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Der viel umworbene Japaner landet bei Borussia Mönchengladbach und soll dort als Sechser in einem 4-3-3 fungieren. Kann der Ex-Schalker diese Rolle ausfüllen?
Position
Ko Itakura ist Defensiv-Spezialist. Der Japaner kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechs spielen. Im letzten Jahr hat er meist in der Abwehr gespielt, wo er bei Schalke einer der besten Innenverteidiger der 2. Bundesliga war. Der „Kicker“ berichtet aber, Itakura sei bei Gladbach eher für das defensive Mittelfeld eingeplant. Fakt ist: Er kann problemlos beides.
Der 25-Jährige besticht durch Spielintelligenz und eine starke Antizipation, gewinnt prozentual sehr viele Defensiv-Zweikämpfe und war letzte Saison einer der passsichersten Spieler der 2. Bundesliga. Mehr als 90 Prozent seiner Zuspiele kommen beim Mitspieler an. Torgefährlich ist er obendrein auch.
Bisherige Karriere
Itakura stammt aus der Jugend von Kawasaki Frontale, wo er 2017 erstmals in der japanischen J-League auflief. Nach einer Leihe zum Ligakonkurrenten Vegalta Sendai, die sehr gut lief, wurde er 2019 für rund eine Million Euro Ablöse von Manchester City verpflichtet. Bei Pep Guardiola kam der Japaner aber nie zum Zug. Stattdessen wurde er mehrfach verliehen.
Zunächst zweimal in die Niederlande zum FC Groningen (56 Spiele in der Eredivisie, teilweise sogar als Kapitän), 2021/22 spielte er dann beim FC Schalke. Als absolute Stammkraft stand er auf Anhieb in jedem Spiel auf dem Rasen und war ein Leistungsträger bei der Operation Wiederaufstieg (31 Spiele, 4 Tore). Schalke hätte ihn gerne fest verpflichtet, konnte ihn sich aber nicht leisten. So ging Itakura, an dem auch Klubs wie Hoffenheim, Frankfurt und Freiburg interessiert waren, für rund fünf Millionen Euro Ablöse an den Niederrhein.
Itakura hat seit 2019 zwölf Länderspiele für Japan absolviert und ist seit diesem Jahr auch Stamm-Innenverteidiger bei den Blue Samurais.
Einstiegsmarktwert
Mit knapp drei Millionen ist der Japaner ein Schnäppchen für einen Bundesliga-Neuzugang mit diesem Potenzial. Damit landet er noch nicht einmal in der Top-Elf der Gladbacher nach Marktwert. Itakura kostet damit in etwa so viel wie Stefan Lainer. Das wird sich bald ändern.
Situation
Im defensiven Mittelfeld stehen seine Chancen gut. Kone und Neuhaus sind eher Achter, hier könnte er den defensiveren Part zu diesem Duo geben, etwa wie im ersten Testspiel praktiziert in einem 4-3-3. Sein größter Konkurrent wäre dann Christoph Kramer.
Theoretisch kann Itakura auch ein Ginter-Ersatz sein, der vom Profil sehr ähnlich zu Nico Elvedi ist. Als Abwehrspieler müsste er sich mit Marvin Friedrich um den Platz neben Elvedi streiten – oder in einer Dreierkette agieren. Die Tendenz geht jedoch klar zur Sechs. Insgesamt ist Itakura ein sehr vielversprechender Transfer, der unserer Meinung nach sehr gute Stammplatzchancen hat.
Marktwertentwicklung
Hier geht noch einiges, denn Itakura ist gut, günstig und durch seine Zeit bei Schalker auch schon hinlänglich bekannt. Der Peak dürfte fünf Millionen wohl noch übertreffen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn er sich dauerhaft zwischen vier und fünf Millionen einpendelt.
Mit 130 Punkten war Itakura bei Comduo 2021/22 einer der besten Innenverteidiger, was nicht zuletzt auch daran lag, dass er sich mit vier Toren relativ gefährlich präsentiert hat. Aber auch seine Zweikampf- und Passquoten dürften auf Dauer für ein hohes Grundrauschen sorgen, was Punkte betrifft.