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Bei Borussia Dortmund stehen die entscheidenden Wochen an. In allen drei Wettbewerben spielt der BVB noch eine Rolle. Welchen Spielern vertraut Trainer Thomas Tuchel und wer fällt der Rotation zum Opfer? Der Comunio-Check.

Spätestens nach der Niederlage gegen Schlusslicht Darmstadt steht fest: Um das Mindestziel direkte Champions-League-Qualifikation nicht ernsthaft zu gefährden, darf sich Dortmund in der Bundesliga keine Ausrutscher mehr erlauben. Von allzu großer Rotation dürfte Tuchel also abweichen. Davon ist aber, wie der Saisonverlauf zeigt, sowieso kein großer Freund.

Tuchel baut auf ein klares Gerüst aus acht Spielern  – und Guerreiro

Bis auf wenige Ausnahmen bei unbedeutenden Spielen in der Hinrunde wie gegen Legia Warschau (8:4) oder Darmstadt (6:0) vertraut der BVB-Coach auf ein klares Gerüst, bestehend aus Bürki – Piszczek, Sokratis, Schmelzer – Weigl – Reus, Dembele – Aubameyang. Dieses Korsett genießt bei Tuchel höchstes Vertrauen und hat selbst mit Blessuren praktisch eine Einsatzgarantie. Auch gegen Benfica standen diese acht Spieler wieder von Beginn an auf dem Rasen.

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So bleiben bei wichtigen Spielen – und das sind in den kommenden Wochen ausnahmslos alle – eigentlich nur noch drei Positionen frei. Das sind, je nach dem ob der BVB im 4-1-4-1 oder im 3-4-2-1 agiert, ein Innenverteidiger und zwei Achter. Kein Geheimnis, dass Tuchel ein großer Fan von Raphael Guerreiro ist. Der Europameister ist nach seiner Verletzung im zentralen Mittelfeld so gut wie gesetzt. Um den Platz neben ihm streiten sich derzeit Gonzalo Castro, Shinji Kagawa und Mario Götze, sollte er sich wieder von seinen muskulären Problemen erholt haben. Sie alle können ein Spiel mit einer genialen Aktion entscheiden und werden in den englischen Wochen Haupt-Bestandteil der tuchelschen Rotation sein.

Durm überrascht – Ginter oder Bartra?

Doch an diesen drei Kandidaten ist aktuell ausgerechnet ein Spieler vorbeigezogen, den nur die wenigsten auf dem Zettel hatten: Erik Durm. Der, nunja, Weltmeister lief zuletzt viermal in der Startelf auf, hat außerdem den großen Vorteil der taktischen Flexibilität. So rückte er zuletzt auch öfter von seiner eigentlichen Position im zentralen Mittelfeld links hinten in die Viererkette.

Um den Platz in der Innenverteidigung neben Abwehrchef Sokratis kämpfen Matthias Ginter und Marc Bartra. Ausgang: offen. Ginter, der in dieser Saison hinter Sokratis, Aubameyang und Weigl die meisten Einsatzminuten aufweist, scheint aber wieder öfter das Nachsehen zu haben. Bartra hat sich aus seinem Formtief in der Hinserie befreit und spielt wieder wesentlich konstanter. Tatsächlich können aber auch beide gemeinsam spielen, etwa, wenn Tuchel auf 3-4-2-1 umstellt oder wenn Lukasz Piszczek ausfällt. Hinten rechts ist Ginter die erste Alternative.

Die Verlierer: Mor, Schürrle, Rode, Paßlack

Auf den offensiven Außenposition sind Marco Reus und Ousmane Dembele zwar oft an ihren körperlichen Grenzen angelangt, doch kann und will Tuchel nicht auf das perfekte Gesamtpaket von Reus und den Spielwitz von Dembele verzichten. Dafür nimmt er auch in Kauf, dass der Franzose im Defensivverhalten noch Nachsitzen muss. Als erste Alternative gilt hier Christian Pulisic, der weit mehr Einsatzzeiten hat, als man ihm zugetraut hat.

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Zu den Verlierern zählen Emre Mor, Felix Paßlack, Sebastian Rode und Andre Schürrle. Der Nationalspieler ist zu limitiert in seinem Spektrum, hat außerdem auch Defizite in der Defensivarbeit und stellt deshalb nur eine Ergänzung für Reus oder Aubameyang dar. Mor ist ein ähnlich vogelwilder Spieler wie Dembele, nur kommt er eben an dessen Qualitäten nicht heran. Und zwei Spieler dieses Typs wird sich Tuchel auf dem Feld zumindest vorerst nicht leisten.

Rode droht, sollte er wieder fit sein, auch beim BVB die Bank. Im Dortmunder System kommt er nur für die Sechs in Frage und dort hat Tuchel mit Dauerbrenner Julian Weigl die qualitativ bessere Option. Bleibt die Frage, was mit Felix Paßlack passiert ist. Der 18-Jährige hatte Platzhirsch Piszczek zu Beginn der Saison schon verdrängt, scheint jetzt in den Planungen Tuchels aber gar keine Rolle mehr zu spielen. Zuletzt wurde ihm sogar Dzenis Burnic aus der U19 vorgezogen.

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