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Christian Wörns ist eine BVB-Legende. 632 Comunio-Punkte sammelte der Abwehrspieler im Trikot vom Borussia Dortmund, zum Ende hin schrieb er vermehrt rote Zahlen – was zu einem denkwürdigen Umbruch führte.
„Die letzten Wochen spiele ich eigentlich überragend“ – es waren diese Interview-Zitate, die Christian Wörns zu einer Legende des Fußballs machten. Mit diesem Attribut bedachte den Innenverteidiger auch sein Ex-Trainer Matthias Sammer, Rudi Völler nannte ihn sogar „weltklasse“.
Fast zwei Jahrzehnte lang gehörte Christian Wörns zur Elite des deutschen Fußballs. Von 1991 bis 1998 spielte er für Bayer 04 Leverkusen, nach einem Jahr in Paris zog es ihn weiter zu Borussia Dortmund. Als Comunio im Jahr 2000 online ging, war Wörns einer der besten Spieler der Bundesliga.
Jahrelang auf hohem Niveau
Die Saison 2001/02 brachte den Karrierehöhepunkt des gebürtigen Mannheimers mit sich. Der BVB wurde Deutscher Meister, Wörns sammelte in 29 Spielen 133 Comunio-Punkte. Während Marcio Amoroso, Jan Koller & Co. die Tore erzielten, bildete Wörns mit Stefan Reuter, Jürgen Kohler und Dédé eine herausragende Abwehr.
Auch in den Folgejahren gehörte Borussia Dortmund zu den Top-Klubs der Liga, von den Champions-League-Rängen ging es jedoch schleichend bergab. Nach der Saison 2003/04, die Wörns mit 141 Comunio-Punkten abschloss, musste auch der damals 32-Jährige immer mehr Rückschläge hinnehmen.
Unter Jürgen Klinsmann erfolgte noch vor der Weltmeisterschaft 2006 das Aus in der Nationalmannschaft. Wörns meldete nach 66 Länderspielen hohe Ambitionen an, fehlte jedoch immer häufiger im DFB-Kader. „Derzeit ist keiner besser als ich“, sagte er im September 2005. Was er nicht wusste: sein letztes Länderspiel lag damals bereits hinter ihm.
Talfahrt, Minuspunkte, Mindestwert
Mit 35 Jahren hatte Wörns seinen Zenit schließlich überschritten. Die Saison 2007/08 sollte seine letzte in der Bundesliga werden. Damals bildete Wörns häufig mit Robert Kovac, heute Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt – die Innenverteidigung. Beide Routiniers agierten dabei zumeist zu behäbig, wodurch Dortmund Defensivprobleme bekam.
Am Ende der Saison stand Wörns bei -14 Comunio-Punkten; das 0:5 gegen den FC Bayern hatte ihm sogar die Note 6 eingebracht. Der BVB, lange abstiegsgefährdet, landete auf Platz 13. 62 Gegentore mussten die Schwarz-Gelben in 34 Spielen hinnehmen.
Wörns beendete seine Karriere mit 469 Bundesliga-Spielen, davon etwa ein Drittel bei Comunio relevant. Im Managerspiel steht der einstige Abwehrmann mit 632 Zählern auf Platz 54 der ewigen Tabelle. Aufgrund seiner fürchterlichen letzten Saison war Wörns im Managerspiel zum Schluss 160.000 wert – weniger geht nicht.
Vom Opa-Duo zum Kinderriegel
Nachdem Wörns seine Schuhe an den Nagel gehangen hatte, begann in Dortmund eine neue Ära. Jürgen Klopp übernahm das Ruder und brachte Neven Subotic aus Mainz mit. Aus 70 wurden 38 Lebensjahre in der Innenverteidigung; Wörns und Kovac wichen den beiden 19-Jährigen Subotic und Mats Hummels. Vier Jahre später hatte der BVB zwei Meistertitel in Folge eingefahren.
Das Schützenfest am 30. Juli 2016
Mittlerweile arbeitet Christian Wörns als Trainer, ist inzwischen bei der zweiten Mannschaft des FC Augsburg angekommen. Mit den Fuggerstädtern stellte der heute 44-Jährige vor einer Woche einen unfassbaren Rekord auf. 12:0 gewann der FCA gegen Seligenporten.
Alleine der 18-jährige Marco Richter erzielte dabei sieben Tore. „Das ist alles gerade noch sehr unwirklich“, wird Wörns auf der Vereinshomepage zitiert. „Wir sind super in Spiel gestartet und haben unsere Tore gemacht. Und Seligenporten hat nicht den besten Tag erwischt.“ Sein Team dagegen war eigentlich überragend.