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An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche einen Spieler, der unter dem Radar läuft, ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat und seinen Marktwert schnell steigern könnte. Heute mit Leo Greiml vom FC Schalke 04.
Marktwert: 400.000
Punkte: 1
Punkte pro Spiel: 1,0
Darum wird Leo Greiml unterschätzt
Leo Greiml kam im Sommer zum FC Schalke 04 – mit einer gerade eben ausgeheilten Kreuzbandverletzung. Dass der Innenverteidiger, den ohnehin hierzulande kaum einer kannte, noch eine gewisse Zeit brauchen würde, um auf Wettkampfniveau zu kommen, war sowieso klar. Für Greiml schien die Konkurrenz-Situation mit gestandenen Spielern wie Maya Yoshida, Malick Thiaw und Marcin Kaminski ohnehin ein wenig groß. Der 21-Jährige sank bisweilen nah ans untere Marktwertende.
Das macht Leo Greiml so stark
Greiml gehört ohne Zweifel zu den besten Fußballern des Jahrgangs 2001 in Österreich. Er hat alle U-Nationalmannschaften der Alpenrepublik durchlaufen, er hat als Stammspieler mehr als 40 Partien für Rapid Wien in der Bundesliga in Österreich absolviert und selbst im Europapokal kam er schon auf zwölf Einsätze in der Europa League und der Champions-League-Qualifikation.
Ein Nobody ist Greiml also Mitnichten. Er ist nach seinem Kreuzbandriss vor fast genau einem Jahr nur vom Radar verschwunden. Doch jetzt ist er bereit zum Angriff. Körperlich ist alles wieder aufgearbeitet, Greiml durfte bereits viermal in der Reserve in der Regionalliga Spielpraxis sammeln, auch über 90 Minuten hat die Luft gereicht. Am 6. Spieltag folgte nun das Bundesliga-Debüt. Greiml wurde in den Schlussminuten beim ersten Schalker Saisonsieg gegen Bochum eingewechselt, nahm in den drei gespielten Minuten sogar noch einen Punkt mit, weil er eine Aktion des Gegners klären konnte.
Diese Perspektiven hat Leo Greiml
In Schalke ist man voll des Lobes über Greiml: „Er hat im Training gezeigt, wie weit er ist, dass er angreift und mit seiner Art, Fußball zu spielen, perfekt zu Schalke passt. Er wird bald anklopfen“, hatte Sportdirektor Rouven Schröder noch vor Tagen durchblicken lassen. Die Hoffnung auf Einsatzzeit ist groß, aber auch ein Stammplatz ist für Greiml keine Utopie.
Mit Malik Thiaw hat ein Stammplatzkonkurrent den Klub verlassen, Marcin Kaminski scheint in den Überlegungen von Frank Kramer aktuell keine allzu große Rolle zu spielen und neben dem gesetzten Maya Yoshida gibt es aktuell nur noch einen freien Platz. Den hat sich direkt Last-Minute-Neuzugang Sepp van den Berg geschnappt. Aber vor ihm muss sich Greiml keinesfalls verstecken. Der Niederländer hatte zu Beginn noch einige Probleme. Greiml gilt außerdem als enorm ehrgeiziger Spieler. Auch das könnte am Ende den Unterschied machen. Fest steht: Für 400.000 kann man hier in den nächsten Wochen eigentlich nur gewinnen mit einer Investition in diesen Spieler.