Wieder duellieren sich die Ruhrpottclubs mit zwei Vereinen aus London. Am Mittwoch begrüßt der BVB Arsenal London im Signal Iduna Park, Schalke reist an die Stamford Bridge zum FC Chelsea. Für alle vier Clubs heißt es den entscheidenden Schritt Richtung Achtelfinale zu machen.
Borussia Dortmund – Arsenal London
Mittwoch, 20:45 Uhr
Borussia Dortmund hat zweifellos einen Lauf. Besonders zu Hause, vor den heimischen Fans, ist die Truppe von Jürgen Klopp nahezu unbesiegbar. In der bisherigen Bundesligasaison gaben die Gelb-Schwarzen noch keinen einzigen Punkt zu Hause ab – gewannen alle sechs Heimspiele, drei davon sogar in Schützenfestmanier. Diesen Mittwoch steht jedoch Champions League auf dem Programm. Aber auch hier sehen die Statistiken nicht weniger rosig aus: Im eigenen Stadion hat der BVB die letzten sieben Champions League Partien allesamt gewonnen. Die letzte Heimniederlage gab es in der Gruppenphase 2011/2012 gegen Olympique Marseille. Diese CL-Saison scheint aber auch die Truppe von Cheftrainer Elie Baup kein Hindernis für die Dortmunder darzustellen. Vor allem nicht auswärts: Im Signal Iduna Park gab es ein klares 3:0 für den BVB.
Nach dem Spektakel für die Dortmunder Fans am Wochenende, beim 6:1 gegen den VfB Stuttgart, wird es die Schwarz-Gelben Anhänger diesen Mittwoch wieder in die Strobelallee ziehen. Denn zum 4. Spieltag der Champions League Vorrunde gastiert der FC Arsenal London im Signal Iduna Park. Die Mannschaft um Cheftrainer Arsene Wenger dominiert derzeit die heimische Premier League und führt diese, nach zehn Spieltagen, deutlich mit 25 Punkten an. Am Wochenende fuhr man zusätzlich einen enorm wichtigen 2:0 Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten vom FC Liverpool ein. In Dortmund ist man sich jedoch durchaus bewusst, dass man auf internationalem Parkett auf andere Kaliber trifft als in der Bundesliga. Man ist sogar soweit gereift, dass man derartig starke Gegner clever mit einem Konter, kurz vor Ender der Partie, Schachmatt setzen kann: wie man es eindrucksvoll im Hinspiel gegen Arsenal London beim 1:2 demonstrierte.
Von der internationalen Klasse des BVB war man, spätestens nach dem Champions League Finaleinzug vom letzten Jahr, auch auf europäischer Ebene überzeugt. Und auch die derzeitigen Leistungen sowie das clevere Verhalten auf internationaler Bühne zeugen davon, dass Borussia Dortmund längst eine wichtige Nummer europäischen Fußball geworden ist. Auch Superstar Mesut Özil zeigt sich in höchsten Grade begeistert von Jürgen Klopp und seinem Team und betont gegenüber der “BILD“ deren taktische Stärke: “Da greift ein Rädchen ins andere. Die Mannschaft ist sehr gut eingespielt. Dortmund hatte schon in der vergangenen Saison eine starke Mannschaft. Und mein Eindruck ist: Sie sind noch besser geworden.“
Der 4. Spieltag in Gruppe F hat es eindeutig in sich. Derzeit zeichnet sich noch kein eindeutiger Favorit innerhalb der Gruppe ab. Der SSC Neapel, Arsenal London und auch Borussia Dortmund haben jeweils sechs Zähler auf ihrem Konto und damit beste Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales. Abgeschlagen mit null Punkten ist lediglich Olympique Marseille. Da mit einem Heimsieg der Neapolitaner zu rechnen ist, kommt es diesen Mittwoch im Signal Iduna Park zwischen Dortmund und London zu einem echten Showdown! Offensivkünstler treffen auf Offensivkünstler. Vielleicht entscheidet bei so viel Qualität im Angriff ja die Defensive das Spiel. Ergebnis bleibt abzuwarten.
Schalke 04 empfängt den FC Chelsea. Borussia Dortmund muss zum FC Arsenal. Die beiden Ruhrpott-Teams in der Champions League treffen also auf Klubs aus London - die insgesamt vier Deutsche im Team haben.
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Mittwoch, 20:45 Uhr
Irgendwie scheint es bei beiden Clubs derzeit nicht so zu stimmen. Den Eindruck könnte man jedenfalls gewinnen, schaut man sich die letzten Ergebnisse in deren jeweiligen heimischen Liga an. Der FC Chelsea beispielsweise verlor am Wochenende 2:0 gegen Newcastle United, worauf Startrainer José Mourinho sich untypisch selbstkritisch äußerte: “Ich habe elf Fehler gemacht, elf Fehler. Ich hätte andere elf Spieler aussuchen müssen als diese.“ Ebenso wenig kann und wird Jens Keller mit den Leistungen seiner Truppe zufrieden sein. Nach dem ärgerlichen, aber klare Verhältnisse schaffenden, 0:3 zu Hause gegen dem FC Chelsea in der Champions League, wurde auch das inoffiziell wichtigste Spiel der Saison, gegen den Erzrivalen aus Dortmund, deutlich mit 3:1 verloren. Auch wenn es gegen Hertha BSC Berlin eine positive Reaktion der Mannschaft gab und man auswärts 0:2 gewinnen konnte, lenkt es nicht davon ab, dass auf Schalke derzeit nicht alles im grünen Bereich liegt. Dementsprechend äußerte sich auch Sportdirekt Horst Heldt gegenüber dem “Kicker“ ziemlich deutlich: “Ich bin nicht zufrieden mit unserer Ausbeute in der Liga. Ich bin nicht zufrieden mit dem einen oder anderen Spiel, das wir abgeliefert haben. Ich bin nicht zufrieden mit dem Verhalten unserer Mannschaft bei Gegentoren.“
Diesen Mittwoch ist jedoch Champions League. Und bis auf das letzte Spiel gegen Chelsea, wo man eindeutig Lehrgeld zahlen musste, verlief die Vorrunde überaus erfolgreich. Sechs Punkte aus den ersten drei Spielen konnte man einfahren. Steaua Bukarest wurde ziemlich eindeutig, der FC Basel clever geschlagen. Und auch gegen den FC Chelsea spielte man nicht chancenlos auf. Kapitän Benedikt Höwedes erklärte die Niederlage nach Ende der Partie wie folgt: “In der zweiten Halbzeit haben wir mehr riskiert, nachdem wir 0:1 zurücklagen. Chelsea hat dann von unseren Fehlern profitiert.“ Eine derartige Situation will man nicht mehr erleben, weder in der Bundesliga noch in der Champions League. Und so wird man am Mittwoch, trotz dass noch nie ein deutscher Verein an der Stamford Bridge gewinnen konnte, mutig gegen Chelsea London aufspielen, was auch Joel Matip vor der Partie mit folgenden Worte bekräftigt: “Zur Stadtbesichtigung fahren wir jedenfalls nicht nach London.“
José Mourinho kündigte vor dem Aufeinandertreffen mit Schalke 04 einige Wechsel innerhalb seiner Mannschaft an. Der Portugiese ließ sich nach der 2:0 Niederlage gegen Newcastle United sogar dazu hinreißen, von der “bisher schlechtesten Saisonleistung“ seiner Mannschaft zu reden. “ Ich werde einige Wechsel vornehmen. Vielleicht nicht elf, denn das wäre zu viel, aber eine Menge“, erweiterte Mourinho seine Aussagen. Eine Konsequenz aus der Umstellung im großen Stil, könnte eine gewisse Uneingespieltheit sein. Vielleicht liegt hier der Schlüssel, dass die Stamford Bridge zum ersten Mal von einem deutschen Club eingenommen wird. Der wiedergenesen Kevin-Prince Boateng freut sich jedenfalls auf seine Rückkehr auf die Insel und gibt sich optimistisch: “ Ich fühle mich immer besser. Spritzigkeit und Fitness nehmen von Spiel zu Spiel zu. Wir wollen mindestens einen Punkt holen.“
