Kurz vor dem Vorbereitungsstart sind Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen. Allerdings kristallisiert sich schon jetzt der eine oder andere Spieler heraus, der in seinem Verein eine gute Rolle spielen und sich damit zu einem verlässlichen Punktelieferanten entwickeln könnte. Wir stellen vier solcher Akteure vor.
Aller Anfang ist schwer. Diese Lebensweisheit traf auch auf Yuya Osakos erste Monate in der Bundesliga zu. Trotz eines Treffers am zweiten Spieltag in Stuttgart fand sich der Japaner nach seinem Wechsel an den Rhein häufiger auf der Bank oder Tribüne wieder als ihm lieb gewesen sein dürfte.
Doch der quirlige Japaner gab nicht auf und belohnte sich mit einem klaren Aufwärtstrend in der zweiten Saisonhälfte. In 16 von 17 Rückrunden-Spielen stand Osako auf dem Platz, die letzten sechs Partien bestritt er sogar über 90 Minuten. Keine Frage: Der 25-Jährige war gesetzt bei FC-Coach Peter Stöger.
Und die Chancen, dass dies auch in der nächsten Saison der Fall sein wird, stehen alles andere als schlecht. Nach den Abgängen von Anthony Ujah und Deyverson sollen zwar weitere Verstärkungen für den Angriff kommen, doch in seiner Rückrunden-Form ist Osako kaum wegzudenken aus der Kölner Stammformation.
Hinter Jin-Su Kim liegt ein aufregendes Jahr. Im vergangenen Sommer war der Linksverteidiger aus Japan nach Hoffenheim gewechselt. Kaum angekommen im Kraichgau, war er auch schon wieder weg. Mit der südkoreanischen U23 musste der 23-Jährige bei der Asienmeisterschaft ran.
Im Winter folgte gleich das nächste Turnier. Beim Asien-Cup scheiterte er mit der A-Mannschaft im Finale an Gastgeber Australien. Trotz der enormen Belastungen und Reisestrapazen kam der Hoffenheimer Linksverteidiger auf 19 Einsätze, in denen er durchaus überzeugen konnte.
In seinem zweiten Bundesliga-Jahr will Kim nun voll durchstarten. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht. Youngster Jeremy Toljan ist Kims bislang einziger Konkurrent auf der linken Außenbahn. Eine Verpflichtung des Südkoreaners könnte also mehr als eine Überlegung wert sein.
Anstatt auf der Leverkusener Ersatzbank sein Reservistendasein zu fristen, wollte Levin Öztunali Spielpraxis sammeln. Also ließ er sich im vergangenen Winter nach Bremen ausleihen. Mit etwas Abstand lässt sich konstatieren: Der Plan des 19-Jährigen ist voll aufgegangen.
In 16 von 17 Rückrunden-Spielen stand der Mittelfeldspieler auf dem Platz und wusste nach leichten Anlaufschwierigkeiten insbesondere am Saisonende zu überzeugen. Im Laufe der Rückrunde lief Öztunali seinem internen Konkurrenten Levin Aycicek immer mehr den Rang ab.
Den bisherigen Höhepunkt seiner Entwicklung bildete Öztunalis erstes Bundesligator am letzten Spieltag in Dortmund. Gut möglich, dass das Juwel in der kommenden Sasion noch wichtiger wird. Bislang haben die Bremer noch keinen neuen Mann fürs Mittelfeld geholt – die Chance für Öztunali?
Oliver Sorg gehört zu einer Reihe Freiburger Spieler, die nach dem Abstieg ihres Vereins auch in der kommenden Saison in der Bundesliga zu sehen sein werden. Im Bezug auf mögliche Einsatzzeiten könnte Sorg dabei mit die beste Entscheidung getroffen haben.
Stand jetzt deutet vieles darauf hin, dass der 25-Jährige bei Hannover 96 der lang gesuchte Stabilisator für die rechte Abwehrseite wird. Hiroki Sakai, Sorgs einziger Konkurrent auf dieser Position, rief in der Vergangenheit zu unregelmäßig sein zweifelsohne vorhandenes Potential ab und muss sich in der internen Rangordnung wohl erst einmal hinten anstellen.
Seit seinem Wechsel hat sich Sorgs Marktwert auf mittlerweile 1,89 Millionen Euro mehr als verdoppelt – ein Ende dieses Trends ist derzeit nicht absehbar. Comunio-Manager, die nach einem soliden Abwehrspezialisten mit hervorragenden Einsatzchancen Ausschau halten, sollten daher nicht lange fackeln.