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Externe Wechsel bringen frisches Comunio-Potenzial in die Liga. Doch auch ligainterne Wechsel können spannende Spieler hervorbringen. Diesmal im Check: Torwart Grill, Stürmer Polter und Tigges sowie Mittelfeld-Allrounder Milos Pantovic.
Lennart Grill: Welche Perspektive hat der Wechsel?
Wer an den deutschen Torwart-Nachwuchs denkt, kommt an ihm nicht vorbei: Lennart Grill. Er kommt aus der Mainzer Jugend und wechselte dann zum 1. FC Kaiserslautern. Somit erlebte er zwei der erfolgreichsten Torwart-Schulen Deutschlands. Nach eineinhalb Saisons als Stammtorhüter kam dann der Wechsel zu Bayer Leverkusen.
Nach vier verletzungsbedingten Einsätzen in der Saison 20/21 (13 Comunio-Punkte) entschied man, ihm erneut Spielpraxis geben zu wollen. Man holt mit Andrey Lunev eine neue Nummer Zwei und verlieh Grill zum SK Brann nach Norwegen. Dort endet die Saison im Winter, es sollte erneut ein Leih-Wechsel werden, dann verletzte sich jedoch Lunev und Grill blieb in Leverkusen.
Klar war also, dass es für Grill nun erneut auf die Suche nach Spielpraxis gehen soll. Doch Union Berlin hat mit Frederik Rönnow eine Nummer Eins. Welches Potenzial hat dieser Wechsel also? Klar ist: Rönnow ist verletzungsanfällig. Komplett ohne Einsätze für Grill wird die Saison also nicht rumgehen. Berichten zufolge besitzt Union eine Kaufoption – das gibt dem ganzen einen Sinn. Für Comunio wird er vorerst kaum hilfreich sein. Erobert er sich überraschend einen Stammplatz, bieten seine 4,25 Punkte pro Spiel aber Perspektive.
Milos Pantovic: Mit Kanonen auf Spatzen schießen
Der 1. FC Union Berlin hat einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler verpflichtet. Milos wechselt mit auslaufendem Vertrag an die alte Försterei und wird sich fort mit gleich drei weiteren Spielern um einen offenen Stammplatz duellieren. Denn auch schon die Wechsel von Janik Haberer, Paul Seguin und im vergangenen Winter Andras Schäfer sollen den Abgang von Grischa Prömel auffangen.
Vier Neuzugänge für einen Abgang? Das ist ein bisschen, wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Auch wenn Prömels acht Tore natürlich mit „Spatz“ nicht genug gewürdigt wären. Der Wechsel von Pantovic besetzt eine Planstelle, die schon längst überfüllt ist. Mit Genki Haraguchis Startelf-Platz als zweitem Achter gibt es zwar noch mehr zu erobern, doch dessen Leistungen in er abgelaufenen Saison waren gut.
Unklar bleibt also, ob Pantovic sehr viel Spielzeit sehen wird. Sein Comunio-Punkteschnitt von 2,86 pro Spiel ist auch kein Wert, der einen bei einem Rotationsspieler glücklich macht. Denn in Folge des Wechsels stieg der Marktwert rasant: Rund 4 Millionen kostet er aktuell. Für Manager also kein spannender Kauf, bis sich der Markt beruhigt hat.
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Sebastian Polter: Abstiegskampf statt Champions League!
In Frankfurt war man überrascht, als man seinen Namen in der Gerüchteküche las: Sebastian Polter war in Verhandlungen mit Europa League-Sieger Eintracht Frankfurt. Doch offenbar ist man nach dem Einzug in die Champions League nun auf der Suche nach größeren Kalibern. Für Polter, der seinen Wechselwunsch wohl unabhängig von Frankfurts Angebot bekundet hatte, geht es nun zum FC Schalke 04.
Anstatt Königsklasse bleibt er dem Abstiegskampf also erhalten. Welche Auswirkungen hat dieser Wechsel auf den Schalker Kader? Sebastian Polter ist ein sehr ähnlicher Spielertyp wie Topstürmer Simon Terodde. Beide spielen sehr physisch, sind stark in Kopfbällen und hervorragende Abschlussspieler. Fürs Kombinationsspiel ist Polter ebenso ungeeignet wie Terodde.
Ein großer Bonus Polters liegt jedoch in der Arbeit gegen den Ball. Die meisten Fouls aller Bundesligisten sprechen für sich: Polter spielt aggressiv! Und das in keinem Fall negativ. Die große Frage wird jedoch sein, ob Polter und Terodde zusammen funktionieren oder sie sich einen Platz teilen. Denn dann würde ihm sein Wechsel zum Aufsteiger trotzdem zunächst einen Bankplatz einbringen.
Steffen Tigges: Ein logischer Wechsel für alle Parteien
Steffen Baumgart spielt sehr gerne mit zwei physischen Stürmern. Die hohe Flankenquote der Kölner entspricht diesem Spielprinzip. Doch Sebastian Andersson fehlte häufig verletzt. Nun präsentierte man die Lösung: Steffen Tigges wechselt von Borussia Dortmund in die Domstadt. Der große, kopfballstarke Stürmer soll Anthony Modeste etwas Last von den Schultern nehmen.
Dabei war er ein logischer Kandidat. Nach seinem Wechsel vom VfL Osnabrück zu Dortmunds Reserve wurde schnell klar, dass Tigges ein tolles Potenzial hat. Doch für viele Einsätze in der ersten Mannschaft reichte es nicht. Durch viele Verletzungen konnte er in zwei Saisons 23 Einsätze sammeln. Besonders seine drei Tore in nur 103 Spielminuten der abgelaufenen Bundesliga-Saison können sich aber sehen lassen.
Beim Effzeh wird Tigges auf deutlich mehr Spielzeit kommen. Dabei ist er mit kolportierten 1,5 Millionen Euro kein teurer Transfer und trotzdem trifft er den Spielertyp perfekt. Und für die Kölner Mannschaft hat er ein enormes Torpotenzial. Auch 4,14 Punkte pro Spiel im Dortmunder Dress machen ihn für Comunio-Manager sehr interessant – und das nur bei Einwechslungen! Füttert man ihn mit Kölns Flanken, ist der Wechsel ein echter Topkandidat für Comunio – klare Kaufempfehlung!