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Wechsel innerhalb der Liga sorgen für neue Konkurrenzsituationen unter den Spielern. Welches Potenzial haben ein Leistungsträger, ein Bankwärmer und eine verschmähte Nummer Eins in der kommenden Saison?
Xaver Schlager: Star-Potenzial zurück im heimischen Kosmos?
Wolfsburgs Achter Xaver Schlager wechselt diesen Sommer zu Rasenballsport Leipzig. Beim VfL war er Stammspieler und Leistungsträger. Wenn er spielte, war er ein wichtiger Faktor der Wölfe. Doch zwei größere Verletzungen in seinen drei Jahren bei Wolfsburg schränkten die Leistungsbereitschaft ein. 2019/20 fehlte er acht Spiele mit einer Knöchelverletzung und startete auch danach erst im vierten Spiel.
In der abgelaufenen Saison fiel er noch länger aus. Mit einem Kreuzbandriss fehlte er von September bis März und verpasste 20 Bundesliga-Spiele sowie den kompletten Champions League-Auftritt Wolfsburgs. Nun ist er zurück im heimischen Kosmos. Schlager wuchs bei Leipzigs Partnerverein FC Salzburg auf und spielte nur zwischenzeitlich für deren Zweitvertretung FC Liefering.
Seine beste Saison – sowohl insgesamt als auch in Comunio-Punkten pro Spiel – lieferte Schlager 2020/21 ab. Er blieb gesund und brachte seinen Anteil zur Champions League-Qualifikation ein. Bei Leipzig soll er Stammspieler bleiben. Berichten zufolge kommt er nicht als Ersatz für Konrad Laimer – eine Kombination mit Laimer in der Startelf ist jedoch aufgrund der ähnlichen Spielertypen unwahrscheinlich.
Comunio-Manager sollten also vorsichtig sein: Verletzungsvorgeschichte, keine konstant guten PPS-Werte und ein wackliger Stammplatz sind kein gutes Fundament, um viel Geld (aktuell 6.880.000) für einen Leistungsträger auszugeben, der das bei Comunio vermutlich nicht ist.
Alexander Schwolow: Verspäteter Wechsel mit Potenzial?
Bereits im Sommer vor zwei Jahren war Alexander Schwolow auf Vereinssuche. Er wollte sich nach einer positiven Zeit beim SC Freiburg verbessern. Kandidaten waren der FC Schalke 04 und Hertha BSC. Letztendlich konnte Schalke die Ablöseforderungen der Freiburg nicht zahlen und so wechselte Schwolow zur Hertha. Sportlich eine fragwürdige Entscheidung, auch wenn Schalke vermutlich nicht besser gewesen wäre.
Bereits in der ersten Saison verlor er nach einem Trainerwechsel zu Pal Dardai den Stammplatz an Rune Jarstein und bekam ihn erst durch eine Verletzung des Oldies zurück. In der kommenden Saison konnte er den Platz zwar gegen neu hinzugekommene Konkurrenz verteidigen, fehlte dann aber selbst zehn der letzten elf Spiele verletzungsbedingt. Da sein Status trotzdem wackelte, gab Hertha ihn nun per Leihe an Schalke ab.
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Jetzt hat er die Möglichkeit, sich bei Schalke 04 neu zu beweisen. Der verspätete Wechsel bietet das Potenzial, zur Ruhe zu kommen und an alte Leistungen anzuknüpfen. Denn Schwolow hatte auch starke Comunio-Saisons in seiner Zeit bei Freiburg. 2016/17 erzielte er 116 Punkte über 34 Spiele. Vor seinem Wechsel zur Hertha sammelte er 81 Punkte in 24 Spielen (3,375 PPS) – hochgerechnet auf 34 Spieltage wären auch das 115 Punkte gewesen. Schwolow bietet also Potenzial, auf das es sich lohnen könnte, zu spekulieren.
Kevin Stöger: Bei alter Wirkungsstätte zurück zum Erfolg?
Als Kevin Stöger den VfL Bochum 2018 verließ und zu Aufsteiger Fortuna Düsseldorf wechselte, hatte er eine wacklige Anfangsphase. Doch ab dem 11. Spieltag etablierte er sich als Stammspieler und spielte eine überraschend starke Saison. Das Ergebnis: 130 Comunio-Punkte. Seitdem gilt er nahezu jeden Sommer als Spekulation auf eine Rückkehr zu alten Leistungen, doch abliefern konnte er bisher nicht.
Seine zweite Saison wurde von einem Kreuzbandriss gebremst. Nach abgelaufenem Vertrag bei Absteiger Fortuna Düsseldorf war er im Sommer 2020 länger ohne Arbeitgeber. Erst im Oktober unterschrieb er beim FSV Mainz 05 – er zockte und verlor. Denn die fehlende Vorbereitung sorgte für enorme Startschwierigkeiten. Dann kam er in der Katastrophenhinrunde nur kurz in die Startelf.
Nach dem Trainerwechsel spielte er fast gar keine Rolle mehr. Sein Spielstil passt nicht zu Bo Svensson, der gerne Arbeiter im Mittelfeld hat. Stöger ist aber ein spielstarker Mittelfeldspieler. Sein Wechsel an alte Wirkungsstätte soll seiner Karriere nun neues Leben einhauchen. Beim VfL Bochum muss er zwar ebenfalls viel arbeiten, doch vor zwei Sechsern könnte er die verspieltere Rolle von Ex-Wolfsburg-Leihgabe Elvis Rexhbecaj übernehmen.
Bei den Bochumern herrschen also gute Bedingungen für Stöger. Die große Frage ist nun, ob er zu alter Form zurückfinden kann oder das Duell um den Stammplatz verliert. Denn konkurrenzlos ist er nicht. Erobert Neuzugang Philipp Hofmann den Stammplatz als Stürmer, könnte Simon Zoller auf der Zehn eingesetzt werden. Oder man spielt mit drei defensiveren Mittelfeldspielern und es gibt gar keinen Zehner. Für Comunio-Manager heißt es nun: Ein letztes Mal auf Stöger zocken! Denn das Potenzial ist hoch und kann sich lohnen.