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RB Leipzig punktet nicht mehr! In der Bundesliga läuft’s nicht, bei Comunio so mittel. Die teuren Stars stehen schon auf der Kippe. Halten oder verkaufen? Wann gehen Keita, Forsberg & Co. wieder ab?
Die Big Guns – nicht voll im Soll
Wer an Leipzig denkt, landet zunächst bei der furiosen Offensive. Dazu gehören neben 14-Tore-Mann Timo Werner in erster Linie Emil Forsberg und Marcel Sabitzer, auch Stratege Naby Keita steht im Rampenlicht. Am 22-Jährigen soll halb Europa interessiert sein.
Vier torlose Niederlagen seit Februar sind Zeugnis der abhanden gekommenen Konstanz jener Offensive – vor allem, seit Yussuf Poulsen verletzt ist. Man könnte meinen, dem Ensemble fehlt ein elementares Stück, wodurch die weiteren Einzelteile ins Wanken geraten sind. Forsberg und Werner kosten über 13 Millionen, Keita rund zehn Millionen, Sabitzer knapp acht. Zu viel?
Im Fall Timo Werner ist das zu verneinen. Beim Ex-Stuttgarter passen nur die letzten zwei Spiele nicht, insgesamt gesehen ist Werner der sechstbeste Spieler seit der Winterpause. Zuletzt war er unter den Marktwertgewinnern des Monats. Forsberg musste eine Drei-Spiele-Sperre absitzen, hat seither in sechs Partien 32 Punkte gesammelt und seinen Schnitt der Hinrunde somit sogar noch getoppt.
Der seit dem 18. Spieltag torlose Sabitzer steht dagegen nicht im Soll. Zwölf Punkte aus den letzten sechs Spielen sind zu wenig für seinen Marktwert. Keita, etwas teurer, hat in seinen letzten sechs Einsätzen ebenfalls nur zwölf Zähler gesammelt und fehlte zuletzt gelbgesperrt. Dem Zauberfuß ging zuletzt ein wenig die Frische ab, die Pause wird ihm guttun.
Demme? Ilsanker? Halstenberg? Fast wie immer
Leipzig zeichnet sich nicht nur durch geniale Einzelspieler aus, nicht einmal in erster Linie. Ohne Stützen wie Diego Demme, Stefan Ilsanker, Marcel Halstenberg und Marvin Compper wären die Youngster nur halb so viel wert. Die „Routiniers“ – mit 25 bis 31 Jahren aus Leipziger Sicht in biblischem Fußballalter – haben sich zu Punktehamstern im Managerspiel entwickelt.
Daran hat sich während der Negativserie wenig geändert. Der Punkteschnitt von Demme, Ilsanker und Halstenberg hat sich nur geringfügig nach unten korrigiert, ihren Marktwerten werden die drei Defensivspezialisten immer noch gerecht. Das gilt auch für Compper, dessen vier Spiele ohne Zählbares in 2017 durch zwei Torerfolge ausgeglichen werden.
Auch in der Defensive ist es ein Youngster, der den Soll nicht ganz erfüllt. Willi Orban kostet fast sechs Millionen, hat jedoch zuletzt am 17. Spieltag mehr als vier Punkte generiert. Seine Ausbeute der letzten sechs Spiele beträgt acht Punkte.
Hoffen auf Poulsen – Trio mit schlechten Karten
Der oben erwähnte Poulsen wurde lange genug vermisst. Noch in dieser Woche soll der Stürmer das Mannschaftstraining aufnehmen. Vor fünf Wochen setzte ihn ein Muskelbündelriss außer Gefecht, schon am 26. Spieltag soll er wieder zum Kader gehören. Ein Fall für die Ballstreet.
Was haben Dominik Kaiser, Davie Selke und Oliver Burke gemeinsam? Schlechte Karten. Auch in der Zeit, als Poulsen fehlte und immer wieder Stammspieler gelbgesperrt wegbrachen, kam das Trio auf wenig Einsatzzeit. Kaiser und Selke scheinen in Hasenhüttls Vorstellungen nicht wirklich Platz zu finden, Burke ist in seiner Entwicklung noch nicht weit genug. Auch für den Saisonendspurt wird das Trio das Nachsehen haben, sollte sich im Training nichts Entscheidendes ändern.
Fazit: Zu teuer, aber immer noch gut
Trotz der Rückschläge der letzten Wochen haben die meisten Leipziger ordentlich gepunktet, manche sogar so gut wie zuvor. Hasenhüttls Truppe steckt eher in einer Ergebniskrise als in ernsthaften Entwicklungsschwierigkeiten – die fehlende Konstanz einiger Youngster ist normaler als der Höhenflug zuvor.
Comunio-Manager mit Leipzigern im Kader sollten sich keine Sorgen machen. Auch Spieler wie Keita oder Orban haben zu viel Talent, zu viel bereits gezeigtes Potenzial, um sie vorschnell zu verkaufen, weil ihre Ausbeute zuletzt ein wenig zurückgegangen ist. Sie kosten aktuell zu viel, werden aber schon bald wieder punkten.
Kommen allerdings Stars von Bayern oder dem BVB zum ähnlichen Preis auf den Markt, sollten die Leipziger nicht immer den Vorzug erhalten. Was die Comunio-Punkte im Saisonendspurt 2016/17 betrifft, sind Dembele, Robben und Reus gegenüber Forsberg und Keita noch klar in der Favoritenrolle. Für Orbans Marktwert wäre auch Kolasinac zu haben. Aber wann sind solche Alternativen nicht schon vergriffen, geschweige denn kommen auf den Transfermarkt? In den meisten Fällen gilt also: Ruhig Blut, die Jungs werden bald wieder richtig liefern.