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Robin Koch ist der neue Abwehrchef von Eintracht Frankfurt! Doch was kann Koch richtig gut und wie wird sich die neue SGE-Defensive rund um Koch aufstellen? Der Comunio-Check.
Robin Koch: Ein neuer Anführer in der SGE-Abwehr
Abwehr, Comunio-Marktwert: 6.600.000, kam von Leeds United
Bisherige Karriere: Eintracht Frankfurt hat sich diesen Sommer mit einem echten Leitwolf in der Abwehr verstärkt. In Robin Koch bekommen sie einen erfahrenes Abwehrbollwerk mit viel Erfahrung in den deutschen Ligen. Als Sohn des ehemaligen Kaiserslautern-Spielers Harry Wolf wuchs er quasi vom ersten Tag auf dem Betzenberg auf, zog aber 2003 mit seinem Vater nach Trier – und schloss sich später auch der Jugendabteilung von Eintracht Trier, für die sein Vater spielte, an.
Dort wuchs er auf und machte seine ersten Senioren-Erfahrungen, bevor er 2015 zum 1. FC Kaiserslautern zurückkehrte. Doch schon zwei Jahre später war Koch dem FCK entwachsen und ging zum SC Freiburg. Hier reifte er zu einem echten Bundesligaspieler, verdrängte damals Youngster-Kollege Philipp Lienhart und Routinier Manuel Gulde auf die Bank. Als deutscher Nationalspieler machte er dann 2020 den großen Schritt in die Premier League – zu Leeds United. Doch aufgrund mehrerer Verletzungen kam er sportlich lange nicht richtig an. Erst 2022/23 kam er so richtig in den Tritt – anders als sein Verein. Denn Leeds stieg im Sommer 2023 ab.
Weil er außerhalb der Premier League eine Klausel im Vertrag hat, mit der er sich für eine geringe Summe verleihen lassen kann, machte er nun den Schritt zu Eintracht. Zu Leeds wird er wohl nicht mehr zurückkommen, denn im Sommer 2024 läuft sein Vertrag dort aus (Leihen zum Vertragsende sind in Deutschland nicht erlaubt, in England aber schon). Ab dem 1. Januar darf er also verhandeln, mit wem er möchte.
Position: Robin Koch ist ein extrem vielseitiger Spieler. Gelernt hat er zwar die Innenverteidiger-Position, er spielte jedoch schon früh viel im defensiven Mittelfeld. Sowohl bei Freiburg als auch bei Leeds United setzte er sich auch dort zwischenzeitlich als Stammspieler durch. Zusätzlich agierte Koch auch schon auf beiden defensiven Flügeln – jedoch in eher ungewöhnlichen Systemen, in denen er dann häufig in seine bekannten Räume zentral verschieben konnte. Zuhause ist er auf jeden Fall in der Mitte des Feldes.
Marktwert und Entwicklung: Robin Koch ist als Stammspieler zur Eintracht gekommen – und als solcher kann ein Comunio-Manager auch mit ihm planen. Dabei ist Koch mit 57 Prozent gewonnenen Duellen sehr zweikampfstark und bietet viel Potenzial für große Comunio-Punkte – bei Leeds lieferte er aber selten starke Sofascore-Werte ab. Das lag jedoch auch an der vielen Gegentore, die Leeds United in der Premier League bekam. Genau das soll bei Eintracht Frankfurt nun besser werden.
Seine Sofascore-Werte aus der Vergangenheit geben also nur bedingt Aufschluss über seine Leistungsfähigkeit für die kommende Saison – neues Team, neue Spielweise. Kann er in Zusammenarbeit mit Trainer Dino Toppmöller diese zuletzt immer wieder anfällige Defensive stabilisieren, ist er eine echte Top-Option für gute Punkte.
Sein Comunio-Marktwert startete bei fünf Millionen, stieg auf über acht – und pendelte sich nun bei 6,6 Millionen ein. Das ist immer noch relativ teuer für die bisher gezeigten Sofascore-Werte. Mit der Spekulation auf die defensive Stabilität aber eine gute Anlage. Zum ersten Mal fiel der Marktwert am heutigen Tag nicht weiter – bei 6,5 Millionen dürfte nun also etwa der Zielwert für den Sommer stehen.
Eintracht Frankfurt: So spielt die Abwehr mit Robin Koch
Eintracht Frankfurt wird in der Abwehr immer jünger – nur Routinier Makoto Hasebe mit seinen 39 Jahren zieht den Schnitt extrem nach oben. Doch weil er keine komplette Saison mehr als Stammspieler leisten kann, fehlte seit Längerem ein Leitwolf in der Defensive – genau das soll der 27-jährige Robin Koch nun werden. Er ist als Stammspieler und Anführer seiner jungen Teamkollegen zur SGE gekommen.
Im Gegensatz zu Hasebe, der als gelernter Sechser seine Stärken in der zentralen Dreierketten-Position hatte, kann Robin Koch auch problemlos in einer Viererkette agieren – das gibt dem neuen Chefcoach Dino Toppmöller extrem viele Möglichkeiten, sich taktisch aufzustellen. Ob Dreier- oder Viererkette ist ihm jedoch erstmal egal, erklärte Toppmöller. „Am Ende ist es das Ziel, in beiden Systemen guten Fußball spielen zu können.“
Doch der Trend geht klar in Richtung der Vierer-Abwehr. Immer wieder trainierte er die neue Abwehrformation und agierte auch im letzten Test gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz mit vier Abwehrspielern – obwohl das bedeutete, dass Timothy Chandler als offensiver Flügelspieler agieren musste. Mit mäßigem Erfolg: Wie zuvor in der Dreierkette (1:2 gegen TSV Steinbach-Haiger) setzte es auch hier eine Niederlage gegen einen Regionalligisten. Mit 2:3 verlor man gegen Fulda-Lehnerz.
Aktuell sieht es trotzdem danach aus, als würde Toppmöller in Richtung der Viererkette tendieren – zumal der nominell dritte Innenverteidiger Tuta in der laufenden Vorbereitung einen extrem schlechten Eindruck machte. Gegen Fulda-Lehnerz war er gleich an allen drei Gegentoren mitbeteiligt. Ein klares Indiz: Es geht wohl vorerst mit vier Verteidigern weiter. Vor allem in der Vorbereitung – denn die Dreierkette hatte auch unter Toppmöllers Vorgängern im Notfall immer auf Anhieb gut funktioniert.
Toppmöllers neue Viererkette: Koch als Leitwolf
Doch wie stellt sich die Hintermannschaft von Eintracht Frankfurt unter Dino Toppmöller nun auf? Sicher sagen lässt sich das natürlich nicht, doch es lassen sich erste Trends erkennen. Neben Robin Koch als Anführer der neu formierten Defensive wird wohl Neuzugang Willian Pacho verteidigen. Kolportierte neun Millionen Euro überwies die SGE an Royal Antwerpen – da erwartet man einen Stammplatz.
Auf der linken Seite duellieren sich Philipp Max und Christopher Lenz derzeit um den ersten Platz – hier soll aber möglicherweise noch ein Neuzugang kommen. Lenz‘ Vertrag läuft 2024 aus und er ist ein Verkaufskandidat. Obwohl er zuletzt gegenüber Max eigentlich die Oberhand hatte. Das zeigt: Geht Lenz, muss ein Stammspieler kommen! Schaut man in die aktuell kursierenden Gerüchte, soll die SGE vor allem in Niels Nkounkou von der AS Saint-Etienne interessiert sein.
Rechts hinten ist der gelernte Sechser Kristijan Jakic eine Option – und duelliert sich mit Aurelio Buta. Der gelernte Flügelspieler kam vergangenen Sommer wie Kollege Pacho von Antwerpen und überzeugte nach langer Verletzungszeit in der Rückrunde durch mehrere richtig gute Auftritte – und drei tolle Tore. Buta hat hier wohl derzeit die Nase vorne. Wichtig zu wissen: Geht es doch in die Dreierkette, können Ansgar Knauff (derzeit verletzt) und Eric Junior Dina Ebimbe beide Flügel ebenfalls bespielen. Dann kommt eine noch größere Konkurrenzsituation auf den defensiven Flügeln zustande.