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Lewandowski uneinholbar? Mitnichten! Franck Ribéry hat sich den Polen am 5. Spieltag geschnappt. Teamkollege Renato Sanches präsentiert sich dagegen weiterhin nicht von seiner Sahneseite. Die Comstats.
Ribéry überholt auch Lewandowski: Ein ungewohnter Anblick. Seit Mitte der Saison 2015/16 war Robert Lewandowski bei den punktbesten Spielern ganz oben zu finden – mit riesigem Vorsprung. Schon nach dem 1. Spieltag der laufenden Saison schien Bayerns Topstürmer der Konkurrenz weit enteilt.
Am Samstag erfolgte jedoch der Machtwechsel. Während Lewandowski zweimal in Folge nicht getroffen hat – 0 Punkte am Wochenende -, sammelte Franck Ribéry im selben Zeitraum 20 Zähler. In Hamburg wurde der Franzose eingewechselt und lieferte die entscheidende Torvorlage, die auch zur Entlassung von Bruno Labbadia führte.
Ribéry steht nun mit 44 Punkten on top, Lewandowski folgt mit 43. Das Kölner Phänomen Anthony Modeste (40) steht auf Rang drei. In den Top 10 der punktbesten Spieler finden sich drei faustdicke Überraschungen: Augsburgs Konstantinos Stafylis (36) hat seine Ausbeute der Vorsaison schon fast verdoppelt, Leipzig-Neuzugang Timo Werner (35) blieb am Wochenende ohne Bewertung und der Frankfurter Marco Fabian (32) hat erst drei Spiele absolviert.
Unschöne Konstanz: Als Europameister kam Renato Sanches zum FC Bayern München. Und das nicht mit dem Titel als Deko im Gepäck, sondern als echter Leistungsträger der portugiesischen Nationalmannschaft. Vom enormen Potenzial, das der 19-Jährige im Trikot von Benfica Lissabon regelmäßig auf den Rasen brachte, ist in München noch nichts zu sehen. Carlo Ancelotti warf Sanches am Samstag zum dritten Mal in dieser Saison in die Startelf, der Youngster erhielt dieselbe Note wie in seinen ersten beiden Auftritten: 4,5. -2 Punkte pro Spiel! Technische Fehler, Ballverluste, Mängel im Stellungsspiel – Sanches muss einiges abstellen. Die teure Enttäuschung des Saisonstarts benötigt mehr Eingewöhnungszeit als erwartet.
Auf Offensive ausgelegt: Bei zwei Mannschaften wurde die Diskrepanz zwischen Defensive und Offensive am Wochenende sehr deutlich. Von 1899 Hoffenheim ist man den Vorne-hui-hinten-pfui-Modus gewohnt, die TSG hat ihre Marschroute seit Jahren nicht verändert. Demirbay und Rupp sammelten im Spiel gegen Schalke jeweils 8 Punkte, Kramaric sogar 9 – in der Abwehr kam keiner, der von Beginn an agierte, über die Durchschnittsnote hinaus. Noch deutlicher sind die Unterschiede in Leverkusen, das in Mainz zweimal in Rückstand geriet und von seinem Torjäger gerettet wurde. Minuspunkte für Wendell, Dragovic und Toprak, insgesamt 43 Zähler für fünf Offensivspieler um den dreifachen Torschützen Javier Hernandez.
Kölns Serie hält: Das konstanteste Kollektiv der laufenden Saison? Der 1. FC Köln! Auch im Spiel gegen RB Leipzig, das mit dem Endergebnis 1:1 erstmal unspektakulär daherkommt, zeigte das Team von Peter Stöger seine hervorragende Spielanlage. Defensiv sicher, offensiv mit immer mehr Impulsen – 11 Punkte für den starken Torschützen Yuya Osako. Es bleibt dabei: Die Punktehamster um Marcel Risse und Jonas Hector fahren keine Minuspunkte ein. Der einzige, der nichts Zählbares generierte, war Angreifer Simon Zoller, der Ersatz für den verletzten Leonardo Bittencourt. Linksverteidiger Konstantin Rausch hat nach seiner Verletzung keine Eingewöhnungszeit benötigt. 10 Punkte in zwei Spielen! Ob die Serie noch einen Spieltag hält, ist eine spannende Frage: Am Samstag muss Köln zum Tabellenführer nach München.