Vier Spiele, sieben Punkte: Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin haben – zumindest punktemäßig – einen starken Saisonstart hinter sich, was angesichts der Umstände nicht unbedingt zu erwarten war.
In Frankfurt sitzt seit diesem Sommer wieder Armin Veh auf der Trainerbank, in Berlin musste eine schwierige letzte Saison verdaut werden, in der man sich erst am letzten Spieltag retten konnte. Was sind also die Gründe für den Aufschwung? Und wie wirkt sich dieser auf Comunio aus? Wir haben die Situation der beiden Klubs unter die Lupe genommen.
Offensive ist Trumpf
Zwölf Tore nach vier Spielen – damit stellt die Eintracht zusammen mit dem FC Bayern die zweitbeste Offensive der Liga. Eine Bilanz, die etwas relativiert wird dadurch, dass die Frankfurter die Hälfte ihrer Treffer am vergangenen Wochenende beim berauschenden 6:2-Erfolg gegen den 1. FC Köln erzielten.
Nichtsdestotrotz war die Spielidee von Armin Veh in den ersten Spielen klar zu erkennen. Der neue, alte Frankfurter Coach setzt auf ein gradliniges und kombinationsstarkes Offensivspiel, das zudem auf Ballbesitz ausgerichtet ist. Während die halbe Liga auf sogenannte Pressingmomente und eine aggressive Vorwärtsverteidigung zu setzten scheint, will die Eintracht „von hinten heraus Fußball spielen“, wie es Mittelfeldspieler Stefan Reinartz zuletzt formulierte.
Bislang ist dieser Ansatz aufgegangen, nicht zuletzt, weil die Eintracht-Stürmer treffen wie sie wollen. Publikumsliebling Alexander Meier feierte mit drei Toren gegen Köln ein fulminantes Comeback, Haris Seferovic war bislang zweimal erfolgreich und Neuzugang Luc Castaignos ist mit vier Toren einer der Top-Torjäger der Liga.
Starke Neuzugänge
Zusammen hat es das Offensiv-Trio bisher auf sage und schreibe 73 Comunio-Punkte gebracht. Comunio-Manager, die einen der drei Spieler in ihren Reihen haben, dürften sich in den vergangenen Wochen daher das eine oder andere Mal selber auf die Schulter geklopft haben.
Doch nicht nur der Niederländer Castaignos hat eingeschlagen, auch die anderen Frankfurter Neuzugänge sorgen bislang für reichlich Furore. Stefan Reinartz, aus Leverkusen in die Mainmetropole gewechselt, strahlt auf der Sechser-Position viel Ruhe am Ball aus und ist mit seiner Zweikampfstärke kaum mehr wegzudenken aus der ersten Elf. Satte 22 Punkte in vier Spielen haben für einen defensiven Mittelfeldspieler durchaus Seltenheitswert.
Auch Neu-Keeper Lukas Hradecky konnte bisher überzeugen. Der finnische Nationalkeeper steht mit 14 Punkten im oberen Drittel der Keeper und hat mit soliden Leistungen mit dazu beigetragen, dass es für die Gegner der Eintracht äußerst schwer ist, Comunio-Punkte zu generieren. 84 waren es in den ersten vier Spielen, damit steht die Eintracht in diesem Ranking auf Platz vier.
Mit Glück oben dabei
Anders als bei der Eintracht täuscht die gute Platzierung der Hertha ein wenig über die bisher gezeigten Leistungen hinweg. Die Erfolge gegen Augsburg (1:0) und Stuttgart (2:1) resultierten jeweils aus knappen Spielen, die auch anders hätten verlaufen können. Diese Tatsache schlägt sich auch bei Comunio nieder: Bei der eigenen Comunio-Punktezahl (110) stehen die Berliner auf Platz neun, bei den Gegnerpunkten (122) auf Platz zehn.
Punktebester Herthaner ist Kapitän Fabian Lustenberger mit 20 Zählern. Der Schweizer ist der Chef in der Innenverteidigung, erzielte am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart den Siegtreffer und hat zudem entscheidenden Anteil daran, dass die Berliner Defensive sehr viel stabiler ist, als noch in der vergangenen Saison.
Vor einem Jahr hatte der Hauptstadtklub zum gleichen Zeitpunkt schon elf Gegentreffer hinnehmen müssen, in dieser Saison waren es nur fünf. Deutlich wird also: Trainer Pal Dardai hat seiner Mannschaft eine taktische Ausrichtung verpasst, die ein größeres Augenmerk auf die defensive Stabilität richtet.
Kalou fast Fuß
Die ganz großen Überraschungen im Hertha-Kader sind bislang ausgeblieben. Allerdings zeigt die Entwicklung eines Offensivakteures in eine, auch für Comunio-Manager erfreuliche Richtung. Salomon Kalou, der vor einem Jahr nach Berlin gekommen, aufgrund schwacher Leistungen in der vergangenen Rückrunde aber schon als Verkaufskandidat gehandelt worden war, scheint langsam (wieder) Fuß zu fassen in Berlin.
Zwei Tore erzielte der Ivorer in den ersten vier Partien, womit er bester Torschütze der Hertha ist. 14 Comunio-Punkte sind zwar eine noch ausbaufähige Bilanz, doch mit einem Marktwert von 2,54 Millionen Euro bietet Kalou ein mehr als ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Momentan ist Kalou die klare Nummer eins im Hertha-Angriff.
Wie lange dieser Zustand allerdings anhalten wird, ist ungewiss. Mit Vedad Ibisevic hat Kalou kurz vor Ende der Transferperiode einen erstzunehmenden Konkurrenten dazu bekommen, darüber hinaus wird Rekonvaleszent Julian Schieber in absehbarer Zeit auf den Platz zurückkehren. Kalous Situation kann daher sinnbildlich für die gesamte Hertha so umrissen werden: Guter Start – was kommt jetzt?