Da geht es lang: Bruno Labbadia gibt die Richtung vor

Comunioblog war die letzten Tage im Trainingslager dabei und hat den HSV-Kader aus nächster Nähe unter die Lupe genommen. Wir sagen, welche Spieler gute Chancen auf einen Stammplatz haben, wer für Comunio-Manager eine gute Investition darstellt und wie die Suche nach Neuzugängen verläuft.

Tor

Die Situation zwischen den Pfosten ist relativ klar: Rene Adler ist aufgrund starker Leistungen in der Endphase der vergangenen Saison die Nummer eins, Jaroslav Drobny bleibt vorerst nur die Rolle des Herausforderers. Allerdings ist diese Rangfolge nicht in Stein gemeißelt, was unter anderem an der Verletzungsanfälligkeit der beiden Konkurrenten liegt.

Während Drobny nach überstandener Schulterverletzung in den vergangenen Tagen zumindest wieder leichte Übungen mit dem Ball absolvieren konnte, war Ex-Nationaltorhüter Adler zum Nichtstun verdammt. Dem 30-Jährigen machte eine Adduktorenverhärtung zu schaffen, zudem musste er sich Ende vergangener Woche einer Zahn-OP unterziehen. Gegenüber Comunioblog bestätigte der HSV aber, dass Adler schon im Laufe dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen soll.

Momentan bekommen Comunio-Manager Adler für einen fairen Preis von 2,39 Millionen Euro. Bestätigt er seine starke Form aus der letzten Saison, dürfte der ehemalige Leverkusener auch bei Comunio wieder für reichlich Furore sorgen. Als dritten Torhüter verpflichtete der HSV vergangene Woche Andreas Hirzel. Der 22-Jährige präsentiert sich im Training von einer guten Seite und bringt auf lange Sicht durchaus das Potenzial für mehr als nur die Nummer drei mit.

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Abwehr

Drei der vier Plätze in der Hamburger Abwehrreihe scheinen nach jetzigem Stand vergeben zu sein. Neuzugang Emir Spahic ist dabei als Eckpfeiler eingeplant. Er soll der HSV-Defensive mit seiner Erfahrung und Abgeklärtheit neue Stabilität verleihen. Der Bosnier ist sich seiner Aufgabe bewusst: „Ich muss Verantwortung übernehmen, voran gehen und versuchen, alles im Griff zu haben.“

Besinnt sich Spahic in Zukunft auf seine Stärken auf dem Platz, dürften sich die 3,8 Millionen Euro, die Comunio-Manager momentan für ihn hinblättern müssen, zu einer guten Geldanlage entwickeln. Der 34-Jährige wird wohl mit Johan Djourou das Innenverteidiger-Duo bilden. Djourou, der in der Vergangenheit nicht immer sattelfest wirkte, könnte dabei von der enormen Erfahrung seines neuen Nebenmanns profitieren und sich durchaus zu einer ernstzunehmenden Abwehr-Alternative für Comunio-Manager entwickeln.

Erster Ersatzmann in der Innenverteidigung ist der Brasilianer Cleber, der in seiner ersten Saison beim HSV oft verletzt fehlte. Auf der linken Seite deutet alles darauf hin, dass Matthias Ostrzolek seinen Stammplatz behalten darf. Einziger Konkurrent des Ex-Augsburgers ist der junge Ronny Marcos. Der mosambikanische Nationalspieler fällt im Training zwar durch großes Engagement auf, hat in Punkto taktischen Verhaltens aber noch Nachholbedarf.

Auf der rechten Seite liefern sich Neuzugang Gotoku Sakai und Dennis Diekmeier ein Duell auf Augenhöhe. Trainer Bruno Labbadia bestätigte im HSV-Trainingslager noch einmal, dass momentan völlig offen sei, wer am ersten Spieltag beginnen darf. Die Tatsache, dass Sakai unter anderem auf Wunsch des Hamburger Trainers, zum HSV gewechselt ist, könnte für den Japaner ein kleiner Vorteil sein.

Mittelfeld

Dass Bruno Labbadia ein 4-2-3-1-System mit zwei Sechsern und einem „echten“ Zehner favorisiert, ist hinlänglich bekannt. Während im defensiven Mittelfeld nach der Verpflichtung des Schweden Albin Ekdal fast ein Überangebot besteht, kommt für die Besetzung der offensiven Position hinter den Spitzen bislang nur Lewis Holtby in Frage. Dass dies nicht die Lösung ist, die sich der HSV-Coach vorstellt, ließ er im Anschluss an die 0:2-Niederlage im Testspiel gegen Arminia Bielefeld deutlich durchblicken.

Zwar könnten notfalls auch Ekdal und Olic auf der Zehn zum Einsatz kommen, aber auch sie verkörpern nicht den Kreativspieler, den sich Bruno Labbadia wünscht. Abhilfe könnte möglicherweise Michael Gregoritsch leisten. Der HSV ist sich mit dem Offensivmann seit Wochen einig, allein die Verhandlungen mit Gregortischs Arbeitgeber VfL Bochum gestallten sich mehr als schwierig. Im Beisein von Comunioblog bestätigte der HSV aber gestern, dass es schon bald zu einem Abschluss kommen könne.

Auf den beiden Außenbahnpositionen liefern sich Ivo Ilicevic, Zoltan Stieber und Nicolai Müller ein interessantes Rennen um die zwei Plätze. Ilicevic und Müller waren heute wieder im Mannschaftstraining dabei und haben, wenn sie fit bleiben, gute Chancen auf einen Platz in der ersten Elf. Müller, der ein schwieriges erstes Jahr in Hamburg erlebte, scheint nur so vor Tatendrang zu strotzen. Er erklärte heute: „Für mich ist die letzte Saison Vergangenheit. Jetzt beginnt etwas Neues, und darauf habe ich Bock.“

Im defensiven Mittelfeld hat Neuzugang Ekdal gute Chancen auf einen Startplatz, der 25-Jährige galt als Wunschspieler von Bruno Labbadia. Ob der zuletzt in Italien tätige Mittelfeldspieler aber die 4,7 Millionen Euro wert ist, die man momentan für ihn zahlen muss, wird sich erst noch zeigen müssen. Um den Platz neben dem Schweden streiten sich Kerem Demirbay, Marcelo Diaz, der am kommenden Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, und Gojko Kacar.

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Angriff

Hier hat in der vergangenen Saison der Schuh mehr als nur gedrückt. Mickrige 25 Tore brachte der HSV in der kompletten letzten Spielzeit zustande – eine erbärmliche Ausbeute. Für eine bessere Bilanz in der neuen Saison soll in erster Linie altbekanntes Personal sorgen. Pierre-Michel Lasogga dürfte, wenn er gesund bleibt, zum Saisonstart den Platz im Sturmzentrum sicher haben. Allerdings muss der 23-Jährige deutlich zulegen. Das weiß auch Bruno Labbadia, der mit seinem Stürmer gestern nach dem Training ein knapp zehnminütiges Einzelgespräch auf dem Platz führte.

Ivica Olic, der notfalls auch auf einen der beiden Flügel ausweichen kann, und Artjoms Rudnevs bleibt somit nur ein Platz auf der Bank. Für neuen Schwung könnte Emil Berggreen sorgen. Der HSV würde den dänischen Angreifer von Eintracht Braunschweig gerne verpflichten, doch ähnlich wie bei Gregoritsch hapert es noch bei der Ablöse. Eine Einigung scheint hier noch in weiter Ferne zu liegen.

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