Rajkovic (10P)
Calhanoglu (12P) – Jiracek (12P) – Firmino (10P) – Gustavo (10P)
T. Müller (14P) – Lasogga (13P) – Pekhart (13P)
Die Elf des Tages kommt insgesamt auf 128 Punkte und einen Marktwert von 38.540.000 Euro!