Das erste Spiel von Schalke 04 mit Roberto di Matteo an der Seitenlinie verlief erfolgreich. Spielsystem und Formation scheinen zunächst gleich zu bleiben. Doch was hat sich ansonsten bei den Königsblauen geändert? Wir schauen uns die einzelnen Mannschaftsteile genauer an.
Die Torhüter: Keine Überraschung zwischen den Pfosten bei Schalke 04. Ralf Fährmann bleibt die Nummer eins der Königsblauen und dürfte seinen Platz im Tor auch unter di Matteo absolut sicher haben. Mit Fabian Giefer hat der ehemalige Frankfurter zwar einen durchaus starken Konkurrenten im Nacken, die Frage, ob Fährmann auch nach Jens Keller noch Stammkeeper bleibt, stellte sich allerdings nie. Comunio-Manager mit dem 26-Jährigen müssen sich derzeit keine Gedanken machen.
Die Verteidigung: Keine Dreier- oder Fünferkette, di Matteo bleibt wie Keller konventionell und bot gegen Hertha BSC wie auch schon mit dem FC Chelsea eine Viererkette auf. Durch die Verletzung von Felipe Santana, die Sperre von Joel Matip und die Rückkehr von Benedikt Höwedes stellten sich drei der vier Positionen in der Schalker Abwehr bereits praktisch von alleine auf, da Roman Neustädter in den Planungen di Matteos nicht in der Abwehr auflaufen soll. Atsuto Uchida begann auf rechts, Höwedes bildete zusammen mit Kaan Ayhan die Innenverteidigung. Interessant dürfte die Zusammensetzung der Verteidigung nach der Rückkehr von Matip werden. Nach Ayhans starkem Auftritt gegen Berlin könnte entweder Uchida auf die Bank rücken oder Matip vorerst draußen sitzen.
Links in der Defensive setzte di Matteo derweil vielleicht etwas überraschend weiterhin auf Christian Fuchs, da Dennis Aogo durch die offensive Rolle von Kevin-Prince Boateng im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam. So lange Boateng als Zehner zum Einsatz kommt, dürfte sich an dieser Aufstellung somit auch wenig ändern – zumindest bis Sead Kolasinac nach seinem Kreuzbandriss wieder zum Team stößt.
Das Mittelfeld: Durch die Rückkehr von Roman Neustädter aus der Innenverteidigung auf die Sechs verschob sich das Mittelfeld der Knappen ein wenig. Die größte Neuerung im Spiel der Schalker stellte somit wohl die Rückkehr von Boateng auf die Zehn dar. Die Position also, die der Ghanaer bereits in der Vorsaison häufiger bekleidete und nach eigenen Aussagen auch lieber einnimmt als die Rolle vor der Abwehr. Im Offensivspiel der Schalker wurde Boateng immer wieder als Anspielstation gesucht und sollte die Bälle offenbar sichern und halten. Echte Impulse gingen vom 27-Jährigen allerdings eher selten aus.
Die beiden offensiven Außen überzeugten derweil und zeigten gegen Berlin beide eine gute Partie. Wie auch schon gegen Hoffenheim unter Keller, setzte auch di Matteo auf Julian Draxler und Eric-Maxim Choupo-Moting auf dem Flügel und dürfte an dieser Entscheidung auch vorerst festhalten. Für Max Meyer bedeutet dies nach zuletzt vier Startelfeinsätzen in Folge allerdings zunächst einen Platz auf der Bank. Seinen Platz auf der Zehn besetzt durch die Verschiebung von Neustädter und Aogo nun schließlich Boateng.
Der Angriff: Durch das Festhalten am 4-2-3-1-System stellte sich die Frage nach dem einzigen Stürmer der Schalker praktisch nicht. Klaas-Jan Huntelaar wird seinen Platz auch unter di Matteo vorerst felsenfest haben, da nach dem Abgang von Adam Szalai ein zweiter echter Neuner im Team fehlt. Choupo-Moting kann zwar im Sturmzentrum spielen, ist jedoch eher ein Mann für einen Zweier-Sturm und dürfte dank seiner starken Leistungen auf der Außenbahn derzeit auch keine echte Option für die erste Angriffsreihe rein. Zumal Huntelaar mit seiner guten Leistung samt Treffer auch keine Gründe für eine Veränderung in der Offensive geliefert hat.