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Am Sonntag wird es für Eintracht Frankfurt im Spiel gegen Mainz 05 ernst. Der Rückblick auf ein Duell von 2005 ist dagegen höchst amüsant – selbst für den Protagonisten Nikolce Noveski.
Jürgen Klopp gegen Friedhelm Funkel! Ein Trainer-Neuling traf am 18. November 2005 auf einen damals schon erfahrenen Mann an der Seitenlinie. Für den 1. FSV Mainz 05 sowie Eintracht Frankfurt ging es im Rhein-Main-Derby darum, Distanz zu den Abstiegsrängen zu schaffen.
Bereits sechs Minuten nach Anpfiff herrschte auf den Rängen des ausverkauften Bruchweg-Stadions große Verwunderung. Nikolce Noveski hatte zweimal getroffen – ins eigene Netz! Zwei Rettungsversuche waren furchtbar schiefgegangen. Ein Bärendienst für die Mannschaft, die sich daraufhin wütend gegen die Niederlage stemmte.
Halbe Wiedergutmachung
Zur Pause hatte Jürgen Klopps Mannschaft jedoch eher Glück, nicht noch deutlicher zurückzuliegen. Ioannis Amanatidis verpasste in der 19. Minute das 3:0 nach starkem Pass von Alex Meier nur knapp. Auch nach der Halbzeit blieb die Eintracht stets über Konter gefährlich. Statt der Entscheidung folgte jedoch der Anschlusstreffer – durch Noveski.
Im dritten Versuch traf der Innenverteidiger das richtige Tor; zwanzig Minuten vor Schluss köpfte er eine Freistoßflanke zum 1:2 ins Netz. Dadurch war der FSV angestachelt, noch einmal alles in die Waagschale zu werfen, die kurz vor Schluss tatsächlich auf beiden Seiten gleichermaßen gefüllt war.
Petr Ruman vollendete in letzter Minute eine Vorlage von Mohamed Zidan zum Ausgleich und Endstand – ein letztlich verdienter Punktgewinn für Mainz. Der dreifache Torschütze erhielt 5 Comunio-Punkte, an die nach den ersten Minuten kaum einer noch geglaubt hätte. Neben Noveski „gelangen“ in der Bundesliga nur Dieter Bast, Dieter Pulter, Gerd Zimmermann, Per Røntved und Karim Haggui zwei Eigentore in einer Partie.
Späte Rettung für Klopps Kicker
Während Eintracht Frankfurt relativ sicher durch die Rückrunde ging und nicht mehr unter Platz 14 landete, musste Mainz 05 lange um den Klassenerhalt zittern. Nach 24 Spielen fanden sich die Rheinhessen auf Abstiegsplatz 16 wieder – mit drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
Siege über Mönchengladbach und Leverkusen befreiten Klopps Kicker anschließend, nach einer Remis-Reihe – unter anderem gegen die Bayern – wurden am 32. und 33. Spieltag auch der VfL Wolfsburg und Schalke 04 besiegt. Eine Woche vor Schluss feierte Mainz den Klassenerhalt, die dritte Bundesliga-Saison stand bevor.
Eine lange Comunio-Karriere
2015/16 ist das erste Jahr der Mainzer im deutschen Oberhaus, das Nikolce Noveski nicht als Teil der Mannschaft miterlebt. Von 2004 bis 2015 spielte der Mazedonier am Bruchweg, gehörte fast immer zum Stammteam und war zum Schluss mehrere Jahre lang Kapitän.
Im Abstiegsjahr 2006/07 fuhr Noveski zehnmal Minuspunkte ein, zwei Jahre lang fehlte er mit seinem Verein in der Bundesliga. Auch nach den Trainerwechseln Andersen für Klopp und Tuchel für Andersen blieb er gesetzt, mit der Erstliga-Rückkehr 2009 steigerten sich auch seine Leistungen deutlich.
Je älter und erfahrener Noveski wurde, desto mehr Comunio-Punkte sammelte er – bis zum Peak in der Saison 2012/13. 88 Punkte sammelte der damals 33-Jährige in einer Spielzeit, das Folgejahr beendete er mit 76 Zählern. 452 Punkte häufte er in seiner neunjährigen Comunio-Karriere an, als Kultspieler verließ er die Bühne Bundesliga im Sommer 2015.