Foto: © imago images / Herbert Bucco
Das Worst Case Szenario ist beim 1. FC Köln eingetreten. Am Ende einer schwachen Hinrunde ist auch die Ära Steffen Baumgart vorbei, und die Fans sind entsprechend ernüchtert. Der Nachfolger hat alle Hände voll zu tun.
Kaderwert: 51.890.000
Kaderpunkte: 591
Bester Spieler: Marvin Schwäbe (60 Punkte)
Die Situation beim 1. FC Köln
Platz 17, nur zehn Tore, Transfersperre und kein Trainer – die Situation beim 1. FC Köln könnte kaum schlechter sein. Am Ende war Steffen Baumgart auch ein Leidtragender der Transferpolitik im Sommer. Ellyes Skhiri und Jonas Hector verließen den Verein und spielten dabei kein Geld ein, die ablösefreien Neuzugänge stachen nicht.
Als dann auch noch Gerüchte in Richtung eines Abgangs von Dejan Ljubicic aufkamen, riss bei Baumgart der Geduldsfaden. Er sprach an, dass man nicht auch noch diesen Leistungsträger verlieren könne. Eigentlich bräuchte man Verstärkungen, doch in der Domstadt ist man nicht nur klamm, man darf nach einem Urteil des internationalen Sportgerichtshof auch in dieser und der nächsten Transferperiode keine Spieler verpflichten.
Nach nur einem Sieg und drei Toren aus den letzten acht Spielen, Tabellenplatz 17 und dem unnötigen Pokalaus in Kauserslautern trennten sich Verein und Trainer. Mit Baumgart geht auch eine Identifikationsfigur, der 1. FC Köln droht nun wieder in alte Muster zu fallen. Eine Fahrstuhlmannschaft mit heißem Trainersitz und ohne richtige Identität zu werden.
Der Mann, der den Abstieg verhindern soll, wurde Anfang Januar gefunden. Geschäftsführer Christian Keller wollte einen Trainer, der der Jugend eine Chance gibt und zur Spielidee passt, die schon Baumgart vorgelebt hat. Nach langer Suche wurde Timo Schultz, ehemals St. Pauli, vorgestellt.
Schultz hat vor allem eine Aufgabe: Die Offensive zu stärken. Defensiv ist der 1. FC Köln recht stabil, aber es spricht Bände, dass Torhüter Marvin Schwäbe nach Comunio-Punkten der beste FC-Spieler der Hinrunde ist. In der Rückrunde sind Davie Selke, Florian Kainz, Jan Thielmann & Co. gefordert.
Alle Rückrundenvorschauen im Überblick
Mögliche Stammaufstellung des 1. FC Köln
Schwäbe – Carstensen (Schmitz), Hübers, Chabot, Pacarada (Heintz / Finkrgäfe) – Ljubicic, Martel – Thielmann (Maina), Waldschmidt (Uth), Kainz – Selke
Das sagten wir vor der Saison
Einerseits hoben wir den Verlust von Skhiri und Hector hervor, andererseits die Tatsache, dass Steffen Baumgart es zuvor schon geschafft hatte, namhafte Abgänge zu kompensieren. Einem fitten Offensivquartett mit Selke, Waldschmidt, Kainz und Maina sowie einem gut integrierten Pacarada trauten wir zu, sich im Bundesliga-Mittelfeld zu etablieren. Das ist definitiv nicht gelungen – und nun liegt es an Schultz, mehr aus dem Kader herauszuholen.
Player to watch
Florian Kainz (Mittelfeld, 6.740.000): Zwar ist der Offensivmann der teuerste Spieler des 1. FC Köln, für weniger als sieben Millionen aber günstiger als üblich. Es würde schon schwer verwundern, wenn Kainz seine Durststrecke nicht bald hinter sich lassen würde. In Normalform gehört er zu den besten Mittelfeldspielern im Managerspiel.
Prognose
Der 1. FC Köln bräuchte schon einen kompletten Turnaround wie Mainz 05 damals mit Bo Svensson, um dem Abstiegskampf noch zu entgehen. Die Defensive macht Hoffnung, in der Offensive muss vieles passend gemacht werden. Chancenlos ist Köln nicht, die Aufgabe aber denkbar anspruchsvoll. Der Einzug in die Relegation wäre schon ein Erfolg.
Bisherige Transferaktivitäten
Zugänge: nicht möglich
Abgänge: Dimitrios Limnios (Panathinaikos Athen, Ablöse unbekannt)