Sie gehörten zu den Top-Spielern der vergangenen Saison, ihr aktueller Marktwert liegt aber nicht in den hohen Sphären des Comunio-Universums. Wir werfen einen Blick auf die vier größten vermeintlichen Schnäppchen und geben eine Einschätzung.
Platz 4: Ivan Perisic – 30,59 Punkte pro Millionen
Über 100 Punkte heimste Ivan Perisic in der vergangenen Comunio-Saison ein. Dank einer starken Rückrunde in der offensiven Dreierreihe des VfL Wolfsburg brachte der Kroate seinen Managern einige Punkte ein und schoss sich in die Top 50 der Bundesliga-Punktesammler. Trotz seiner wohl besten Halbserie in der Bundesliga ist Perisic aktuell für gerade mal 3,4 Millionen Euro verfügbar. Ein Pflichtkauf? Nicht unbedingt.
In der vergangenen Saison punktete der 25-Jährige vor allem durch seine Beständigkeit. Perisic schien unter Dieter Hecking praktisch eine Stammplatzgarantie inne zu haben. Er kam auf 33 Einsätze, seine 3,47 Punkte pro Spiel sind zwar kein schlechter Wert, allerdings gehört Perisic damit auch nicht zur Ligaspitze.
In der kommenden Saison dürfte sich Perisic nun häufiger auf der Bank wiederfinden. Mit Aaron Hunt kam ein starker Neuzugang aus Bremen, dazu kehrt der fitte Vieirinha ins Team zurück und Ivica Olic könnte, falls der VfL noch einen neuen Stürmer verpflichtet, auch wieder auf der Außenbahn zum Einsatz kommen. Darüber hinaus stehen auch noch Kevin de Bruyne, Maximilian Arnold und Daniel Caligiuri im Kader der Wölfe. Sehr viel Konkurrenz für nur drei Positionen.
Platz 3: Emir Spahic – 32,76 Punkte pro Millionen
Die Top 50 der Top-Spieler in der Liga verpasste Emir Spahic in der letzten Saison zwar um neun Plätze, eine zufriedenstellende Saison spielte der Bosnier aber dennoch. Spahic verpasste sieben Partien, kam „nur“ auf 27 Einsätze, einer mehr und die dreistellige Punktemarke wäre womöglich gefallen. Immerhin: Selbst die 96 Zähler genügten, um ihn zum besten Comunio-Punktesammler in der Leverkusener Defensive zu machen – noch vor dem hochgelobten Ömer Toprak.
Warum also ist der 33-Jährige so günstig? Keine drei Millionen Euro müssen interessierte Comunio-Manager aktuell für Spahic auf den Tisch legen. Die Antwort: Roger Schmidt. Der neue Leverkusener Coach soll kein Fan sein. Der ehemalige Salzburger Coach bevorzugt wohl eine hochstehende Viererkette und baut daher in erster Linie auf schnelle Innenverteidiger. In Ömer Toprak hatte er einen. Der Zweite fehlte noch.
Zwischenzeitlich war sogar darüber spekuliert worden, ob Spahic sich womöglich einem Konkurrenzkampf mit dem jungen Tin Jedvaj stellen müsse. Dies scheint erst mal vom Tisch – jedoch nicht nicht zu Spahics Vorteil. Mit Kyriakos Papadopoulos verpflichtete Leverkusen einen neuen Mann für die Viererkette. Bundesligaerprobt und schnell. Sollte der Grieche fit in die Saison gehen können, dürfte er die Nase vorn haben.
Weiterer Leverkusener Kandidat: Simon Rolfes – 27,73 Punkte pro Millionen
Platz 2: Paul Verhaegh – 39,13 Punkte pro Millionen
Der FC Augsburg ist unangefochtener Tabellenführer wenn es darum geht, welches Team trotz vieler Punkte in der Vorsaison günstig zu haben ist. Der krasseste Fall im Team der Fuggerstädter ist Paul Verhaegh. Der Niederländer spielte sich in die Top 100 der besten Punktesammler, schaffte es zweimal ins Comunio Dreamteam und fuhr mit seiner Nationalmannschaft sogar zur WM.
Mit nur 2,07 Millionen Euro Marktwert ist er allerdings günstiger als zum Beispiel der Neu-Gladbacher Fabian Johnson, der es im Hoffenheimer Trikot auf nicht mal die Hälfte der Punkte brachte.
Die große Frage, die sich Comunio-Manager jedoch stellen sollten ist: Was traue ich dem FC Augsburg in dieser Saison zu? Sind die Schwaben stark genug, um erneut in den oberen Tabellenregionen zu landen und mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben? Falls ja, sollte Verhaegh einen absoluten Pflichtkauf darstellen. Ebenso wie zahlreiche Teamkollegen übrigens. Sollte man diese Frage jedoch verneinen, muss man über eine Verpflichtung wohl zweimal nachdenken. Von allen Verteidigern, die im unteren Tabellendrittel landeten, knackte in der Vorsaison nur einer die 65-Punkte-Marke: Ex-Braunschweiger Ermin Bicakcic.
Weitere Augsburger Kandidaten: Daniel Baier – 31,44 Punkte pro Millionen, Halil Altintop – 30,62 Punkte pro Millionen, Ragnar Klavan – 37,79 Punkte pro Millionen
Platz 1: Eugen Polanski – 43,86 Punkte pro Millionen
100 Punkte, 2,28 Millionen Euro Markwert. Kein Spieler brachte in der Vorsaison mehr Punkte pro Euro seines aktuellen Markswerts ein. Nur drei Hoffenheimer Feldspieler punkteten besser als der 28-Jährige (alle kosten über drei Millionen Euro mehr) – und das obwohl der defensive Mittelfeldspieler eigentlich kein elementarer Teil der furiosen 1899-Offensive war. Polanski erzielte nur drei Tore, auf seiner Position vor der Abwehr war er vor allem als Bindeglied zwischen Angriff und Defensive im Einsatz.
Ein Punkte-Einbruch beim Ex-Mainzer ist daher nicht zwanghaft zu erwarten. Hoffenheim schloss die vergangene Spielzeit auf Rang neun ab, ein Absturz in niedrigere Tabellenregionen käme unerwartet. Weniger Tore kann man wohl erwarten, Polanskis Punkteausbeute könnte dadurch aber eher sekundär betroffen sein.
Managern, die dem Sinsheimer Mittelfeldspieler ihr Vertrauen schenken wollen, sollten vor allem aus einem Grund vorsichtig sein: Dem Konkurrenzkampf. Aus dem Dreikampf aus Sejad Salihovic, Sebastian Rudy und Eugen Polanski ist durch Pirmin Schwegler ein Vierkampf im zentralen Mittelfeld geworden. Der Frankfurter gilt als Wunschspieler von Trainer Thomas Gisdol und dürfte seinen Platz in der Startelf vorerst sicher haben. Da Rudy aktuell verletzt ausfällt, könnte es für Polanski durchaus zu einem Platz in der ersten Elf beim Saisonbeginn reichen. Dass es jedoch erneut 32 Einsätze werden, kann bezweifelt werden.