Markus Gisdol, Hamburger SV

Trainerwechsel haben in der Regel zumindest einen kurzfristigen Effekt und auch für Spieler aus der zweiten Reihe ist es häufig eine Chance, sich zurück in den Fokus zu spielen. Der gesamte Kader beginnt bei Null. Beim Hamburger SV hat nun Markus Gisdol von Bruno Labbadia übernommen. Was das für Comunio bedeuten könnte, schauen wir uns mal an.

Tor

Zwischen den Pfosten wird es keine Veränderungen geben. Rene Adler ist nicht nur aufgrund seiner Qualitäten auf dem Platz gesetzt. Der Ex-Nationalkeeper ist auch ein Führungsspieler. Da ändert auch  Christian Mathenias gute Vorsaison in Darmstadt nichts.

Abwehr

Auch in der Abwehr dürfte sich nicht so viel ändern. Das liegt sicher auch am Mangel an Alternativen, auch wenn längst nicht alles in der HSV-Defensive schlecht ist. Gotoku Sakai war ein Wunschspieler Labbadias und verdrängte Dennis Diekmeier aus der Startformation. Der Deutsch-Japaner dürfte aber auch unter Gisdol erste Wahl bleiben, weil er bislang in jedem Spiel einen ordentlichen Eindruck hinterließ. Das bestätigen auch seine 14 Comunio-Punkte, Sakais schlechteste Note in dieser Saison war eine 3,5.

Sein Gegenpart auf links dürfte weiterhin Douglas Santos heißen. Der Brasilianer war der zweitteuerste Neuzugang im Sommer und ist allein deswegen schon ein Startelfkandidat. Gisdols Vorgänger war nämlich unter anderem auch gescheitert, weil er eben nicht, auf die ihm von Mäzen Klaus-Michael Kühne und Sportvorstand Dietmar Beiersdorfer zur Verfügung gestellten teuren Neuzugänge setzte. Douglas Santos kam am dritten Spieltag das erste Mal zum Einsatz, zu spät in den Augen der HSV-Entscheider. Matthias Ostrzolek bleibt weiterhin nur die Bank.

In der Innenverteidiger dürfte auch alles beim Alten bleiben. Johan Djourou und Emir Spahic bilden das erfahrene Innenverteidiger-Paar. Cleber hat bisher nicht aufgedrängt und ein Talent wie einst Niklas Süle in Hoffenheim sucht man im Hamburger Kader vergeblich. Der 19 Jahre alte Dren Feka könnte dort spielen, kam aber in der Regionalliga bislang nur auf anderen Positionen zum Einsatz.

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Mittelfeld

In seiner Zeit in Hoffenheim setzte Gisdol immer auf Spielsysteme mit offensiven Außenspielern. Da auch der Hamburger Kader auf dieses Spiel ausgerichtet ist, dürfte Gisdol an der Grundausrichtung nicht viel ändern. Es ist daher wahrscheinlich, dass der neue Trainer das praktizierte 4-2-3-1 beibehalten wird. Auf dem rechten Flügel dürfte weiterhin Nicolai Müller zum Einsatz kommen, links ist Filip Kostic gesetzt. Der Serbe war der teuerste Neuzugang im Sommer, Gisdol wird einen Teufel tun und gleich einen neuen Unruheherd erschaffen, indem er den bislang enttäuschenden Ex-Stuttgarter auf die Bank beordert. Die Alternativen heißen Luca Waldschmidt, Alen Halilovic und Nabil Bahoui. Auch Santos könnte links offensiv agieren.

Eine spannende Frage wird sein, wer die zentrale offensive Position besetzen wird. Unter Labbadia spielte dort meisten Aaron Hunt oder Michael Gregoritsch. Beide überzeugten in dieser Saison allerdings noch nicht. Auch deswegen forderten viele Halilovic. Der Ex-Trainer bescheinigte dem Neuzugang aus Barcelona allerdings mangelndes Defensivverhalten und setzte den Kroaten gegen Bayern sogar auf die Tribüne. Ein gezielter Affront in Richtung Beiersdorfer und Kühne.

Es dürfte die kniffligste Entscheidung für Gisdol in seinen ersten Tagen sein. Die Problematik des fehlenden Rückwärtsgangs bei Halilovic ist nicht von der Hand zu weisen. Dass er herausragende Offensivqualitäten hat, deutete der 19-Jährige allerdings bereits an. Wird er ihn also direkt bringen und versuchen, ein System zu entwickeln, das die Schwächen kaschiert? Auf lange Sicht wird Halilovic sicher spielen, zuerst wird Gisdol aber sicher die stabilere Variante wählen. Zumal es im ersten Spiel zu der Hertha nach Berlin geht.

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Auch wenn Gregoritsch während der Amtszeit von Gisdol immer verliehen war, wird es sicher kein Nachteil sein, dass der neue Coach den Österreicher aus zumindest Hoffenheim kennt. Das Rennen ist allerdings offen und hängt auch davon ab, auf welcher Position Konkurrent Hunt eingeplant wird. Der Ex-Bremer kann auch eine Spur defensiver agieren und den offensiven Part der Doppelsechs ausfüllen. Dort würde er allerdings auf Lewis Holtby treffen, der als Führungsspieler gesetzt sein dürfte. Eine Doppelsechs mit beiden ist zu offensiv.

Das sieht mit Albin Ekdal nicht viel anders aus. Nicht umsonst forderte Labbadia vor der Saison einen reinen Sechser, bekam ihn aber nicht. Zuletzt agierte daher immer Gideon Jung als zweiter, vor allem defensiv denkender Mann vor der Abwehr. Eine Möglichkeit für mehr Stabilität wäre es auch, Sakai ins defensive Mittelfeld zu ziehen und so auf der Rechtsverteidigerposition Platz für Diekmeier zu schaffen. Der Japaner spielte gelegentlich in seiner Heimat zentral vor der Abwehr.

Sturm

Hier dürften die Karten neu gemischt werden. Pierre-Michel Lasogga verlor in der Vorbereitung seinen Stammplatz an Bobby Wood, der dann in den ersten Spielen auch sofort ablieferte. Zuletzt schwächelte der US-Amerikaner aber, sodass Lasogga im Zuge des Trainerwechsels Morgenluft wittern dürfte. Vielleicht lässt Gisdol auch beide zusammen agieren. Vor seiner Entlassung in Hoffenheim ließ er ein 4-4-2 spielen. Wood könnte hängend hinter dem Sturmtank agieren. Auch Halilovic, Gregoritsch und Waldschmidt wären als hängende Spitze eine Option.

Allgemein kann man davon ausgehen, dass Hamburg offensiver agieren wird. Unter Gisdol war Hoffenheim eine der potentesten Mannschaften auf dem Weg nach vorne. Darunter litt allerdings auch die Defensive. Die Offensivspieler des HSV könnten daher für Comunio interessanter sein als die Defensivakteure.

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