BVB-Fans entschuldigen sich für die Gewalt an RB Leipzig

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Heute wird’s lang. Weil die Gewalt gegen arglose Fans von RB Leipzig hohe Wellen schlägt. Und weil der Fokus viel zu sehr auf Borussia Dortmund liegt, obwohl die Ursache des Problems ganz woanders liegt. Die Comunio-Woche.

Aufreger der Woche

Was am vergangenen Wochenende in Dortmund geschah, ist abscheulich. Furchtbar. Wenn arglose Fans, darunter Kinder, zu einem Auswärtsspiel reisen und Gewalt ausgesetzt sind, gibt es nur eine schuldige Partei. Die Kriminellen, von denen diese Gewalt ausgeht. Das ist nicht im Geringsten zu tolerieren.

Diese Zeilen müssen am Anfang stehen, damit das, was jetzt folgt, nicht falsch verstanden wird. Es gibt nichts, womit solche Gewalt rechtfertigt werden kann. Was im Folgenden kritisiert wird, ist nicht im Geringsten eine Rechtfertigung für das hirnlose Verhalten der gewaltbereiten Hooligans.

Der Umgang mit der BVB-Leipzig-Geschichte ist alles andere als zielführend. Um diese Gewalt zu bekämpfen, muss man ihre Ursache begreifen, anstatt sie schönzureden. RB Leipzig widerspricht in seiner Entstehung und Ausführung allem, was echte Fußballfans sehen und erleben wollen. „Kommerzielle Vereine“ gibt es zuhauf, aber dieser wurde rein zu Werbezwecken gegründet und seine Existenz beruht einzig auf dem Ziel einer Firma, finanziellen Gewinn zu erzielen. Eine starke Abneigung ist die natürliche Folge, Gewalt die Konsequenz, wenn der Hass gewaltbereite Menschen erreicht.

Die Kritikpunkte, die viele Fans RB Leipzig entgegenbringen, sind berechtigt und ernstzunehmen. Wenn ein Funktionär wie Hans-Joachim Watzke diese Kritikpunkte sachlich äußert, ist er kein geistiger Brandstifter und darf dafür nicht an den Pranger gestellt werden. Wo kommen wir denn sonst hin? Wir können nicht auf Teufel komm raus so tun, als sei RB Leipzig ein Fußballverein wie jeder andere, und dann denken, der Hass fände ein Ende. Es wirkt im Moment so, als versuchten die Medien genau das. Ein erbärmlicher Versuch.

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Was in Dortmund passiert ist, liegt nicht am BVB. Es kann jederzeit wieder passieren, wenn ein großes Fanlager eines großen Traditionsvereines auf RB Leipzig trifft. Jedes Spiel dieser Art ist ein Risiko, das haben wir auch in Köln gesehen. Warum? Weil viele Traditionsfans den Fußball zu ernst nehmen? Natürlich auch das. Aber niemand wird das regulieren können.

Wo ein Fußballverein ist, der zu Werbezwecken gegründet wurde, da ist nicht nur Kontroverse, sondern auch Gewaltbereitschaft von Fans, die den Fußball als ihre Religion sehen. Hier die richtigen Gegenmittel zu finden, ist wahnsinnig schwierig, vermutlich nur durch sehr gute Polizeiarbeit zu kontrollieren. Aber wenn man jetzt einen auf entsetzt macht und Leipzig als einen Klub wie jeden anderen auch darstellen will, gießt man nur weiteres Öl ins Feuer und treibt die Hooligans in den Jetzt-erst-recht-Modus.

Daher muss es eine öffentliche, kritische Debatte über RB Leipzig geben. Dass es nicht funktioniert, den Aufsteiger als normalen Fußballverein zu behandeln, haben wir nicht nur in Dortmund gesehen.

Alleine die Existenz RB Leipzigs zieht dauerhaften Hass mit sich, der proportional mit dem Erfolg des Vereins wächst. Es ist wichtig, dass dieser Hass nicht in Gewalt umgewandelt wird. Wie das gelingen soll? Keine Ahnung. Ganz sicher aber nicht damit, dass sich Marcel Schmelzer vor die Kamera stellt und alle Fans anspricht, aber nur die mit seiner Message erreichen kann, die noch nicht von Hass zerfressen sind. Auch nicht damit, dass man die Südkurve sperrt.

Es gibt RB Leipzig und ausufernden Hass, oder es gibt keines von beidem. RB Leipzig ohne Hass gibt es nicht, so sehr man sich auch strecken mag. Das Problem sind die gewaltbereiten Fans, die den Fußball zu ernst nehmen. Die Ursache ist das prominent im Fußball platzierte Werbeprodukt RB Leipzig, so unschuldig die Fans des nicht ganz normalen Aufsteigers auch sind. Und wer RB Leipzig als Problem nicht ernst nimmt, den wird auch der nächste abscheuliche Gewalt-Skandal überraschen.

Tweet der Woche

Joa, hat zumindest zur Hälfte geklappt. Aber wenn Ibisevic mal nicht trifft, dann länger…

Story der Woche

Auf die Torhüter gucken wir von Comunioblog.de eher selten. Es kommt schließlich kaum einmal vor, dass ein Manager während der Saison seinen Keeper wechselt. Ein Blick auf die Tatort-Reiniger der Liga lohnt sich dennoch. Mit der richtigen Wahl lässt sich immer eine zweistellige Punktzahl rausholen.

Elf des Spieltags

Blick auf die Top-Elf des 19.Spieltags – aha, eine „falsche Neun“. Und genau diese falsche Neun wird auch in der Top-Elf des 20. Spieltags zu finden sein. Mit Sicherheit.

Tipp der Woche

Es gibt Spieler, die sollte man besser schnell verkaufen. Weil sie schwach spielen, ihren Stammplatz verlieren oder eine Sperre absitzen müssen. Wir nennen sie die Verlierer des Spieltags.

Marktwerte der Woche

Borussia Dortmund ist ein Verlierer der Woche. Wegen der Fan-Diskussion, wegen der Niederlage in Darmstadt und wegen der Entwicklung der Marktwerte dreier BVB-Spieler. Auf der Gegenseite findet sich kein Dortmunder, aber zwei Freiburger zieren die Marktwertgewinner der Woche.

Die Comunio-Tops zum Abschluss der Woche (Stand: 12.02.2017, 15 Uhr)

Teuerster Spieler: Robert Lewandowski (14.410.000)

Teuerste Mannschaft: FC Bayern München (112.380.000)

Punktbeste Spieler: Robert Lewandowski (133 Punkte), Anthony Modeste (123 Punkte), Timo Werner (115 Punkte)

Beste Spieler nach Positionen: Rune Jarstein (84 Punkte), Mats Hummels (91 Punkte), Thiago (98 Punkte), Robert Lewandowski (133 Punkte)

Zockst du schon Comunio?