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Mit viel Tamtam und hohen Erwartungen kehrte Mario Gomez in die Bundesliga zurück. Der Stürmer sollte den VfL Wolfsburg wieder nach Europa ballern. Bislang gelang Gomez aber noch kein einziger Treffer. Ein Blick in die Comunio-Vergangenheit aber macht Hoffnung, denn solche Phasen sind bei ihm nicht neu.
Wenn man Mario Gomez bei der Europameisterschaft in Frankreich im Sommer so sah, dann sah man einen Menschen, der mit sich und seiner Welt absolut im Reinen ist, der in sich ruht und weiß, was er kann. Es war angenehm Gomez zuzuhören, wenn er über die Ziele mit der Nationalmannschaft oder seine persönlichen Erwartungen an das Turnier sprach.
Angenehm, weil Gomez eine ungeheure Gelassenheit ausstrahlte. Mit seinen 30 Jahre hat er all die Hochs und Tiefs des Fußballgeschäfts hautnah miterlebt. So etwas prägt und formt einen, vor allem, wenn man ein derart reflektierender Mensch ist, wie Gomez es ist.
Am Ende des Turniers erfüllte sich der Schwabe zwar nicht seinen sehnlichsten Geburtstagswunsch (er hatte am Tag des EM-Finals Geburtstag), aber er hatte auch wegen seiner Erfolge in der Türkei nicht nur in Deutschland wieder stark an Ansehen gewonnen. Nach den Terror-Anschlägen in Istanbul war klar, dass Gomez nicht wieder für Besiktas auflaufen werde, also musste oder durfte er sich einen neuen Verein aussuchen.
Borussia Dortmund, der FC Chelsea und angeblich auf der FC Barcelona sollen sich mit der Personalie Gomez intensiv beschäftigt haben. Der aber entschied sich für Wolfsburg und überraschte somit nicht wenige. Doch auf dem zweiten Blick ergibt diese Entscheidung durchaus Sinn, wollte Gomez doch nicht nur Bankspieler sein, sondern das uneingeschränkte Vertrauen genießen.
Teuer, aber bislang kein Ertrag
Das tut er beim VfL Wolfsburg, auch, wenn die ersten Spiele sowohl für ihn, als auch für die Wölfe bislang eher unglücklich verliefen. Vier Spiele, null Tore und -4 Punkte, das ist Gomez‘ Arbeitsnachweis bei Comunio. Lag sein Marktwert zu Beginn noch über 15 Millionen, so pendelt sich dieser langsam aber sicher ein und liegt derzeit bei 9.220.000.
Vor allem nach seinem wirklich unglücklichen Auftritt gegen Borussia Dortmund wurden erste kritische Stimmen an seiner Person laut – so wie es immer ist, wenn er nicht trifft („ein typischer Gomez“). Er ist wie kein Zweiter ein Torjäger und wird ausschließlich an Toren gemessen wird.
Ein spielender Stürmer war er nie und wird er nicht mehr werden. Gomez ist ein Abschluss-Monster, dem mit Selbstvertrauen im Strafraum alles gelingt, aber nicht zwingend im Kombinationsspiel überragt. Wenn er nicht trifft, geht er meist mit Minuspunkten vom Platz, weil er nicht auffiel und wenn, dann negativ. Trifft er allerdings, hagelt es Punkte.
Für alle Comunio-Manager, die sich Mario Gomez gegönnt haben, sei gesagt: Keine Angst, irgendwann wird er treffen. Das beweist ein Blick in die Comunio-Vergangenheit.
Saison 2011/12: Zwischen dem 22. und 24. Spieltag gelingt Gomez im Bayern-Trikot nichts. -8 erzielt der Stürmer in der Zeit, wird immer vorzeitig ausgewechselt. Am 25. Spieltag muss der FC Bayern gegen 1899 Hoffenheim ran, Gomez gelingt ein Dreierpack, in die folgenden beiden Partien trifft er ebenfalls.
Saison 2010/11: Zum Saisonauftakt (1.-6. Spieltag) sitzt Gomez zunächst nur auf der Bank (0 Punkte), ehe er am 8. Spieltag gegen Hannover 96 drei Treffer erzielt, bis zur Winterpause folgen neun weitere Tore.
Saison 2009/10: In seiner Premierensaison sitzt Gomez beim FC Bayern wwischen dem 6. und 12. Spieltag nur auf der Bank (-10 Punkte). Am 13. Spieltag trifft er gegen Leverkusen und erzielt fortan bis zur Winterpause in jedem Spiel ein Tor.
Saison 2006/07: Noch im Trikot des VfB Stuttgart läuft’s bei Gomez zwischen dem 14. und 18. Spieltag überhaupt nicht, ihm gelingt kein Tor. Nach der Winterpause trifft er gegen Arminia Bielefeld doppelt und schlägt anschließend in den darauffolgenden vier Spielen zu, ehe ihn eine Verletzung stoppt. Der VfB wird am Ende aber auch dank der 14 Gomez-Treffer sensationell Meister.