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Freiburg hat sich mit Baptiste Santamaria einen vereinsinternen Rekordzugang geleistet. Doch wer ist der noch weitgehend unbekannte Franzose für die Mittelfeldzentrale?
Position
Baptiste Santamaria, frei übersetzt etwa „Täufer der heiligen Maria“, ist ein defensiver Mittelfeldspieler. Meist agiert er als alleiniger Sechser oder als teil einer Doppelsechs, kann jedoch auch auf der Achterposition spielen. „Mit seiner spektakulär unspektakulären Herangehensweise auf dem Platz wird er unserem Spiel die nötige Balance und Stabilität geben“, sagt Freiburgs Sportdirektor Klemens Hartenbach.
Bisherige Karriere
Santamaria kam im Alter von 16 Jahren zum FC Tours, wo er sich bereits zwei Jahre später als Stammspieler der Seniorenmannschaft in der Ligue 2 etablieren konnte. Nach zwei weiteren Jahren wechselte er 2016 zum Erstligisten SCO Angers, ein Klub, der sich seither immer im grauen Mittelfeld der französischen Eliteliga befindet. Santamaria war aber vom ersten Tag an Stammspieler und machte in jeder Saison mehr als 30 Ligaspiele. Auch 2019/20 stand er immer in der Startelf.
So kann Santamaria insgesamt 137 Erstliga- (2 Tore) und 90 Zweitligaeinsätze (14 Tore) in Frankreich vorweisen. Demnach bringt er auch keinerlei Europapokal-Erfahrung mit. Vor fünf Jahren wurde der 25-Jährige einmal zur französischen U20 eingeladen, ansonsten wurde er, was die Equipe Tricolore betrifft, weitgehend ignoriert.
Einstiegsmarktwert
6 Millionen. Das ist schon eine Ansage für einen Sechser, der mutmaßlich eher wenig Torgefahr ausstrahlt. Wundert aber aufgrund der hohen Ablösesumme nicht wirklich. Für Mittelfeldspieler vom Format Kevin Kampl, Florian Wirtz oder Davy Klaassen muss man aktuell ähnlich viel investieren.
Situation
Freiburg hat mit den Abgängen von Koch und Waldschmidt ordentlich Kasse gemacht und kann sich nun einen vereinsinternen Rekordeinkauf leisten. Je nach Quelle soll der Franzose zwischen zehn und 15 Millionen Euro gekostet haben. Damit ist er natürlich kein Mann für die Ersatzbank.
Santamaria, der in den letzten Jahren ohne Zweifel einer der besten Sechser der Lique 1 war, besetzt in Freiburg aber ohnehin eine Problemposition. Nach den Abgängen von Robin Koch und Mike Frantz und dem noch mutmaßlichen Abgang von Janik Haberer gibt es im zentralen, defensiven Mittelfeld ein Vakuum. Neben dem eigentlich gesetzten Nicolas Höfler stünde hier eigentlich nur noch der aufstrebende Yannick Keitel zur Verfügung. Ein Stammplatz sollte ihm nach kleiner Eingewöhnungszeit sicher sein. Allerdings ist sein Punktepotenzial alleine durch seine Position und das seltene in Erscheinung treten als Torschütze natürlich begrenzt. Eine dreistellige Punkteausbeute pro Saison dürfte deshalb schon als Sensation gelten. Wir sehen hier eher ein Mann, der solide seine 2 bis 3 Punkte pro Partie mit nach Hause nimmt.
Marktwertentwicklung
Santamaria hat seit Freitag schon ein bisschen zugelegt, die Grenze dürfte hier aber schnell – und noch deutlich unter dem zweistelligen Millionenbereich – erreicht sein. Langfristig sehen wir den Freiburger irgendwo zwischen drei und fünf Millionen.