Auf der Zielgeraden zur Meisterschaft traf Werder Bremen in der Saison 2003/2004 auf einen VfB Stuttgart, der nicht nur Spalier stehen wollte. Ein Brasilianer rockte so richtig!  

Es ist Ende März, der 26. Spieltag der Bundesliga-Saison 2003/2004. Der VfB Stuttgart, zu dem Zeitpunkt Dritter in der Tabelle, empfängt am Sonntagnachmittag den Tabellenführer und späteren Meister: Werder Bremen.

Gute Vorzeichen für einen gelungenen Fußball-Nachmittag im Gottlieb-Daimler Stadion, 48.000 Zuschauer sind dabei. Pünktlich um 17.30 Uhr pfeift Schiedsrichter Herbert Fandel das Spiel an – der Beginn eines der legendärsten Spiele der jüngeren Bundesliga-Geschichte.

Bremen am Rand der Niederlage
Beide Teams spielen von der ersten Sekunde an mit offenem Visier, es entwickelt sich ein schonungsloser Schlagabtausch. Als Fandel das Spiel nach 90 Minuten abpfeift, sind acht Tore gefallen, vier auf jeder Seite. Zwischenzeitlich lag der VfB Stuttgart dreimal in Führung, die Gäste aus Bremen einmal.

Ein Mann tat sich dabei besonders hervor: Stuttgarts Innenverteidiger Marcelo Bordon. Mit seinen drei Toren trug er entscheidend dazu bei, dass der VfB den späteren Meister an den Rand einer Niederlage getrieben hatte. Schon in der dritten Spielminute war es der Brasilianer mit dem starken linken Fuß, der sein Team nach einer Ecke von Heiko Gerber in Führung köpfte.

Zwei direkt verwandelte Freistöße
In der 13. Spielminute glichen die Bremer durch ein Tor von Ivan Klasnic zunächst aus, bevor es erneut Bordon war, der in der 21. Minute den alten Abstand wieder herstellte: Sein Freistoß aus halbrechter Position und 20 Metern Torentfernung fand den Weg durch die Bremer Mauer, weil Stalteri und Klasnic nicht eng genug zusammen standen, und schlug im rechten unteren Eck ein.

Sein dritter Streich gelang Bordon in der 50. Spielminute; sein Freistoß-Knaller aus gut 30 Metern besorgte den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich. Es waren die ersten drei Saisontore für Bordon, drei Spieltage später legte er im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt noch einen drauf, dabei blieb es dann.

Als Bart Goor Comunio rockte...

Am 10. März 2002 schrieb Bart Goor im Trikot von Hertha BSC Geschichte. Der Belgier schoss gegen den Hamburger SV vier Tore, erhielt die Note eins - und ist seitdem Comunio-Rekordhalter!

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Kein Sieger auf dem Platz, aber viele Comunio-Gewinner
Was willst du als Fußballtrainer nach so einem Spiel sagen? Stuttgarts Coach Felix Magath freute sich zwar über das rasante Spiel, ärgerte sich aber über die vier Gegentore, die seine Mannschaft zugelassen hatte. Und Werders Thomas Schaaf fand, dass heute einfach jeder gewonnen hatte – so ein Spiel sehe man immerhin nicht alle Tage.

Gewonnen hatten an diesem März-Tag im Jahr 2004 auch alle, die Marcelo Bordon in ihrer Comunio-Mannschaft hatten. Drei Tore durch einen Abwehrspieler bringen allein 15 Zähler ein. Da Bordon an diesem Tag – trotz der vier Gegentore – auch als Innenverteidiger einen guten Job gemacht hatte, bekam er oben drauf die Note 1,5. Zusammen macht das starke 25 Punkte!