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Die Verpflichtung eines neuen Hertha-Keepers kam überraschend. Zumal dieser Mann auch noch Alexander Schwolow gehörig Druck machen könnte. Wird Christensen gar die neue Nummer eins?
Position
Der „Geier aus Kerteminde“, wie Oliver Christensen auch genannt wird, ist – nunja – ein Torhüter.
Bisherige Karriere
Oliver Christensen entspringt aus der Jugend von Odense BK, wo er 2018 sein Debüt in der dänischen Superligaen feierte. Ab Beginn der Saison 2019/20 etablierte er sich als Stammkeeper und absolvierte seither 55 Ligaspiele, in denen er 69 Gegentore kassierte.
Obwohl Christensen 2020 schon einmal für die dänische Nationalmannschaft gespielt hat, gehörte er bei der für sein Land so emotionalen EM in diesem Sommer nicht zum Kader. Dafür war er aber Stammkraft bei der U21-EM, wo er an der Seite von Hoffenheims Jacob Bruun Larsen und Frankfurts Jesper Lindström im Viertelfinale im Elfmeterschießen an Deutschland scheiterte.
An Christensen zeigte auch der HSV in diesem Sommer großes Interesse. Für die Hamburger war der Däne jedoch zu teuer.
Einstiegsmarktwert
1,5 Millionen. Damit ist Christensen die vermeintlich teuerste Nummer 2 der Liga und kommt schon in Sphären der günstigsten Stammkeeper wie Luthe oder seinen neuen Konkurrenten Schwolow.
Situation
Christensen hat in Dänemark ausgezeichnet gehalten und einen langfristigen Vertrag unterschrieben. Kein Herthaner besitz aktuell einen so langen Kontrakt bis 2026. Damit dürfte auch klar sein, dass Rune Jarstein, der nach einer Covid-19-Erkrankung und einer daraus folgenden Herzmuskelentzündung lange außer Gefecht war, vorerst nicht zurückkehrt.
Es ist aber auch kein Geheimnis, dass Pal Dardai nicht der größte Fan von Alexander Schwolow ist. Bei seinem zweiten Amtsantritt degradierte Dardai Schwolow direkt zur Nummer zwei, bis Jarstein außer Gefecht war. Erschwerend hinzu kommt, dass Schwolow in der noch jungen Saison auch schon einige Unsicherheiten drin hatte. Das 0:5 gegen Bayern dürfte sein Standing am Wochenende auch nicht unbedingt gestärkt haben.
Christensen wird hier also zumindest den Druck auf Schwolow erhöhen, er hat aber auch das Zeug dazu, ihn mittelfristig zu verdrängen. Und bei einem Tabellenletzten in Not wäre es nicht das erste Mal, dass ein Trainer mit dem Rücken zur Wand mit einem Torwartwechsel noch einmal einen Impuls setzen will.
Marktwertentwicklung
Hop oder Top heißt es jetzt. Wird Christensen die neue Nummer eins, dürften 2,5 bis 3 Millionen dauerhaft drin sein. Bleibt Schwolow im Kasten, was wir zumindest kurzfristig für das wahrscheinlichere Szenario halten, dürfte er auf unter 500.000 fallen.