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Wie haben sich die verliehenen Spieler zuletzt geschlagen und welche Perspektiven haben sie in der neuen Saison? Teil 4 mit Hertha, Union und Schalke.
Hertha BSC
Ondrej Duda (Mittelfeld, 3.470.000)
So lief es zuletzt: Duda flüchtete im Winter vor Jürgen Klinsmann, der wenig vom Slowaken hielt. Bei Norwich City konnte der 25-Jährige bei neun Startelfeinsätzen immerhin noch Premier-League-Erfahrung sammeln, wenngleich ihm keine Torbeteiligung vergönnt war.
Comunio Magazin Prognose: Zum Glück kommt es bei Bruno Labbadia nicht nur auf den klinsmannschen „Mehrwert“ an. Duda ist bei Hertha voll eingeplant.
Maurice Covic (Mittelfeld, 170.00)
So lief es zuletzt: Nachdem Vater Ante nicht mehr Hertha-Trainer war, schwanden auch die Chancen des Filius, der sich zu Ascoli Calcio in die italienische Serie B verliehen ließ. Dort saß er aber nur auf der Bank – ohne jede Einsatzminute.
Comunio Magazin Prognose: Die Zeit der Väter und Söhne (Dardai, Klinsmann, Köpke, Covic) ist vorbei bei Hertha. Ante Covic hat nicht das Potenzial, sich in der Bundesliga kurzfristig durchzusetzen. Wohin sein Weg führt, ist noch völlig offen.
Nils Körber (Tor, 430.000)
So lief es zuletzt: Der einstige deutsche U21-Keeper sammelte in der 3. Liga und der 2. Bundesliga für Preußen Münster und den VfL Osnabrück gut Spielpraxis.
Comunio Magazin Prognose: Die Torhüter-Position bei Hertha ist noch völlig offen. Es wird aktuell noch eine neue Nummer eins gesucht, die Rune Jarstein ablösen soll. Im Duell der Eigengewächse mit Dennis Schmarsch ist Körber definitiv der talentiertere. Doch jetzt braucht er weiter Spielpraxis. Das wird er bei der Hertha, wo er maximal Nummer 2 sein könnte, nicht bekommen. Ein Verkauf, etwa zu einem Zweitligisten, wäre wohl für alle Seiten das Beste.
Daishawn Redan (Sturm, 320.000)
So lief es zuletzt: Bei seiner Leihe zum FC Groningen in die niederländische Eredivisie stand der 19-Jährige von fünf möglichen Spielen immerhin viermal in der Startelf. Eine Torbeteiligung konnte er jedoch nicht verzeichnen.
Comunio Magazin Prognose: Hertha hat verhältnismäßig viel Geld (2,7 Mio.) für den Niederländer an den FC Chelsea überwiesen. Redan wird die Vorbereitung in jedem Fall mitmachen. Kann er Labbadia nicht überzeugen, könnte eine weitere Leihe anstehen.
Union Berlin
Lars Dietz (Mittelfeld, 170.000)
So lief es zuletzt: In der 3. Liga bei Viktoria Köln konnte der Innenverteidiger aus der Dortmunder Jugend zuletzt viel Spielpraxis sammeln.
Comunio Magazin Prognose: Bei Union wird es für den 23-Jährigen, der zur Vorbereitung zunächst zum Team stoßen wird schwer. Ein Wechsel bahnt sich an. Viktoria würde Dietz gerne weiterverpflichten, der strebt jedoch eher einen Transfer in die 2. Bundesliga an.
Lennart Moser (Tor, 170.000)
So lief es zuletzt: In der belgischen Jupiler Pro League stand der 20-Jährige im letzten halben Jahr bei Cercle Brügge im Kasten und bereicherte sich mit Erstliga-Erfahrung.
Comunio Magazin Prognose: Bei Brügge will Moser nicht bleiben („Brügge ist die Zweitmannschaft des AS Monaco. Da wird der Torwart spielen, der von Monaco hingeschickt wird“). Er will weiterhin Spielpraxis sammeln. Da Union nach dem Abgang von Rafal Gikiewicz eine neue Nummer eins sucht, wird Moser wohl die Flucht ergreifen.
Nicolai Rapp (Abwehr, 170.000)
So lief es zuletzt: Rapp hat seit Januar beim SV Darmstadt 98 bewiesen, dass er ein solider Zweitliga-Innenverteidiger ist. 13 Mal durfte er ran, zehn Mal davon in der Startelf.
Comunio Magazin Prognose: Bei Union wird es schwer für Rapp. Dafür sind aber einige Zweitligisten an seinen Diensten interessiert, allen voran Erzgebirge Aue, für die Rapp schon zwischen 2017 und 2019 auflief.
Berkan Taz (Mittelfeld, 170.000)
So lief es zuletzt: Der gebürtige Berliner machte in der Regionalliga bei Energie Cottbus mit elf Toren und acht Vorlagen in 22 Spielen eine gute Figur.
Comunio Magazin Prognose: Taz hat wohl keine Perspektive bei Union. Ein Markt für ihn ist nach seinen Leistungen bei Cottbus aber in jedem Fall vorhanden. Mindestens in der 3. Liga.
Schalke 04
Nabil Bentaleb
So lief es zuletzt: Das große Schalker Problemkind hat sich bei Newcastle United rehabilitieren können. Seit seiner Leihe Anfang des Jahres brachte er es beim Premier-League-Klub auf zwölf Einsätze und spielte dabei meist durch.
Comunio Magazin Prognose: Schalke will Bentaleb sowohl aus zwischenmenschlichen – als auch aus finanziellen Gründen loswerden. Sehr gut möglich, dass Newcastle zuschnappt. Allerdings könnte sich der Algerier dabei wieder einmal selbst im Wege stehen, da er laut Medienberichten direkt zum Topverdiener bei den Magpies aufsteigen will.
Mark Uth (Sturm, 5.950.000)
So lief es zuletzt: Nein, die Karriere von Mark Uth war nicht über den Zenit. Beim 1. FC Köln bewies er eindrucksvoll, warum er auch mal Nationalspieler war. Elf Torbeteiligungen in einer Halbserie, verteilt auf fünf Treffer und sechs Assists, sprechen Bände. Durchaus neu bei ihm im Repertoire waren zahlreiche Standardsituationen.
Comunio Magazin Prognose: Vordergründig sagt Schalke zwar, dass Uth fest eingeplant ist. Doch der Grund dafür ist einzig, dass die Königsblauen den Marktwert nicht vermiesen wollen. Weder will Uth zurück nach Schalke, noch plant man dort den Vielverdiener, der nicht wirklich ins Mannschaftsgefüge passt, ein. Ob sich Köln seinen Wunschspieler auch leisten kann, ist jedoch fraglich. Inzwischen sind aber auch andere Klubs, etwa PSV Eindhoven, auf Uth aufmerksam geworden. Ob er 2020/21 dann bei Comunio dabei sein wird, ist deshalb noch nicht ganz sicher.
Sebastian Rudy (Mittelfeld, 5.150.000)
So lief es zuletzt: Auch Sebastian Rudy konnte bei seinem alten Klub Hoffenheim beweisen, dass er das Kicken noch nicht verlernt hat. Es war ohne Zweifel seine beste Saison, seit er die TSG 2017 verlassen hat. Satte 31 Mal stand er in der Startelf.
Comunio Magazin Prognose: Auch wenn Schalke und Rudy nie zusammen gepasst haben, könnte er dem Klub weiterhelfen, vor allem, wenn Weston McKennie noch flüchten sollte. Das große Problem ist aber – genau wie bei Bentaleb und Uth – das satte Gehalt. Die sechs Millionen pro Jahr kann sich der klamme Verein schlicht nicht leisten. Das Problem: Es gibt derzeit offenbar keinen großen Markt für den 30-Järhigen. Er wird dennoch wechseln.
Ralf Fährmann (Tor, 870.000)
So lief es zuletzt: Nachdem Fährmann seinen langjährigen Stammplatz an Alexander Nübel verloren hatte, ließ er sich zu Premier-League-Aufsteiger Norwich City verleihen. Dort war er hinter Tim Krul aber nur Nummer 2, manchmal saß er sogar auf der Tribüne. Eine weitere Leihe nach Norwegen zu SK Brann sollte Spielpraxis bringen, doch kaum war er da, kam Corona.
Comunio Magazin Prognose: Fährmann ist wieder auf Schalke, Nübel ist weg und Schubert hat nach seinen etlichen Patzern in der Vorsaison wohl keine Zukunft auf Schalke. Der Weg ist also frei für Fährmann, könnte man denken. Aber nein: Schalke wollte mit Alexander Schwolow unbedingt eine neue Nummer 1, was scheiterte. Nun bleibt die Frage, ob Königsblau noch eine Alternative parat hat, ansonsten würde es tatsächlich ein Stammplatzduell zwischen Fährmann und Schubert kommen, die beide offensichtlich kein allzu großes Vertrauen im Klub genießen, was das vergebliche Buhlen um Schwolow mehr als deutlich macht.
Hamza Mendyl (Abwehr, 520.000)
So lief es zuletzt: Der Linksverteidiger war seit Sommer an Dijon verliehen und brachte dort gute Leistungen. 18 Partien bestritt er bis zur Corona-Pause in der Ligue 1.
Comunio Magazin Prognose: Schalke und Mendyl passten überhaupt nicht zusammen. Auch zur neuen Saison wird man nicht mit dem marokkanischen Nationalspieler planen. Es gibt aber in Frankreich durchaus Interessenten. Neben Dijon soll auch Girondins Bordeaux an Mendyl interessiert sein. Das Kapitel Schalke wird sich deshalb noch in diesem Sommer schließen.
Steven Skrzybski
So lief es zuletzt: Bei Schalke nie wirklich angekommen, spielte Skrzybski für Fortuna Düsseldorf eine gute zweite Halbserie (elf Spiele, drei Torbeteiligungen) und war am Ende sogar einer der ganz großen Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt.
Comunio Magazin Prognose: Düsseldorf würde Skrzybski gerne behalten, die Ausstiegsklausel von knapp 2 Millionen Euro ist den Rehinländern aber zu viel. Sollte man sich nicht einigen können (etwa bei einer Verrechnung mit Kaan Ayhan), würde Skrzybski einen neuen Anlauf auf Schalke wagen.