Henrikh Mkhitaryan kostete Borussia Dortmund 27,5 Millionen Euro. Lange tat sich der Neuzugang im neuen Umfeld schwer. In der Rückrunde scheint es für den Mittelfeldmann endlich zu laufen – auch bei Comunio.
Die Dortmunder Einkaufspolitik ist den Zahlen nach vorbildlich: Seit Jürgen Klopp die Borussia 2008 als Trainer übernahm, wurde bis zum Ende der letzten Saison ungefähr so viel Geld ausgegeben wie eingenommen. Das lag nicht zuletzt an den vergleichsweise geringen Summen, die Michael Zorc und Co. in neue Spieler investierten.
Vor dieser Saison allerdings nahm der Manager eine Menge Geld in die Hand, trotz der 37 Millionen für Mario Götze ein für Borussia Dortmund neues und risikoreiches Unterfangen. Von den 50 Millionen Euro, die Dortmund in Sokratis (9,5 Mio.), Aubameyang (13 Mio.) und Mkhitaryan investierte, hatte der Armenier mit Abstand den größten Anteil (27,5 Mio.). Die Angst, eine solch große Summe zu „verbrennen“, ging naturgemäß auch in Dortmund um.
Durchwachsene Hinrunde
Den Mittelfeldspieler selbst schien der Betrag ebenfalls nicht gänzlich kalt zu lassen. Zwar bestritt der letztjährige Torschützenkönig der ukrainischen Liga (25 Treffer) den Einfluss der Ablösesumme auf die eigene Leistung, gleichzeitig schien der 25-jährige die Summe dennoch zu zwanghaft auf dem Platz bestätigen zu wollen.
In der Hinrunde wechselten sich Gala-Auftritte mit durchschnittlichen Leistungen ab. Mkhitaryan, zuvor bei Champions-League-Kontrahent Shakhtar Donezk aktiv, schien teilweise unzufrieden sowie verkrampft und versuchte sein Glück mit gar nicht mal schlechten Sololäufen zu erzwingen. Gleichzeitig jedoch ging dem eigentlich besonders wegen seiner Abschlussstärke geholten Zehner die Torgefährlichkeit ab. Die durchwachsene Hinrunde des BVB hing auch mit den wechselhaften Auftritten des teuersten Einkaufs der Vereinsgeschichte zusammen.
In der Rückrunde scheint Henrikh Mkhitaryan sich nun endlich akklimatisiert zu haben. Nach seinem ersten Treffer des Jahres gegen Werder Bremen am 20. Spieltag fiel „Mücke“ sichtlich eine Last von den Schultern. Mit 92 Punkten hat sich der viermalige armenische Fußballer des Jahres inzwischen auf Platz 8 des Rankings der besten Comunio-Mittelfeldspieler vorgearbeitet.
Endlich konstant auf hohem Niveau?
Wie die ganze Mannschaft scheint Mkhitaryan sich stabilisiert zu haben. Auch wenn er beim Ausrutscher in Hamburg (0:3) vier Minuspunkte einfuhr, stehen im Jahr 2014 nun insgesamt 34 Punkte zu Buche.
Im mannschaftsinternen Ranking findet sich Mkhitaryan auf Platz 3 wieder. Für die Dortmunder Macher keine Überraschung. Jürgen Klopp ist vor allem von der Charakterstärke des Wunschspielers, für den er nach eigener Aussage sogar „noch mehr bezahlt hätte“, überzeugt. Es scheint, als zahlten sich die großen Investitionen, nach Sokratis und Aubameyang, auch im Falle Mkhitaryan endlich aus.
Mit dem Aufschwung des stets stark trainierenden Offensivarbeiters ist auch der BVB wieder auf dem Weg, seine in Gefahr geglaubten Ziele zu erreichen. In der Bundesliga hat die Borussia, natürlich auch aufgrund der schwächelnden Konkurrenz, den nach eigenem Selbstverständnis angemessenen zweiten Platz zurückerobert. In der Champions League trug Mkhitaryan mit einem Tor beim 4:2 in St. Petersburg dazu bei, den Schwarz-Gelben eine formidable Ausgangsposition für das Rückspiel herauszuschießen.
Es scheint als hätte der Armenier seine Leichtigkeit, auch rechtzeitig zum möglichen Ausfall Robert Lewandowskis (Kreuzbandzerrung), wieder gefunden. Mit 5,66 Zählern im Durchschnitt gehört der 1989 in der Sowjetunion geborene offensive Mittelfeldspieler zu den Punktehamstern der Rückrunde. Auch Michael Zorc wird die Spiele seiner Borussia nach den starken Auftritten seines Toptransfers wohl wieder entspannter verfolgen. Seine Ablösesumme scheint Henrikh Mkhitaryan pünktlich zum wichtigen letzten Drittel der Saison endlich zu rechtfertigen.