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Der SV Werder liefert die ganze Saison schon überwiegend mittelmäßig ab, das aber zuverlässig. Und ein paar Kandidaten gibt es doch, die zu Höherem berufen sind. Wir erinnern daran, wer demnächst explodieren könnte.
Marco Friedl (Abwehr, 3.200.000, 21 Punkte)
Wer sich Marco Friedl ins Team holt, muss ein bisschen Leidensfähigkeit mitbringen. Der Österreicher ist längst kein Schnäppchen mehr und kein Geheimtipp, dafür liefert er alle zwei Spiele richtig ab. Zwar gab es in dieser Saison, in der sich der ehemalige Bayern-Youngster schnell als Stammspieler in der Werder-Verteidigung etabliert hat, schon elf, sechs und fünf Punkte, aber eben auch dreimal null und einmal sogar -1. Zuletzt sah die Serie so aus: 5,0, 11, 0 – da muss doch eigentlich demnächst gegen Hertha BSC wieder eine Großtat raus springen, oder?
Jetzt ist der 21-Jährige erstmals für Österreichs A-Nationalmannschaft nominiert worden – und konstatierte gegenüber der „Deichstube“ entsprechend euphorisch: „Wenn ich auf meine persönliche Situation schaue, kann ich momentan nur rundum zufrieden sein“. Und wer selber glücklich ist, kann auch andere glücklich machen – vielleicht auch dich?
Yuya Osako (Sturm, 4.810.000, 32 Punkte)
Yuya Osako war eine Wucht: An den ersten vier Spieltagen holte der Japaner 32 Punkte, mit einem Schnitt von acht Zählern rangiert der Stürmer in der Rangliste „Punkte pro Spiel“ hinter Robert Lewandowski und Alassane Pléa auf Rang drei. Doch dann verletzte sich Osako schwer.
Die Länderspielpause könnte aber nun zum genau richtigen Zeitpunkt gekommen sein: Osako kann noch einmal durchschnaufen und konzentriert auf sein Comeback hinarbeiten. Das ist wenigstens in Sichtweite: Am Ende der Pause steht das Heimspiel der Bremer gegen Hertha BSC an – und Osako könnte wieder dabei sein. „Sein Einsatz gegen Hertha ist möglich, aber noch nicht sicher. Wenn er spielen kann, kommt er eher von der Bank“, stellte Werder-Coach Florian Kohfeldt in Aussicht. Und dann geht´s wieder ab.
Philipp Bargfrede (Mittelfeld, 1.410.000, 2 Punkte)
„Definitiv ein Startelf-Kandidat“ sei Philipp Bargfrede für das Spiel gegen Berlin, strich Florian Kohfeldt zuletzt heraus. Und dann wird sich das Bremer Urgestein in seiner zehnten Bundesligasaison auch wieder seine Pünktchen zusammen hamstern. Bargfrede ist kein Mann für eine ganze Saison, aber ein solider Backup aus der zweiten Reihe. Denn irgendwie findet dieser unglamouröse Typ immer seinen Weg in Bremer Startelfs.
Claudio Pizarro (Sturm, 1.380.000, 10 Punkte)
Es ist ja eigentlich eine moralische Pflicht: Wer die Gelegenheit hat, sich die Mutter aller Comunio-Legenden auf seiner Abschiedstour noch einmal in den Kader zu holen, muss das tun. Und ganz sicher: Für die eine oder andere Bude ist der Senior, der König aller Ü40-Knipser, ganz sicher noch gut. Und wenn nicht, dann kannst du wenigstens deinen Kindern mal erzählen, dass Claudio Pizarro seine Karriere mal in deinem Team beendet hat. Wenn das keine Gänsehautaussicht für sympathische 1.380.000 ist.