Sie gelten als Außenseiter, doch nach einer souveränen Qualifikation für die WM kann man die Akte Costa Rica nicht einfach beiseite legen. Welche Chance haben die Mittelamerikaner? Und welche Spieler taugen für Comunio2014?
Qualifikation:
In der 3. Runde der CONCACAF-Qualifikation kam Costa Rica als Zweitplatzierter hinter Mexiko weiter, holte dabei solide zehn Punkte aus sechs Spielen. In der Endgruppe mit Honduras, den USA, Jamaika, Panama und abermals Mexiko belegten „Los Ticos“ erneut den zweiten Rang hinter den USA – eine souveräne Qualifikation für die Endrunde.
Ein Bundesligist ist dabei: Linksverteidiger Junior Diaz wird in Brasilien spielen. Der 30-Jährige ist in der unkonventionellen Fünferkette der Costa Ricaner gesetzt. Stammkeeper ist Keylor Navas, der für UD Levante in der spanischen Liga das Tor hütet. Mit Piräus‘ Youngster Joel Campbell ist ein Spieler mit dabei, der in dieser Saison bereits in der Champions League gespielt und getroffen hat – gegen Manchester United! In der Liga gelangen Campbell 20 Scorer-Punkte.
Teuerster Spieler:
Mit einem Marktwert von lediglich knapp 2,5 Millionen ist Bryan Ruiz nicht nur der bekannteste, sondern auch der teuerste Costa-Rica-Akteur bei Comunio2014. Der Flügelstürmer hat in 61 Länderspielen zwölf Tore erzielt, steht beim FC Fulham unter Vertrag und hat die vergangene Halbserie als Leihgabe in der niederländischen Liga verbracht. Ein Spieler, den man als Alternative kaufen kann, aber nicht zwingend muss.
Comunio-Schnäppchen:
Ein Unbekannter aus der Major League Soccer ist unser Player to Watch aus dem Team Costa Rica. Alvaro Saborio ist mit 92 Länderspielen, in denen der Stürmer 30-mal getroffen hat, der erfahrenste Akteur und hält darüber hinaus den internen Rekord von acht Toren in der Qualifikation für die WM in Brasilien. Von der 2-Millionen-Marke ist der 32-Jährige nicht mehr weit entfernt, mit ihm ist in der Vorrunde auf jeden Fall zu rechnen.
Trainer:
Der Kolumbianer Jorge Luis Pinto leitet seit 2011 die Geschicke der Nationalmannschaft von Costa Rica. Bereits vor zehn Jahren war der 61-Jährige ein Jahr lang in dieser Funktion tätig; insgesamt arbeitete er für mehr als zehn verschiedene Teams, ohne je länger als vier Jahre bei einem Verein durchzuhalten. Ein Mann ohne großen Namen, aber mit einer klaren Philosophie: „Wir nehmen uns auf keinen Fall als Lachnummer des Turniers wahr“, sagt er. Disziplin ist sein oberstes Gebot.
Erfolge:
Die erste Teilnahme an einer WM war auch die erfolgreichste: Im Jahr 1990 erreichte Costa Rica das Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Italien, während bei den beiden weiteren Teilnahmen 2002 und 2006 jeweils in der Vorrunde Schluss war. Beim Gold Cup kam man nie über den zweiten Platz hinaus; 2013 holte Pinto mit seinen Spielern den Central America Cup. Dazu kommen sechs Gewinne des UNCAF Nations Cups.
Kuriositäten:
Wirklich Kurioses gab es über Los Ticos zuletzt nicht zu berichten, daher erinnern wir an den 9. Juni 2006 – den Auftakt zum Sommermärchen! Wer denkt nicht gerne an Lahms Traumtor zurück, an den Doppelpack von Miroslav Klose und an den Treffer zum 4:2-Endstand durch Torsten Frings? Für Costa Rica traf damals Paulo Wanchope doppelt – der ist jetzt Co-Trainer seines Heimatlandes.
Prognose:
In einer Gruppe, die aus drei Mitfavoriten auf den Titel besteht – Italien, Uruguay und England – wird sich das Team von Jorge Luis Pinto weitgehend auf Positionsspiel und Defensivarbeit beschränken. Mit Ruiz, Campbell und Saborio hat Costa Rica drei Offensivmänner zur Verfügung, die immer für ein Tor gut sind. Die erfolgreiche Qualifikation hat gezeigt, dass man Los Ticos nicht unterschätzen kann. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Costa Rica die harte Gruppe überstehen wird.