Am letzten Tag der Transferperiode wechselten mehrere Spieler in die Bundesliga, darunter auch ein paar alte Bekannte. Alles zu den Neuzugängen von Hamburg, Leipzig, Augsburg, Mainz und Darmstadt.
Douglas Santos, Hamburger SV, Abwehr
Mit Douglas Santos sicherten sich die Hamburger dem Vernehmen nach ihren absoluten Wunschspieler am letzten Tag der Transferphase. Der Brasilianer kam zuletzt bei den Olympischen Spielen für die brasilianische Nationalmannschaft zum Einsatz und steigerte dort einen Markwert erheblich. Der Außenverteidiger gewann mit der Selecao nicht nur die Goldmedaille, er durfte auch in allen sechs Begegnungen von Beginn an ran. Medienberichten zufolge musste der HSV daher rund 10 Millionen Euro an Atltico Mineiro überweisen, um sich Santos‘ Dienste zu sichern.
Bei den Rothosen stellt der Neuzugang vor allem eine Konkurrenz für Matthias Ostrzolek dar. Die hohe (kolportierte) Ablöse ist dabei natürlich ein Fingerzeig, dass Santos nicht allzu lange die Bank hüten wird – sofern er nicht als Flop in die Geschichtsbücher eingehen soll. Trotz der sehr guten Chancen auf einen Stammplatz ist ein Transfer des 22-Jährigen sicherlich risikoreich. Neuzugänge aus Brasilien können Eingewöhnungszeit benötigen, zudem ist er mit 4,59 Millionen der mit Abstand teuerste HSV-Verteidiger. Die Nummer zwei, Johan Djourou, kommt gerade mal auf 1,74 Millionen.
Kyriakos Papadopoulos, RB Leipzig, Abwehr
Auch die Bullen aus Leipzig rüsteten kurz vor Toreschluss nochmal in der Defensive nach. Kyriakos Papadopoulos wurde – dem Vernehmen nach mit Kaufoption – aus Leverkusen ausgeliehen und soll in erster Linie die Lücke schließen, die Atinc Nukan hinterlässt, der zu Besiktas ausgeliehen wird.
In der RB-Hintermannschaft trifft Papa auf reichlich Konkurrenz. Im ersten Spiel begannen Willi Orban und Marvin Compper in der Abwehrzentrale, mit Bernardo kam aus Salzburg zusätzliche Konkurrenz. Papadopoulos‘ Ablöse ist mit 1,8 Millionen überschaubar, allerdings konnte der Grieche bei Comunio in seinen sechs Comunio-Jahren nie voll überzeugen. Häufig warfen ihn Verletzungen zurück. Seine beste Saison spielte er vor fünf Jahren als er 57 Punkte in einer Saison einfuhr.
Martin Hinteregger, FC Augsburg, Abwehr
Mit Martin Hinteregger sicherte sich auch der FC Augsburg einen Last-Minute-Verteidiger und schließt damit doch noch die Lücke, die Ragnar Klavan durch seinen Wechsel nach Liverpool hinterlassen hatte. Hinteregger, an dem auch RB Leipzig interessiert war, wird für zwei Jahre von Red Bull Salzburg ausgeliehen und kann danach per Kaufoption weiter an den Verein gebunden werden.
In der letzten Saison lief Hinteregger bereits für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga auf, konnte bei den Fohlen aber nur mäßig überzeugen. 2015/2016 sammelte der Österreicher nur acht Comunio-Zähler und war häufig nur Zuschauer. Bei Augsburg soll der Innenverteidiger dennoch schell zum Stammspieler reifen. Stefan Reuter erklärte ihn bereits zum „Wunschspieler“ der bayrischen Schwaben. Mit 1,47 Millionen ist er hinter Paul Verhaegh daher auch der teuerste Augsburger Verteidiger. Joel Gouweleeuw und Christoph Janker, die im ersten Saisonspiel zentral begannen, konnten nur mäßig überzeugen.
Andre Ramalho, FSV Mainz 05, Abwehr
Verteidiger Nummer vier. Nach Krygiakos Papadopoulos ist Andre Ramalho der zweite Abwehrspieler, der nach dem Transfer von Alexander Dragovic plötzlich entbehrlich wurde und die Werkself daher verlassen durfte. Beim 24-Jährigen schlug Mainz 05 zu und lieh ihn für ein Jahr mit anschließender Kaufoption aus.
Sportdirektor Rouven Schröder erklärte nach dem Transfer allerdings bereits, dass die 05er mit Ramalho als defensivem Mittelfeldspieler planen, der den verletzten Danny Latza ersetzen soll. In Mainz hofft man zudem, nach Giulio Donati wieder einen Leistungsträger aus Leverkusen geholt haben zu können. Mit 0,61 Millionen Ablöse ist das Risiko bei Ramalho mehr als überschaubar, auch wenn seine erste Saison in der Bundesliga wenig erfolgreich war. Für Bayer Leverkusen holte er in der vergangenen Spielzeit zwölf Pünktchen.
Leon Guwara, SV Darmstadt, Abwehr
Last but not least: Ein Verteidiger, klar. Nach dem enttäuschenden Bundesliga-Auftakt und dem Abgang von György Garics schlug auch der SV Darmstadt nochmal auf dem Transfermarkt zu und lieh Leon Guwara von Werder Bremen aus.
„Leon Guwara ist ein junger, talentierter Spieler. Nach dem Abgang von Junior Diaz sind wir glücklich, mit ihm wieder unsere Defensive verstärken zu können“, zeigte sich Sportdirektor Holger Fach hoffnungsvoll. Chancen auf einen Platz in der SV-Defensive hat Guwara, gesetzt scheint dort aktuell nur Aytac Sulu. Ob man aber wirklich das Risiko eingehen und auf Spieler des SV Darmstadt setzen sollte, steht auf einem anderen Blatt.