Messi, Aguero, Higuain, di Maria: Argentiniens individuelle Klasse liegt vor allem in der Offensive. Doch die Albiceleste ist viel ausgeglichener als das Papier sagt – und hat kaum Schwächen!

Qualifikation:

Nach durchwachsenem Auftakt mit Sieg, Niederlage und Unentschieden avancierte die Mannschaft von Alejandro Sabella zum unumstrittenen Tabellenführer in der Südamerika-Gruppe. Gegen Bolivien leisteten sich die Argentinier zwei Remis; am Ende betrug der Vorsprung auf Platz sechs satte zwölf Punkte. Mit neun Treffern war Lionel Messi wenig überraschend der beste Torschütze seiner Mannschaft in der WM-Qualifikation.

Comunio2014-Kader:

Die Offensive ist mit Weltklasse-Spielern überladen. Lionel Messi lügt in der Nationalmannschaft die Neun nicht vor, sondern spielt von der Grundausrichtung an mehr im Zehnerraum. Die beiden Stürmer Kun Aguero und Gonzalo Higuain haben meist mehr Aktionen im Strafraum, wobei sich der England-Legionär häufiger eine Reihe tiefer fallen lässt. Mit Palacio und Lavezzi sind auch starke Joker vorhanden. Allzweck-Waffe Angel di Maria hat in der abgelaufenen Saison einen großen Sprung gemacht und erfüllt für die Albiceleste ähnliche Aufgaben wie für Real Madrid. Der 26-Jährige ist zum Defensivspezialist gereift, kommt als halblinker Achter auch mal über die Seite und ist neben Messi das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive.

Federico Fernandez von Napoli und der mögliche Bayern-Neuzugang Ezequiel Garay bilden die Innenverteidigung – ein sehr stabiles und inzwischen eingespieltes Duo. Pablo Zabaleta wird wohl auf der rechten Seite verteidigen, während Marcos Rojo auf links weniger sicher ist. Vor der Viererkette ist Barcas Javier Mascherano als Abräumer gesetzt; sofern Fernando Gago nicht fit wird, dürfte Lucas Biglia neben Mascherano beginnen. Sergio Romero ist wie vor vier Jahren Stammkeeper, hat in der vergangenen Spielzeit jedoch nur drei Spiele für den AS Monaco bestritten.

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Teuerster Spieler:

Lionel Messi ist unangefochten der Kapitän, Star und natürlich auch der teuerste Spieler der argentinischen Nationalmannschaft. 19,3 Millionen Euro ist der geniale Linksfuß bei Comunio2014 wert – nur für seinen Vereinskollegen Neymar müssen Manager derzeit mehr hinblättern. Unter Alejandro Sabella agiert Messi mehr aus der Tiefe heraus und nimmt mehr am Spielaufbau teil. Dass ihn die veränderte taktische Rolle weniger torgefährlich macht, ist jedoch unwarscheinlich – wer einen Messi im Team hat, kann sich auch auf ihn verlassen.

Comunio-Schnäppchen:

Vier Millionen Euro für einen Stammspieler eines Top-Favoriten – wer noch Platz in der Abwehr und das nötige Kleingeld hat, sollte bei Federico Fernandez zuschlagen. Seit Sabella Trainer ist, spielt der 25-Jährige stets neben Garay in der Innenverteidigung und zeigt dabei ansprechende Leistungen. Zwei Länderspieltore erzielte Fernandez in seinen ersten 24 Länderspielen – der 1,89 Meter große, robuste Defensivmann verfügt über ein gutes Kopfballspiel und ist für Treffer nach Standards immer gut. Zudem ist für Argentinien bei der WM vieles möglich. Klare Kaufempfehlung!

Trainer:

Alejandro Sabella ist in einigen Punkten das krasse Gegenteil zu Diego Maradona, der die Albiceleste 2010 zur WM führte. Der 59-Jährige steht bewusst nicht so sehr im Vordergrund wie die Fußball-Ikone, was sich in gewisser Weise auch in seiner Art, Fußball spielen zu lassen, widerspiegelt. Sabella wirft nicht alles nach vorn, sondern schaut in erster Linie auf die Stabilität in der Defensive. In den letzten zweieinhalb Jahren hat er für mehr Sicherheit gesorgt und zugleich ein hochgefährliches Konterspiel entwickelt – eine Philosophie, die in der K.o.-Phase Gold wert sein kann.

Erfolge:

Die Vitrine der argentinischen Nationalmannschaft ist prall gefüllt. Aus den Jahren 1978 und 1986 stammen zwei WM-Pokale, 1992 wurde der Confederations-Cup gewonnen und die Copa America gab es gleich 14-mal. Allerdings haben die Südamerikaner eine lange Durststrecke hinter sich: Seit 1993 wartet man auf einen großen Titel, in einem WM-Halbfinale stand man zuletzt 1990. Umso wichtiger ist ein starkes Abschneiden bei dieser Weltmeisterschaft.

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Kuriositäten:

Für Überraschung sorgte Trainer Sabella, als er seinen vorläufigen WM-Kader bekanntgab. Während mit Carlos Tevez eine Institution im internationalen Fußball fehlte, war Bremens Franco di Santo nominiert. Dieser hat über weite Strecken dieser Saison unterirdisch gespielt und war mit -23 Punkten zwischenzeitlich der schlechteste Spieler bei Comunio. In der Endphase der Saison stabilisierte sich di Santo immerhin noch und verließ den Minusbereich, doch im Vergleich zu Tevez ist der Bremer nur eine kleine Nummer. Für den endgültigen Kader reichte es am Ende nicht.

Prognose:

Die meisten nennen Brasilien, Spanien und Deutschland als Top-Favoriten, doch Argentinien muss in einem Atemzug mit diesem Trio genannt werden. Gruppe F ist eine machbare Aufgabe, aus der Nachbargruppe folgt im Achtelfinale ebenfalls kein Hochkaräter. Alejandro Sabella hat eine gute Mischung gefunden und ein homogenes Team geschaffen. Ob es tatsächlich für den Titel reicht, entscheidet die Tagesform in den wichtigen Spielen – vor allem bei Messi und Aguero – sowie die Frage, ob die Abwehrkette auch für Teams wie Brasilien stabil genug ist. Möglich ist alles!

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