Hoffenheim unter Ilzer: Bischof (links) profitiert, Kramaric (rechts) leidet

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Die Ausfallliste wird immer größer und mit dem neuen Coach Christian Ilzer hat sich ohnehin nochmal vieles verändert. Bei der TSG Hoffenheim gibt es derzeit einige Gewinner, aber auch Verlierer im Kampf um die Spielzeit. Die Sinsheimer unter der Lupe.

Das System unter Ilzer: Viererkette mit Flexibilität

Bereits seit Längerem gilt bei der TSG Hoffenheim: Gespielt wird in der Dreierkette. Es gab zwar immer wieder Bestrebungen, das zu ändern, doch langfristig funktioniert hatte es bisher nie. Der neue Trainer Christian Ilzer wird das wohl ändern. Bereits bei Sturm Graz setzte er auf eine Viererkette. Beim SK war es allerdings eine Viererkette mit einer Mittelfeldraute davor und einem Doppelsturm. Das sieht bei der TSG bisher anders aus.

Denn bisher liefen die Sinsheimer unter Ilzer in einem 4-2-3-1 auf. Der kürzlich zum Innenverteidiger umgeschulte Anton Stach rückte wieder auf seine gewohnte Sechser-Position im defensiven Mittelfeld. Das hat seinen Comunio-Punkten bisher sogar einen leichten Boost gegeben. Sieben Zähler gab es gegen Leipzig – und selbst bei der 0:3-Pleite in der Europa League bei Sporting Braga sammelte Stach ähnlich starke Statistiken. In den drei Spielen zuvor holte er im Schnitt fünf Comunio-Punkte.

Bischof und Stach als Gewinner von Ilzers Systemumstellung

Neben Anton Stach spielt seitdem Tom Bischof. Der Youngster war zwar auch davor schon Stammspieler, unter Ilzer dürfte er diese Rolle aber unangefochten innehaben. Der Österreicher setzt auf einen defensiven Mann wie Stach und einen laufstarken Spielgestalter wie Bischof.

Jung-Sechser Umut Tohumcu konkurriert eher mit Stach, der routinierte Mittelfeldspieler Florian Grillitsch soll Medienberichten zufolge sogar gar keine Zukunft in Hoffenheim haben – Ilzer wolle keinen Spielmacher auf der defensiven Sechser-Position aufstellen. Zudem fällt „Grille“ derzeit ohnehin verletzt aus. Ein Winterwechsel wäre aber möglich. Die Genesung von Grischa Prömel könnte perspektivisch Konkurrenz für Bischof sein, doch das ist noch länger hin. Einzig der verletzungsanfällig Dennis Geiger, der aktuell hinter Bischof steht, duelliert sich direkt um diesen Platz in der Startelf.

In der Viererkette starteten als Außenverteidiger in der Bundesliga Pavel Kaderabek und Alexander Prass, in der Europa League Valentin Gendrey und David Jurasek. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Kaderabek und Prass dürften vorerst die Spieler der Wahl sein. Mittelfristig könnte Prass aber auch offensiver spielen – als Linksaußen oder im Mittelfeldzentrum – und Jurasek startet links. Rechts scheint das Duell entschieden.

In der Innenverteidigung spielte Arthur Chaves doppelt, in der Bundesliga startete Stanley Nsoki – in der Europa League machte es Kevin Akpoguma aber etwas besser. Beide sind Kandidaten für das kommende Wochenende. Robin Hranac und Tim Drexler scheinen vorerst das Nachsehen zu haben.

 

Die Offensive: Tabakovic und Hlozek überzeugen unter Ilzer

Im Angriff überraschte Ilzer und schickte Haris Tabakovic als Startelf-Spieler ins Rennen. Der Sturmtank erfüllt die Neuner-Rolle am besten und wurde im Sommer als eben dieser geholt, unter Pellegrino Matarazzo war er allerdings nur ein Role Player. Unter Ilzer dürfte er nun ein echter Stammspieler werden. Denn einzig Mergim Berisha konkurriert um die Neuner-Position – und der ist physisch sowie auch in aktueller Form nicht auf demselben Level. Zudem könnte er auch in der OM-Reihe spielen.

Dahinter startete zentral zweimal Andrej Kramaric, der dort weiterhin gesetzt sein dürfte. Ein klarer Gewinner ist vor allem Adam Hlozek. Der Angreifer, der im Sommer von Bayer 04 Leverkusen kam, konnte bisher keine Rolle finden, in der er überzeugte – als Rechtsaußen im 4-2-3-1 lief es gegen Leipzig aber richtig gut. Mit einem Doppelpack schoss der die TSG in Richtung Sieg. Gegen Braga fiel er etwas ab, doch das dürfte seinen zementierten Status vorerst nicht gefährden.

Auf der linken Seite hätte eigentlich Marius Bülter weiterspielen sollen. Für ihn gibt es aber gleich doppeltes Pech: Nicht nur verlässt er seine zuletzt in überragender Qualität gespielte Doppelspitze, er fällt zudem auch verletzt aus. Und weil das nicht reicht, konnte Jacob Bruun Larsen nach seiner Einwechslung gegen Leipzig mit Tor und Assist glänzen und setzte damit ein Ausrufezeichen im Duell. Er wird wohl vorerst hier reinrücken – sicher ist der Platz allerdings nicht. Vor allem Prass wäre eine Alternative. Bruun Larsen kämpft also im Fernduell gegen Jurasek.

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38 Ballkontakte im Spiel gegen Leipzig, Auswechslung vor dem spielentscheidenden Doppelschlag. Gegen Braga waren es sogar nur noch 33 Aktionen mit dem Ball, ebenfalls eine verfrühte Auswechslung und wieder kaum Einfluss im Offensivspiel. Andrej Kramaric ist unter Ilzer offenbar nicht mehr Dreh- und Angelpunkt des Hoffenheimer Spiels. 

Das führt unweigerlich zu schwächeren Leistungen bei Comunio. Seinen Saisonschnitt von 5,9 Punkten pro Spiel hat er gegen Leipzig mit nur zwei Comunio-Zählern deutlich überboten. In den drei Spielen davor holte er ebenfalls gute 5,0 PPS. Das Spiel in Braga hatte ähnliche Statistiken aufzuweisen und wäre wohl auch nicht besser gewesen. Für Kramaric-Besitzer kein gutes Zeichen: Der Kroate verliert an Stellenwert im Hoffenheimer Spiel und damit auch an Wert für Comunio-Manager.