Der Beinahe-Halbfinalist der WM 2010 will in Brasilien neu angreifen, hat jedoch eine schwere Gruppenphase vor sich. Wir stellen das Team um Schalkes Kevin-Prince Boateng vor. Wie erfolgreich wird Ghana abschneiden?

Qualifikation:

Fünf Siege in sechs Spielen bedeuteten eine scheinbar ungefährdete Qualifikation für die Weltmeisterschaft, doch am Ende wurde es noch richtig spannend. Im letzten Gruppenspiel gegen Sambia, den Afrika-Cup-Sieger von 2012, durften die Ghanaer nicht verlieren. Durch Tore von Abdul Majeed Waris und Kwakdo Asamoah gewann man das Spiel mit 2:1, besiegte anschließend Ägypten im Playoff-Hinspiel mit 6:1 und feierte damit zum dritten Mal in Folge den WM-Einzug.

Comunio2014-Kader:

Während die Abwehr wenig prominent besetzt ist, sammeln sich in Mittelfeld und Angriff einige bekannte Akteure. Kwakdo Asamoah, auf der linken Außenbahn zu Hause, wurde als Stammspieler mit Juventus Turin italienischer Meister; Kapitän Asamoah Gyan dürfte vielen noch von der WM 2010 ein Begriff sein. Kevin-Prince Boateng ist der einzige Bundesliga-Spieler, der für Ghana bei der WM auflaufen wird. Auch Flügelstürmer Andre Ayew sowie die erfahrenen Sulley Ali Muntari und Michael Essien haben bereits reichlich internationale Erfahrung gesammelt.

Teuerster Spieler:

Kevin-Prince Boateng ist der Hoffnungsträger der „Black Stars“. In seiner ersten Saison für Schalke 04 erzielte er sechs Tore, für Ghana hat er in elf Spielen zweimal getroffen. Dass sich Boateng nach der WM eine „Nationalmannschafts-Auszeit“ nahm, um kurz vor dem Großereignis wieder zurückzukehren, lässt viele vermuten, er sei nicht mit vollem Herzen für sein Land dabei. Doch die Leistungen von „Prince“ bei der WM 2010 widerlegen das; damals gelang dem 27-Jährigen der internationale Durchbruch. Bei Comunio2014 ist Boateng knapp sieben Millionen wert – teuer, aber nicht zu teuer.

Comunio-Schnäppchen:

Dafür, dass Routinier Michael Essien hohes internationales Ansehen hat, ist sein Marktwert von weniger als drei Millionen durchaus gering. Die letzte Weltmeisterschaft verpasste der 31-Jährige verletzungsbedingt, diesmal soll nichts schiefgehen. Im Winter wechselte Essien von Chelsea zum AC Milan, wurde dort u. a. aufgrund eines Muskelfaserrisses allerdings nur siebenmal eingesetzt. Eine gute WM ist dem Ex-Madrilenen dennoch auf jeden Fall zuzutrauen.

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Trainer:

James Kwesi Appiah ist seit April 2012 der Coach der Black Stars. Bei der WM in Südafrika war der 54-Jährige bereits als Co-Trainer dabei, von 1999 bis 2001 hatte er dieselbe Tätigkeit, ehe er nach London zog, um sich weiterzubilden. Appiah ist der erste Ghanaer, der sein Heimatland als Trainer zu einer WM führen konnte.

Erfolge:

Vor vier Jahren stand Ghana kurz vor dem Einzug ins WM-Halbfinale, doch ein Handspiel von Uruguays Luiz Suarez verhinderte den Siegtreffer. Den fälligen Elfmeter verschoss Asamoah Gyan, der sein Land in diesem Jahr als Kapitän zur Endrunde führen wird. Bei der ersten WM-Teilnahme im Jahr 2006 erreichten die Black Stars das Achtelfinale. Den Afrika-Cup konnte Ghana viermal gewinnen, zuletzt allerdings im Jahr 1982.

Kuriositäten:

Die Brüder Kevin-Prince und Jerome Boateng fahren nicht nur zum zweiten Mal gemeinsam, aber für unterschiedliche Nationen zu einer Weltmeisterschaft, sondern treffen auch zum zweiten Mal direkt aufeinander. Am 21. Juni kommt es zum Duell; 2010 hatte Deutschland durch ein Tor durch Mesut Özil knapp die Oberhand behalten. Ghana-Spieler Prince rechnet den Deutschen übrigens nur wenige Chancen auf den Titel aus – er glaubt, dass dem DFB-Team ein Leader fehlt.

Prognose:

Die Auslosung ist ein sehr hartes Los für Appiahs Jungs. Deutschland und Portugal sind Mitfavoriten auf den Titel und auch Klismanns US-Amerikaner sind immer für eine Überraschung gut. Insofern ist Ghana eher ein Außenseiter, doch schon bei der letzten WM wussten Boateng & co. durchaus zu überraschen. Verbandspräsident Kwesi Nyantaki ist optimistisch, dass Ghana die erste afrikanische Mannschaft sein wird, die den Titel gewinnt – dieses Ziel ist wohl zu ambitioniert. Schon das Überstehen der Gruppenphase wäre durchaus als Erfolg zu werten, ist jedoch keineswegs ausgeschlossen. Ghana muss entweder Deutschland oder Portugal schlagen, dann ist das Achtelfinale drin. Und was danach kommt, weiß bekanntlich keiner so genau…

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