Mit BVB-Verteidiger Sokratis möchte Griechenland in der Gruppe C für eine kleine Überraschung sorgen. Auch der teuerste Comunio-Spieler der Hellenen ist in Deutschland kein Unbekannter.
Qualifikation:
In der Gruppe G der WM-Qualifikation kam Griechenland knapp hinter Bosnien-Herzegowina ins Ziel. Punktgleich mit Salihovic, Ibisevic und Co. mussten sich Dortmunds Innenverteidiger Sokratis und seine Landsleute mit einem Platz in den Play-Offs begnügen. Ein Torverhältnis von 12:4 stand dabei exemplarisch für die defensivorientierte Spielweise. Immerhin gelangen acht Siege und ein Unentschieden bei nur einer Niederlage. In den finalen Qualifikationsspielen sicherten sich die Hellenen gegen Rumänien schließlich mit 3:1 (höchster Quali-Sieg) und 1:1 das Ticket für Brasilien. Besonders hervor tat sich dabei Kostas Mitroglou, der in beiden Partien insgesamt dreimal traf.
Comunio-Kader:
Mit einem Gesamtmarktwert von rund 42 Millionen befindet sich der griechische Kader im unteren Drittel der Marktwert-Tabelle. Mehr als ein Viertel des Gesamtvolumens teilen sich dabei Sturmtank Kostas Mitroglou sowie Abwehrchef Sokratis. Der Dortmunder wurde zuletzt beim 0:0 gegen Portugal wegen einer wohl nur leichten Muskelverletzung ausgewechselt und fällt drei bis vier Tage aus.
In der Offensive ist zudem der zuletzt mit dem Hamburger SV in Verbindung gebrachte Georgios Samaras von Celtic Glasgow den hiesigen Fußballfans ein Begriff. Alte Bekannte aus der Bundesliga gibt es, neben Sokratis, auch: José Holebas von Olympiakos Piräus ist in Aschaffenburg geboren und schnürte bis 2010 für 1860 München seine Fußballstiefel. Auch Theofanis Gekas stand bis zuletzt im vorläufigen 30er-Kader. Nach Georgios Karagounis (37 Jahre) und Konstantinos Katsouranis (wird während der WM 35) ist er mit 34 Jahren der drittälteste Spieler im vorläufigen Aufgebot.
Teuerster Spieler:
Kostas Mitroglou ist mit 6,2 Millionen der Krösus im griechischen Comunio2014-Kader. Der wuchtige Angreifer, der im Winter von Olympiakos Piräus zum FC Fulham wechselte, schoss das Team von Fernando Santos in den Play-Offs quasi im Alleingang zur WM. Allerdings fehlt dem im Winter angeblich auch von Borussia Dortmund umworbenen Stürmer die Spielpraxis: Der Deutsch-Grieche, der in seiner Jugend für den MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach auf Torejagd ging, war lange verletzt und kam unter Felix Magath insgesamt nur auf rund 150 Minuten Einsatzzeit in der Premier League.
Comunio-Schnäppchen:
Als Schnäppchen geht aktuell Rechtsverteidiger Vassilis Torosidis durch. Der 28-jährige kam in dieser Saison 18 Mal für den AS Rom zum Einsatz und zeichnet sich besonders durch sein stabiles, quasi griechisch-orthodoxes Abwehrverhalten, seinen ausgeprägten Offensivdrang sowie seine Kopfballstärke aus. Der 65-fache Nationalspieler ist im Moment für 1,7 Millionen zu haben.
Eine extrem interessante Gruppe für Comunio2014-Spieler. Denn sowohl Japan als auch Griechenland und Kolumbien haben einige interessante und lohnenswerte Spieler in ihren Reihen. Bei der Elfenbeinküste stechen die Toure-Brüder heraus.
weiterlesen...Trainer:
Fernando Santos ist ein ausgewiesener Kenner des griechischen Fußballs. Der Nachfolger von Otto Rehhagel ist bereits seit 2001 in Griechenland aktiv und wurde in seiner Zeit bei AEK Athen, Panathinaikos und PAOK Saloniki vier Mal als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Der Portugiese wird in Brasilien ein gewohnt kompaktes Team auf den Platz schicken, das mehr Augenmerk auf die „stehende Null“ als auf offensive Glanzpunkte setzen wird – Otto Rehhagel lässt grüßen!
Erfolge:
Zwei WM-Teilnahmen stehen bisher zu Buche. 1994 und 2010 war jeweils nach der Vorrunde Schluss. Der größte internationale Erfolg datiert selbstverständlich aus dem Jahr 2004, als König Otto mit einer unnachahmlichen Defensiv-Taktik, inklusive Reaktivierung des Liberos, die Mannschaft zum Gewinn der Europameisterschaft in Portugal führte.
Kuriositäten:
Bei der ersten WM-Teilnahme 1994 kamen alle drei Torhüter zum Einsatz. Nachdem Antonios Minou im Auftaktspiel gegen Argentinien und Maradona vier Tore kassierte, durfte sich Elias Atmatzidis in der zweiten Partie gegen Bulgarien behaupten. Nachdem auch dieses Spiel 0:4 verloren ging, schenkte Trainer Alketas Panagoulias zum Abschluss gegen Nigeria (0:2) Christos Karkamanis das Vertrauen. Der Einsatz von drei Torhütern in drei Vorrundenspielen ist einmalig in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften. Mit Otto Rehhagel, der 2010 knapp 72 Jahre alt war, stellte Griechenland zudem den ältesten WM-Trainer aller Zeiten.
Prognose:
Aus Expertenkreisen ist über Griechenland nicht viel Positives zu hören. Einzig die machbare Gruppe könnte ein Weiterkommen begünstigen. Der Zehnte der FIFA-Weltrangliste spielt nicht den Fußball, den der Platz im Ranking des Weltverbandes vermuten lässt. Auch im Marktwert-Ranking befinden sich alle Gruppengegner (Japan, Elfenbeinküste, Kolumbien) vor den Hellenen. Mit etwas Glück ist ein Weiterkommen drin. Im Achtelfinale wird sich Griechenland in keinem Fall gegen England, Italien oder Uruguay durchsetzen können. Wahrscheinlicher ist ohnehin ein Heimflug nach dem abschließenden Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste.
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