Jordan Torunarigha von Hertha BSC

Foto: © imago images / Avanti
Am 14. Bundesliga-Spieltag der Saison 2021/22 gab es wieder einige Überraschungen in der Startelf mancher Klubs. Wer hat Chancen, seinen Platz zu verteidigen – und für wen wird es erst einmal die einzige Nominierung bleiben?

Jordan Torunarigha (Hertha BSC, 1.720.000, Abwehr):

Die erste Aufstellung eines neuen Trainers wird immer mit Spannung erwartet. Tayfun Korkut stellte schnell nach seinem Amtsantritt klar, dass Dedryck Boyata in der Innenverteidigung gesetzt sein würde – und dass er auf eine Viererkette setzten würde. Wer Niklas Stark als Abwehrpartner des Belgiers erwartet hatte, wurde überrascht.

Jordan Torunarigha erhielt den Vorzug vor dem bisherigen Dauerbrenner. Unter Pal Dardai hatte Torunarigha einen schweren Stand, zudem fehlte er im Herbst zwischenzeitlich verletzungsbedingt. Mit einem guten Auftritt gegen Augsburg hatte sich der 24-Jährige vergangene Woche noch als Boyata-Vertreter zurückgemeldet, im Training zeigte er offenbar die besseren Leistungen als Stark.

Aller Anfang war schwer, die Hertha schluckte in den ersten 20 Minuten gegen Stuttgart zwei Gegentore. Torunarigha war an beiden Treffern nicht direkt beteiligt, im Anschluss fing sich die Alte Dame auch wieder. In der Regel ist neuen Trainern an Kontinuität gelegen. Daher sehen wir bei Torunarigha sehr gute Chancen, die neue Situation und seine unbestrittene Qualität in einen langfristigen Stammplatz umzumünzen.

Chris Richards (TSG Hoffenheim, 1.840.000, Abwehr):

Durch den kurzfristigen Ausfall von Florian Grillitsch entstand am Samstagnachmittag ein Platz in der Hoffenheimer Abwehr , den Chris Richards ausfüllte. Zuvor hatte der ehemalige Bayern-Spieler viermal in Folge nur durch Einwechslungen auf dem Rasen gestanden. Gegen Eintracht Frankfurt rückte Kevin Vogt ins Zentrum, Richards übernahm links in der Dreierkette.

Von allen Verteidigern hatte der US-Amerikaner die besten Werte, insbesondere seine 80 Prozent gewonnene Zweikämpfe wissen zu überzeugen. Damit hat er sein Bewerbungsschreiben fast fertig – er könnte in der Startelf bleiben, wenn Grillitsch zurückkehrt.

Sein Hauptkonkurrent heißt Kevin Vogt, der zuletzt zumeist solide agierte, aber schon nach dem 6:3-Sieg in Fürth nicht unantastbar war. Richards kann die Trainingswoche nutzen, um Vogts Platz zu attackieren, und ist dabei nicht chancenlos.

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Kingsley Schindler (1. FC Köln, 620.000, Abwehr):

Durch den Ausfall von Jonas Hector musste Kölns Trainer Steffen Baumgart am 14. Spieltag seine Abwehr umbauen. Benno Schmitz rückte von der rechten auf die linke Seite und machte Platz für Kingsley Schindler. Eine Maßnahme, die zugleich eine schlechte Nachricht für Kingsley Ehizibue ist, der lediglich von der Bank kam.

Schindlers Leistung gegen Arminia Bielefeld war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Eine Zweikampfquote von 43 Prozent und eine Passquote von 66 Prozent reichen nicht als Argumente aus, um mehr zu sein als die Vertretung, solange Hector ausfällt. Immerhin: In der Hierarchie der Rechtsverteidiger hat Schindler Ehizibue offenbar auf Platz drei verdrängt.

Indes handelt es sich bei Hectors Oberschenkelverletzung nicht um ein strukturelles Problem. Das bedeutet, dass der Führungsspieler in der kommenden Woche wieder auf dem Trainingsplatz und in der Startelf zu erwarten ist. Klappt das, wird es für Schindler zurück auf die Ersatzbank gehen.

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