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Die letzten anderthalb Jahre liefen mehr als durchwachsen beim VfL Wolfsburg. Nun sind Dieter Hecking und Klaus Aloffs weg, auch Sorgenkind Julian Draxler kickt nun für Paris St.-Germain. Dafür gab’s bislang zwei Neuzugänge aus der gehobenen Klasse. Das klingt alles nach einem weiteren Neuanfang.

Kaderwert: 55.930.000
Kaderpunkte: 350
Comunio-Platzierung: 16
Bester Spieler: Diego Benaglio – 32 Punkte

Die Situation: Es ist nicht zur früh, es ist nicht zu spät // Ein guter Plan ist mehr als eine Idee // Werf‘ nicht mehr alles in einen Topf // Veränderung braucht ein‘ klaren Kopf. Singer und Songwriter Clueso beschreibt in seinem aktuellen Song ganz gut die Lage bei den Wölfen, die in den letzten Wochen mit großem Besen gekehrt haben.

Dieter Hecking wurde im Herbst wegen Erfolgslosigkeit entlassen, im Dezember musste dann Manager Klaus Aloffs gehen. Doch auch unter Valerien Ismael wurde es bei den Wölfen nicht besser. Platz 13 mit 16 Punkten nach 16 Spielen – nicht ganz der Anspruch beim VfL Wolfsburg. Daher unterzieht man sich im Winter nun einem auffälligen Facelifting.

Julian Draxler, der bereits im Sommer schon wegwollte, wurde für ordentlich Kohle nach Paris verkauft (42 Millionen), womit man sich einem Nebenkriegsschauplatz entledigte. Sportlich fand der Nationalspieler in Wolfsburg eh nie wirklich in die Spur. Als Ersatz wurde etwas überraschend, weil zuvor nicht wirklich in Verbindung stehend, Yunus Malli vom 1. FSV Mainz geholt.

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Der Türke soll hinter Mario Gomez dafür sorgen, dass Ismael nicht mehr in der Kritik steht. Neun Punkte aus zehn Spiele unter dem Ex-Bayern-Profi, wirklich überragend ist das nicht. Immerhin zeigte nach zwei Siegen zum Ende des vergangenen Jahres die Formkurve nach oben.

Ismael stellte das System um und ließ die Wölfe in einem 3-5-2 auflaufen. Er machte Ricardo Rodriguez zum Innenverteidiger und stellte den erfahrenen Diego Benaglio wieder ins Tor, ohne wirklichen Erfolg. Der beste Feldspieler ist Maxi Arnold mit 30 Punkten.

Dass auch Gomez nicht funktionierte, lag auch daran, dass das gesamte Offensivspiel der Wölfe zu wenig Durchschlagskraft hatte. Einer Stürmer wie er lebt wie kein Zweiter von einem homogenen Team – das will der VfL im neuen Jahr werden.

Das sagten wir vor der Saison: Von der Champions League spricht bei den Niedersachsen keiner mehr, weil im Verein keine Ruhe eingekehrt ist. Das Team fand dadurch nicht zueinander und hatte somit erhebliche Probleme. Jetzt soll aber alles besser werden – auch, weil es viel schlechter nicht mehr geht.

Comunio-Player to watch: Mario Gomez. Auf den Nationalspieler sind alle Augen gerichtet. Vier Tore sind nicht sein Anspruch, das sagt er auch selbst: „Ich muss und will mehr Tore machen.“ Zudem sorgte er für Aufsehen, als er vor der Winterpause kritische und deutliche Worte in Richtung Team fand („Haben die Situation falsch eingeschätzt“). Nun zeigt sich der Stürmer aber hungrig und positiv gestimmt: „Die Neuen sind vielversprechend, Yunus Malli hat etwas, was wir durch Daniel Didavis Probleme in der Hinrunde nicht hatten. Jeder ist total hungrig, die Grundstimmung ist positiv. Wir werden es in der Rückrunde besser machen.“

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Prognose: Tatsächlich könnte in Wolfsburg nach dem Abgang von Draxler so etwas wie Ruhe einkehren. Auffällig ist die offensichtlich inzwischen gute Stimmung im Team, das wohl sehr vom Malli-Transfer profitieren könnte. Die zwei Siege vor Jahreswechsel gaben der Mannschaft Selbstvertrauen und nahmen Ismael (zunächst) aus der Schusslinie. Allerdings müssen in den ersten Spielen nach der Winterpause direkt Erfolge erzielt werden, ansonsten ist die Trainerdiskussion sofort wieder da. Mit dem Abstiegskampf werden die Wölfe nichts zu tun haben, ein einstelliger Tabellenplatz ist derweil aufgrund der Qualität des Kaders durchaus realistisch.

Zugänge: Yunus Malli (1. FSV Mainz 05, 12,5 Mio.), Paul-Georges Ntep (Stade Rennes, 5 Mio.)

Abgänge: Julian Draxler (Paris Saint-Germain, 42 Mio.)

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