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Gerade nach der Winterpause gibt es einen Haufen Spieler, bei denen Anspruch also Marktwert und Wirklichkeit also Comunio-Punkte (gibt es noch eine andere Wirklichkeit?) auseinanderklaffen. Da heißt es schnell reagieren und verkaufen. Comunioblog stellt vier Spieler vor, die aktuell zu teuer sind.
Serge Gnabry (Werder Bremen, Mittelfeld, 10,17 Mio.)
Über zehn Millionen für einen Spieler, der in den letzten vier Spielen zusammengerechnet vier Pünktchen geholt hat? Das ist einfach zu viel. Zumal Gnabry aktuell auch nicht auf dem Flügel spielen darf, sondern im 3-5-2 eher durch die Mitte kommt. Eine Position, die ihm nicht so liegt und auf die er wohl auch nicht die größte Lust hat. Auf Werder warten jetzt Auswärtsspiele in Mainz und Wolfsburg.
Auch wenn Gnabry in fremden Stadien treffsicherer war, sollte man bei der aktuellen Ergebniskrise nicht unbedingt darauf bauen, dass die Grün-Weißen und speziell der Nationalspieler das Ruder herumreißen können. Selbst ein neuer Trainer, der bei weiteren Pleiten wohl kommen dürfte, ist kein Versprechen in bessere Leistungen. Wer den Bremer im Kader hat, sollte mal schauen, ob er nicht einen anderen Hochkaräter dafür bekommt. In der gleichen Preiskategorie bewegen sich aktuell Arjen Robben, Thiago, Sandro Wagner und Timo Werner.
Andre Schürrle (Borussia Dortmund, Sturm, 4,37 Mio.)
Eigentlich ist das ein richtiger guter Kurs für Schürrle. Eigentlich. Denn der Nationalspieler hat immer noch keinen Stammplatz bei der Borussia und dürfte den auf absehbare Zeit auch nicht haben. Nur wenn Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang oder Ousmane Dembele ausfallen, ist Schürrle ein Kandidat. Wenn er denn regelmäßig und rechtzeitig eingewechselt werden würde, könnte man über die Bankrolle ja noch hinwegsehen, aber dem ist nicht so.
In den letzten beiden Spielen kommt er auf 13 Minuten. Davor sammelte er zwar in zwei Partien 17 Punkte ein, aber Schürrle ist einfach zu sehr Wundertüte, als dass man mit ihm 4,37 Millionen blockieren sollte. Für das Geld gibt es beispielsweise Yuya Osako oder Nicolai Müller. Beide haben doppelt so viele Punkte auf dem Konto.
Thomas Müller (Bayern München, Sturm, 6,86 Mio.)
Ganz ehrlich? Das wird dieses Jahr nichts mehr. Zuletzt holte er zwar mal wieder sechs Punkte, aber in den letzten fünf Partien kommt Müller auf buckelige null Zähler. Also warum noch länger mit ihm herumärgern. Verkaufen! Ganz egal, ob ihr das Doppelte für ihn ausgegeben habt, irgendwann muss man einfach einsehen, dass das ein Griff ins Klo war.
Müller und Ancelotti scheint (noch) nicht zu funktionieren und Thiago wird nun wieder den Posten hinter Robert Lewandowski übernehmen. Der Nationalspieler wird sich also auch häufiger auf der Bank wiederfinden. Seine und die Hoffnung der User, die weiter an ihm festhalten wollen, kann nur sein, dass sich mit fortschreitendem Verlauf der Saison die Prioritäten in Richtung Champions League verschieben und er dadurch häufiger in der Bundesliga randarf. Vielleicht platzt der Knoten ja doch noch, dann dürft ihr mir diese Zeilen gerne um die Ohren hauen. Alternativen: Marcel Sabitzer, Julian Brandt oder Max Kruse (24 Punkte bei vier Pleiten am Stück).
Guido Burgstaller (Schalke 04, Sturm, 7,75 Mio.)
Burgstaller? Der Autor säuft doch Lack! Ne, mache ich nicht. Schmeckt nicht. Aber hey, das ist nicht Messi, sondern Guido Burgstaller. Der Peak dürfte so langsam erreicht sein, trotz der abartig guten Ausbeute aus seinen ersten vier Spielen. Mit Köln, Hoffenheim und Gladbach ist der Spielplan jetzt auch nicht gerade auf der Seite der Schalker.
Die Zeilen haben sicher Potenzial, mir auch um die Ohren zu fliegen, aber ich gehe stark davon aus, dass die Herrlichkeit zeitnah ein Ende haben wird. Für knapp acht Millionen gibt es einfach etabliertere Spieler. Kerem Demirbay, Franck Ribery oder auch Chicharito. Alles Spieler bei denen ich mittelfristig (!!!) ein besseres Gefühl hätte. Also meine Empfehlung: Don’t believe the hype!
Burgstaller hat wenigstens schon mit Leistung überzeugt, aber es gibt aktuell noch eine ganze Menge anderer Neuzugänge, die unfassbar teuer sind, aber noch nicht überzeugen konnten. Alexander Isak und Leon Bailey gehören sicher dazu, aber auch die Marktwertblasen von Paul-Georges Ntep und Bojan Krkic dürften bald platzen.