Sargis Adamyan mit Ausrufezeichen!

Foto: © imago images / Beautiful Sports
Am Freitagabend testeten drei Bundesligisten eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal. Dabei sendete vor allem Sargis Adamyan ein Ausrufezeichen an Trainer Steffen Baumgart, der ihn zuletzt noch kritisierte.

1. FC Köln 5:0 NEC Nijmegen

Tore: 1:0 Duda (21., Elfmeter), 2:0 Maina (40.), 3:0 Adamyan (47.), 4:0 Lemperle (75.), 5:0 Lemperle (79.)

Aufstellung: Horn (45. Schwäbe) – Schmitz (45. Ehizibue), Hübers (64. Kilian), Chabot (45. Hector), Pedersen (64. Olesen) – Skhiri (64. Martel) – Thielmann (45. Schindler), Duda (45. Uth), Maina (45. Kainz) – Adamyan (64. Lemperle), Modeste (64. Dietz)

Comunio-Check: „Ich würde momentan nicht davon ausgehen, dass [Sargis Adamyan] in irgendeiner Form die zweite Spitze ist“, verkündete Kölns Cheftrainer Steffen Baumgart kürzlich. Allein bei der Startelf-Nominierung von Adamyan wird also klar: Das ist nicht die Startelf des Pokals und vermutlich auch nicht die des ersten Bundesliga-Spieltags. Bei Adamyan fehle es „noch Einiges“ an Körperlichem. Doch im Spiel war er voll dabei – beginnen wir am Anfang.

Gegen den zuletzt Elften der niederländischen Eredivisie war der 1. FC Köln von Beginn an das dominante Team. Auch der erste Abschluss kam von den Kölnern: Ein Fernschuss von Jeff Chabot war jedoch kein Problem für den Keeper von NEC Nijmegen. Dann war das erste Mal Adamyan in Aktion: Bei einem Dribbling im Strafraum wurde er von Verteidiger Joris Kramer gelegt – Elfmeter. Testspiel-Rückkehrer Ondrej Duda versenkte sicher und eröffnete das Toreschießen des Effzeh.

Noch vor der Halbzeit erhöhte Linton Maina auf 2:0. Eine Flanke von rechts wurde in der 40. Minute von Jan Thielmann an den zweiten Pfosten weitergeleitet, wo er relativ frei ins Tor einschob. Zur Pause wechselte Baumgart zwar auf sechs Positionen, doch Adamyan durfte weitermachen und bedankte sich auch prompt beim Coach. In der 47. Minute kommt er halbrechts im Sechzehner an den Ball und zirkelt ihn mit dem linken Fuß in den entfernten Winkel. Tolles Tor!

In der 64. Minute wurde dann die übrigen fünf Spieler getauscht. Für Sargis Adamyan kam Tim Lemperle aufs Feld. Die Torfreude muss an der Position gelegen haben, denn wie sein Vorgänger brachte auch Lemperle zwei direkte Torbeteiligungen hinzu. In der 75. und der 79. Minute netzte er jedoch beide selbst. Zunächst versenkte er einen Konter im Eins gegen Eins mit dem Keeper im Tor. Den Zweiten brachte er nach starker Ballannahme in der Drehung aus elf Metern im Tor unter zum 5:0-Endstand.

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Borussia Dortmund 0:2 FC Villareal

Tore: 0:1 Moreno (45.), 0:2 Chukwueze (67.)

Aufstellung: Meyer – Süle, Hummels (69. Kamara), Schlotterbeck – Meunier, Brandt (77. Fink), Bellingham, Guerreiro (60. Hazard) – Reus (69. Passlack) – Adeyemi (60. Bynoe-Gittens), Malen (60. Moukoko)

Comunio-Check: Der BVB in einer Dreierkette? Das ist in Edin Terzics letzter Amtszeit nur ein einziges Mal vorgekommen. Doch mit den Zugängen von Niklas Süle und Nico Schlotterbeck gibt es zusammen mit Abwehrchef Mats Hummels ein Überangebot in der Defensive. Da es außerdem ein Unterangebot an zentralen Mittelfeldspielern gab, griff Terzic wohl zu dieser Variante. Mit Julian Brandt und Jude Bellingham stand eine sehr offensive Doppel-Acht im Mittelfeldzentrum. Unwahrscheinlich, dass das in der Liga passieren wird.

Die Borussia kam zwar zu Beginn der Partie zu einigen Chancen, etwa zwei Mal von Kapitän Marco Reus (1. und 19.) und ein Mal von Karim Adeyemi (15.), doch der Ball wollte nicht ins Tor. Villareal-Schlussmann Geronimo Rulli blieb in allen Duellen der Sieger. Auch im Eins gegen Eins mit Donyell Malen (24.) und bei der freien Chance von Jude Bellingham (28.) konnten die Dortmunder kein Tor erzielen. Erst nach einer halben Stunde kam der FC Villereal mal in die Nähe des Dortmunder Tors. Arnaut Danjuma wurde im letzten Moment von Thomas Meunier abgegrätscht.

 

 
 
 
 
 
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Doch das ermutigte die Gäste, aktiver z spielen. In der 36. Minute war es wieder Danjuma, der in eine Eins gegen Eins-Situation mit Torwart Alexander Meyer kam, doch dieser konnte dem Niederländer den Ball wegspitzeln. Kurz vor dem Pausenpfiff dann der Paukenschlag in einer starken Phase der Spanier: Stürmer Gerard Moreno scheiterte mit dem ersten Abschluss noch am starken Meyer, doch der zweite Ball landete wieder bei ihm – den brachte er im Tor unter. 0:1 für Villareal.

Aufgrund des Treffers mutig starteten die Spanier dann auch in die zweite Hälfte. Man dominierte den BVB nun vorne und hinten. In der 53. Minute kratzte Meunier einen Ball von der Torlinie. Keeper Meyer war bereits überlistet. Chancen gab es nur aufs Dortmunder Tor. Bis in der 67. Minute dann die logische Konsequenz folgte: Samuel Chukwueze fasst sich aus 16 Metern ein Herz und zieht ab, der Ball landet im Tor. Mit der komfortablen Führung im Rücken schaltet der FC Villareal einen Gang zurück, doch die Borussia fand ihren Vorwärtsgang nicht mehr.

FC Twente Enschede 3:1 FC Schalke 04

Tore: 0:1 Kaminski (9.), 1:1 Vlap (13.), 2:1 Steijn (83.), 3:1 Ugalde (89.)

Aufstellung: Schwolow – Brunner (75. Aydin), Yoshida (75. Matriciani), Kaminski (60. Thiaw), Ouwejan (75. Calhanoglu) – Zalazar (75. Mollet), Latza (45. Kral), Krauß (75. Flick), Mohr (75. Idrizi) – Terodde (60. Bülter), Polter (75. Drexler)

Comunio-Check: Auch der FC Schalke testete gegen einen niederländischen Erstligisten. Der Vorjahres-Vierte Twente Enschede lud die Gelsenkirchener zum Testspiel ein. Beide Vereine pflegen eine enge Freundschaft. Doch auf dem Platz ging es direkt heiß her: Rodrigo Zalazar schnappte sich den Ball von einem Enscheder Abwehrspieler und zog kurz vorm Sechzehner ab, verfehlte jedoch das Tor. In der achten Spielminute setzte der Ex-Nürnberger Virgil Misidjan das erste Ausrufezeichen für die Niederländer, doch Keeper Alexander Schwolow parierte sicher.

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Nicht so erfolgreich war der ehemalige Schalke-Keeper Lars Unnerstall eine Minute später. Nach einer Ecke kam Marcin Kaminski zum Kopfball und setzte den Ball vom Elfmeterpunkt unter die Latte. Die Gäste gehen mit 1:0 in Führung. Doch die Schalker Führung hatte nicht lange Bestand. Der ehemalige Bielefelder Leihspieler Michel Vlap zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern links oben in den Winkel. Unhaltbar für den Schalker Schlussman, ein echtes Traumtor.

In ähnlichen Abständen ging es munter hin und her. Schalke stand dabei etwas zurückgezogener und setzte auf Konter. Die Niederländer dominierten das Spielgeschehen, konnten ihre Defensive dabei jedoch nicht stabil halten. Ein Wunder, dass es nach etlichen Abschlüssen beider Seiten mit dem Unentschieden in die Halbzeit ging. Twente begann zwar aktiv und mit einer Topchance von Muslija, doch Schwolow war wieder Sieger im Eins gegen Eins.

Nach dem vielversprechenden Start ging es jedoch kaum weiter. Es entwickelte sich ein beidseitig stabileres Spiel mit viel Geplänkel im Mittelfeld und ohne Nennenswerte Szenen in der Nähe der Tore. Einzig ein Kunstschuss-Versuch mit der Hacke vom eingewechselten Marius Bülter ans Außennetz bleibt in Erinnerung. Doch mit den anstehenden Wechseln zeigte sich, wer die tiefere Bank hat: Die Niederländer. Ein sehenswerter Seitfallzieher von Mittelfeldspieler Sam Steijn landete zum 2:1 im Schalker Tor. Kurz vor Schluss machte dann Twente-Stürmer Manfred Ugalde den Deckel drauf und erhöhte nach einem eindrucksvollen Dribbling durch die komplette Schalker Hintermannschaft auf 3:1.

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